lit.Cologne 2023: Programm, Termine, Tickets – alle Infos zum Literaturfestival in Köln

Seit 2001 ist die lit.Cologne das größte Literaturfestival in ganz Europa. Programm, Termine und Tickets: Hier erfahrt ihr alles rund um die lit.Cologne 2023.
Anette Frier bei der lit.Cologne. Foto: Henning Kaiser/dpa
Anette Frier bei der lit.Cologne. Foto: Henning Kaiser/dpa

Vorträge, Lesungen, Diskussionsrunden: Die lit.Cologne ist ein internationales Literaturfestival, das seit März 2001 jährlich im Frühjahr in Köln stattfindet, und ist mit rund 200 Veranstaltungen und 111.000 Besuchern das größte in Europa. Die lit.Cologne findet über zwölf Tage in unterschiedlichen Locations in Köln statt. Einige Termine sind speziell für Kinder und Jugendliche vorgesehen.

Wann ist die lit.Cologne 2023?

2023 findet die lit.Cologne vom 1. bis zum 11. März statt.

Wo findet die lit.Cologne 2023 statt?

Die lit.Cologne findet in verschiedenen Locations statt – darunter im Tanzbrunnen, im WDR Funkhaus, in der Kulturkirche und vielen mehr. Unten seht ihr, wo und wann welche Veranstaltung stattfindet.

lit.Cologne: Gibt es noch Tickets für die lit.Cologne 2023

Für welche Veranstaltungen es noch Tickets gibt und welche bereits ausverkauft sind, seht ihr unten unter den einzelnen Events.

lit.Cologne 2023: Programm am 1. März

Zan Zendegi Azadi und Jin Jian Azadi – Frau, Leben, Freiheit

Seit dem gewaltsamen Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 gehen unzählige Iraner (m/w) auf die Straßen. Obwohl täglich Menschen verhaftet, gefoltert und getötet werden, halten die Proteste an und Menschen auf der ganzen Welt solidarisieren sich. Längst steht nicht mehr nur die Selbstbestimmung der Frauen im Mittelpunkt der Demonstrationen: Die Opposition kämpft ebenso fu?r die Befreiung der gesamten iranischen Gesellschaft von dem autoritären, patriarchalen und gewaltsamen Mullah-Regime. Neben der Straße ist auch das Netz Teil der Bewegung, als Quelle von Unterstützung und künstlerisch-solidarischem Ausdruck, aber ebenso als Katalysator von Hass. Über die Kraft der Widerstandsbewegung, ihre Sehnsucht nach Freiheit und die Rolle der iranischen Diaspora spricht die Journalistin Ferdos Forudastan mit der Politikwissenschaftlerin Azadeh Zamirirad, der Schriftstellerin Asal Dardan, der Journalistin Isabel Schayani und dem Schriftsteller Navid Kermani.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 16-30 Euro

lit.Cologne 2023: Programm am 2. März

Der Kampf um unsere Zukunft – Mit Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa und Bibiana Beglau

„Meine persönliche Heldin… sie spricht eine wichtige Warnung fu?r uns alle aus“, schrieb Hillary Clinton über die Gewinnerin des Friedensnobelpreises 2021 und des Unesco Freedom Award 2021. Maria Ressa steht fu?r den Kampf um die Wahrheit und gegen Hass und Gewalt. Meinungsfreiheit und freier Journalismus sind für sie die schärfsten Waffen zur Verteidigung von Demokratien. In ihrem Buch „How to stand up to a dictator“ beschreibt sie, wie Demokratien durch Autokraten und Diktatoren ausgehöhlt werden – mittels sozialer Medien. Denn Facebook und Google dulden aus Profitgier Propaganda und Fake News. Ressa legt ein Netzwerk der Desinformation offen, das den ganzen Globus umspannt: von Dutertes Drogenkrieg bis zur Stürmung des Kapitols in Washington, vom Brexit bis zu Cyber-Kriegsführung durch Russland und China.

