Amoktat in Hamburg: acht Tote – darunter ein ungeborenes Baby

Eine grausame Tat hat in Hamburg acht Menschen das Leben gekostet. Ein Mann hat in einem Gebäude der Zeugen Jehovas mehrfach geschossen. Zu den Toten zählen die Ermittler auch ein ungeborenes Kind.
Nach dem Amoklauf in Hamburg werden die Leichen abtransportiert. Foto: AP Photo/Markus Schreiber/dpa
Nach dem Amoklauf in Hamburg werden die Leichen abtransportiert. Foto: AP Photo/Markus Schreiber/dpa

Bei den Schüssen in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg hat es acht Tote und acht Verletzte gegeben. Das teilte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) am Freitag in Hamburg auf einer Pressekonferenz mit. Zu den Toten zählt die Polizei auch den Täter sowie ein ungeborenes Kind.

„Unter den Toten befindet sich im übrigen auch ein ungeborenes Kind im Alter von sieben Monaten, das im Mutterleib getroffen wurde“, sagte Grote. Er bezeichnete den Vorfall als Amoklauf. „Eine Amoktat dieser Dimension – das kannten wir bislang nicht. Das ist die schlimmste Straftat, das schlimmste Verbrechen in der jüngeren Geschichte unserer Stadt.“

Die tödlichen Schüsse waren am Donnerstagabend gegen 21 Uhr während einer Veranstaltung im Gebäude der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Alsterdorf gefallen. Das hatte zu einem Großeinsatz geführt. Bis in den Vormittag waren die Ermittler zur Spurensuche am Tatort unterwegs. Die ersten Leichen wurden mittlerweile abtransportiert.

Nach Informationen aus Sicherheitskreisen stufte die Polizei die Tat als Amoklauf ein. Als Extremist war der mutmaßliche Schütze demnach nicht bekannt. Er soll in der Vergangenheit eine waffenrechtliche Erlaubnis beantragt haben.

Zahlreiche nationale und internationale Politiker reagierten schockiert und betroffen auf den tödlichen Vorfall, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Auch die Zeugen Jehovas zeigten sich „tief betroffen“.

dpa