  • Wo: Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 88-94, 50823 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Julian Barnes: Elizabeth Finch. Mit Frank Arnold

Ob „Flauberts Papagei“, „Vom Ende einer Geschichte“ und „Der Lärm der Zeit“: Immer finden sich in seinen Texten auf der Folie der Handlung hintersinnige Einsichten und Einladungen an Leser, selbst zu denken. Nun kehrt einer der großen britischen Autoren mit einem Roman zurück. Julian Barnes erzählt von einer faszinierenden Frau: Die eigensinnige und anspruchsvolle Professorin Elizabeth Finch (Raucherin & Stoikerin) wird für den gescheiterten Schauspieler, Vater und Ehemann Neil zur platonischen Freundin. Als sie stirbt, erbt Neil ihre Bibliothek und ihre Aufzeichnungen; sie werden zum Auslöser fu?r eine abenteuerliche Gedankenreise und Bildungsgeschichte. Neil muss feststellen, dass der Schlüssel zur Gegenwart nicht selten in der Vergangenheit liegt. Ein Roman der tieferen Einsichten und eine Geschichte über Glaube, Liebe und Hoffnung.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 14-24 Euro

Nicht einmal der Schnee verdeckt alle Spuren – Charlotte Link und ein neuer Fall fu?r Kate Linville

Mitten in den einsamen North York Moors fährt eine junge Frau allein in ihrem Wagen durch eine kalte Dezembernacht. Am nächsten Morgen findet man sie ermordet auf, in ihrem Auto, das fast zugeschneit auf einem Feldweg steht. Es gibt eine Zeugin, die beobachtet hat, dass ein Mann unterwegs bei ihr einstieg. Die hochbegabte Kate Linville beginnt mit ihren Ermittlungen und ist schnell auf einer Spur, die in die Vergangenheit führt, zu einem Cold Case, in dem Caleb Hale damals ermittelt hat und der nie gelöst werden konnte. „Da ist keine Seite zu viel. Es ist unglaublich unterhaltsam, wie Charlotte Link schreibt“ (WDR 2). Über 24 Titel auf der Bestsellerliste, mehr als 20 Millionen verkaufte Bücher weltweit und zahlreiche Verfilmungen ihrer Stoffe: Charlotte Link gilt als Deutschlands erfolgreichste Autorin der Gegenwart. Nun ist mit Einsame Nacht der vierte Band rund um die Ermittlerin Kate Linville erschienen.

Hanns-Josef Ortheil zeigt uns Charaktere in seiner Nähe

Seit vielen Jahren gehört Hanns-Josef Ortheil zu den bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk (mit vielen bleibenden Büchern wie etwa „Die Erfindung des Lebens“, „Die große Liebe“, „Der von den Löwen träumte“ oder „Ombra“) entwickelt sich Buch fu?r Buch zu einem „Kosmos der Schrift“. Diesmal reisen wir zu einer Urquelle literarischer Arbeit: der Kunst genauer Beobachtung. Ausgefallen, spleenig und leicht u?berspannt präsentieren sich die Charaktere in meiner Nähe, die Hanns-Josef Ortheil in 50 literarischen Miniaturen und kurzen Erzählungen mit subtilem Humor porträtiert. Dabei erkundet er auf empathische Weise die Untiefen menschlicher Existenz: vom „Sehnsuchtstrinker“ über die notorische „Aber-Sageri“ bis hin zum „Sport-Fetischisten“ und zur „Psychogeografin“ reicht das urkomische Spektrum von Figuren, in deren Leben und Streben wir uns garantiert hier und da wiedererkennen.

  • Wo: Lanxess-Arena, Kennedyplatz 1, 50569 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf und Der gelbe Elefant

Spätestens mit „Ein Sommer in Niendorf“ ist klar geworden, dass es sich bei Heinz Strunk keineswegs nur um den komischen Autor mit genauer Beobachtungsgabe handelt. Strunk ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart, neue Bücher werden von seiner Leserschaft sehnsüchtig erwartet. Im Juni 2023 erscheint mit „Der gelbe Elefant“ Strunks erster Erzählband, den er bei uns, neben der Lesung aus seinem aktuellen Roman, in einer Vorabpremiere vorstellt.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Mein Leben in deinem – Jojo Moyes und Therese Hämer

Jojo Moyes’ Roman „Ein ganzes halbes Jahr“ erreichte weltweit 21 Millionen Leser und wurde fu?r die Leinwand adaptiert. Zahlreiche Bestsellerromane folgten. Mit „Mein Leben in deinem“ erscheint nun ein neues mitreißendes Werk der Engländerin. Es ist die Geschichte einer ungeahnten Freundschaft, die die Perspektiven auf die Welt miteinander verwebt und von dem Glück einer zweiten Chance erzählt.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 14-30 Euro

Navid Kermani – Was jetzt möglich ist

Kaum ein Wort in Deutschland hat solches Gewicht: Der Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Navid Kermani hat sich zu einer der führenden intellektuellen Stimmen seiner Generation entwickelt. Wachsam wie zweifelnd beobachtet er die Gegenwart, berichtet aus Regionen, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, und gibt der öffentlichen Debatte durch seine Analysen eine neue Richtung. Immer wieder vermag er angesichts aktueller Konflikte tiefer liegende Konfliktlinien aufzuzeigen und neue Handlungsoptionen sichtbar werden zu lassen. Der Band Was jetzt möglich ist versammelt die wichtigsten politischen Texte aus drei Jahrzehnten: vom Terror im Nahen Osten über die Krisen Europas und Russlands Überfall auf die Ukraine bis hin zum generischen Maskulinum. Man mag kaum glauben, wie lang Kermani uns schon begleitet, so mitfühlend, so wach, mit einer fast kindlichen Neugierde, schaut er bis heute auf die Welt.

  • Wo: Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 88-94, 50823 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 18-25 Euro

lit.Cologne 2023: Programm am 3. März

Live-Podcast: Miriam Meckel zu Gast im „Hotel Matze“

In seinem erfolgreichen Interview-Podcast „Hotel Matze“ spricht Matze Hielscher mit seinen Gästen darüber, was sie antreibt und inspiriert. Er will wissen, warum sie das machen, was sie machen – und was er von ihnen lernen kann. In dieser Live-Podcast-Folge trifft er auf die Kommunikationswissenschaftlerin und Publizistin Miriam Meckel, die als Grenzgängerin zwischen Wissenschaft und Praxis beobachtet, wie neue Technologien und das Internet unser Leben verändern.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

#BookTok live on stage: Carolin Wahl und Saskia Papen im Gespräch mit Tessniem Kadiri

Würdest du nicht gerne mal eine deiner Lieblings-#BookTokerinnen live erleben? Bei uns kannst du Carolin Wahl treffen, die sich mit ihren drei „Vielleicht“-Bänden in die Herzen ihrer Leser:innen geschrieben hat. Ihre Videos mit fiktiven Chatverläufen der Protagonist:innen werden millionenfach geliked. Neben ihr auf der Bühne wird die erfolgreiche #BookToker-Influencerin Saskia Papen sitzen, die nur Bücher empfiehlt, die sie so richtig gut findet. Das gefällt vielen Leser:innen. Aber wie hat sie es geschafft, Buch-Influencerin zu werden? Wie arbeitet sie, was macht für sie ein gutes Buch aus? Die Fernseh-Moderatorin Tessniem Kadiri wird mit den beiden über die spannende Welt des Schreibens und des Arbeitens als Booktokerinnen sprechen, ihr werdet Persönliches erfahren und hören, wie es klingt, wenn Carolin Wahl ihre Geschichten liest. Und vielleicht hat sie ja auch noch den ein oder anderen Chatverlauf dabei. Nur für euch.

  • Wo: Altes Pfandhaus, Kartäuserwall 20, 50678 Köln
  • Beginn: 17 Uhr
  • Tickets: 6,50 Euro

Tea Time. Mit Ingrid Noll

Aus einer Sektlaune heraus gründen sechs Freundinnen den Klub der Spinnerinnen, in dem sie sich gegenseitig ihre geheimen Macken gestehen. Die verhängnisvolle Bekanntschaft mit Andreas Haase bringt schließlich die kriminelle Fantasie der Freundinnen zutage. Die Ereignisse entwickeln sich zu einer Kettenreaktion mit fatalen Folgen. Das Böse zeigt sich bei Ingrid Noll meist skurril und selbstironisch, so auch in ihrem neuen Krimi Tea Time.

  • Wo: KOMED-Saal im MediaPark, Im Mediapark 7, 50670 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Was die Stimmen der Zukunft ausmacht. Mit NRW-Förderpreisträger Yannic Han Biao Federer

Für seine literarischen Texte erhielt er Auszeichnungen und Stipendien, u.a. das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium, den Preis der Wuppertaler Literatur Biennale 2018 und den 3sat-Preis im Rahmen der 43. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Kein Wunder, dass sich nun noch ein weiterer renommierter Preis einreiht: der NRW-Förderpreis im Bereich Literatur. Wir gratulieren dem Autor Yannic Han Biao Federer! Der Förderpreis zeichnet seit 1957 herausragend begabte Künstler:innen aus, die auch für die Zukunft bedeutsame Leistungen erwarten lassen. 2019 erschien Federers „bestechend konsequenter Debütroman“ (Frankfurter Rundschau) Und alles wie aus Pappmaché, 2022 folgte sein kluger Roman Tao, der „sprachlich und dramaturgisch souverän“ (WDR) die Komplexität von Erinnerung, Identität und Sprache umkreist. Nun spricht er über seine Texte, Werkstatt und die Quellen seiner Inspiration.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 10-13 Euro

David Wengrow: Was ist Zivilisation?

Mit David Graeber schrieb er den bahnbrechenden Bestseller „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“. „Das ist kein Buch. Das ist ein intellektuelles Fest“, urteilte Nassim Nicholas Taleb. Jetzt legt David Wengrow, einer der scharfsinnigsten Archäologen weltweit, mit Was ist Zivilisation? Die Zukunft des Westens und der Alte Orient eine neue Studie vor, die auf den Kern unseres zukünftigen Zusammenlebens zielt.

  • Wo: Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 88-94, 50823 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Köln: nicht perfekt, aber vollkommen! Entdeckungstour ins Herz der Stadt mit Nilz Bokelberg

Fest steht (wenigstens fu?r die Kölner): Unsere Welt wäre eine schönere, wenn nur alle Kölner wären. Der Moderator und Podcaster (NBE) Nilz Bokelberg lädt ein zu einem Streifzug durch die Stadt. In Nice to meet you, Köln! führt er uns an seine Lieblingsorte, fragt, woher die gute Laune kommt und wie das mit dem Karneval geht. Vielleicht hatte Heinrich Böll recht, wenn er sagt: „Köln ist nicht perfekt, aber vollkommen, es ist vollkommen Köln.“

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr/ 17 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

„Ist das ein Mensch?“ – Gegen das Vergessen. Mit Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree

Es gibt zwar eine offizielle Erinnerungspolitik, die die Zeit des Nationalsozialismus aufruft, es gibt das mahnende „Nie wieder“ – aber es wird mehr und mehr zu einem Ritual, ohne konkretes Wissen, ohne dichte Beschreibung, ohne Stimmen, die das, was die Shoah tatsächlich bedeutete, vermitteln könnten. Auschwitz droht zur bloßen Chiffre zu werden, ohne das Verstehen all der Mechanismen der Entmenschlichung, der Vernichtung, die es ausmachten. So werden weder die Kontinuitäten noch die Diskontinuitäten zu den heutigen Formen von Rassismus und Antisemitismus erkennbar. Dagegen soll dieser Abend mit Texten von Überlebenden die Vielfalt der Stimmen aufzeigen, die die Grauen der Lager erlebt und beschrieben haben. Ihre Berichte zeugen von der Gewalt und der Tortur, von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns. Mit Texten von Primo Levi, Jean Améry, Ruth Klüger, Charlotte Delbo, Imre Kertész, Jorge Semprún und anderen.

  • Wo: Schauspiel Köln Depot 1, Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Mensch vs. Natur? Philipp Blom und Markus Gabriel über unsere Rolle in der Welt

„Macht euch die Erde untertan“: Vor rund 3000 Jahren legte der Autor der „Genesis“ seinem Schöpfer diesen Satz in den Mund. Damit war die Idee geboren, dass der Mensch eine Sonderstellung auf der Erde einnimmt und deren Ressourcen rücksichtslos ausbeuten darf. In seiner Augen öffnenden Universalgeschichte Die Unterwerfung. Anfang und Ende der menschlichen Herrschaft u?ber die Natur analysiert der Autor und Historiker Philipp Blom („Das große Welttheater“) dieses Verhältnis.
Der Philosoph Markus Gabriel („Warum es die Welt nicht gibt“) beschäftigt sich in seinem neuen Buch mit der Rolle des Menschen in der Natur. In Der Mensch als Tier stellt er die Frage nach dem Menschsein neu und verknüpft seine Erkenntnisse mit neuesten naturwissenschaftlichen Ideen. Beide sprechen über Natur, Menschsein, unsere Verantwortung gegenüber der Welt und darüber, wie wir unsere drohende Selbstausrottung verhindern können.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

lit.Cologne Gala: Gibt es noch Tickets?

Ja, für die lit.Cologne Gala gibt es noch Tickets.

Über die Liebe und den Tod – die lit.COLOGNE-Gala 2023

Vor 22 Jahren eröffnete Elke Heidenreich mit einer großen Gala die allererste lit.Cologne. Damals wie heute soll ein Galaabend ein gemeinsames, funkelndes Fest sein. Ein Fest der Literatur und der Musik – der Künste, die unser aller Leben so reich machen. Die Kraft der Kunst kann gerade in unruhigen Zeiten das rettende Geländer sein. Und das braucht man mitunter in Krisentagen, in denen die Fantasien überhandnehmen und die Sorgen und Ängste auch. Orpheus war es, der mit seiner Musik die tote Geliebte aus der Unterwelt zurückholen durfte – aber weil er seiner Kunst nicht traute und sich nach Eurydike umdrehte, verlor er alles.
Senta BergerTill BrönnerReinhold Beckmann, fünf ehemalige Sänger:innen des Calmus-Ensembles, Michael HansonisMarc-Aurel Floros und Elke Heidenreich, die diesen Abend gestaltet hat, vertrauen der Kunst. Sie singen, musizieren und lesen zusammen für Sie und senden Wärme, Glück und Liebe bis in die letzte Reihe.

  • Wo: Philharmonie Köln, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 18-60 Euro

Philipp Köster und 11 Freunde erzählen die andere Geschichte des Fußballs

Seit gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal Männer auf einer grünen Wiese gegen einen Ball traten, haben sich unzählige Historiker und Geschichtenerzähler mit der Frage abgemu?ht, was eigentlich so viele Menschen am Fußball begeistert. Wie konnte aus einer gemäßigten Variante des Rugbys ein globaler Volkssport werden und eine milliardenschwere Entertainmentbranche noch dazu? Der unaufhaltsame Siegeszug des Fußballs ist schon oft erzählt worden, stets über große Helden und legendäre Spiele. „Wunder von Bern“, „Meister der Herzen“, kennen wir alles. Diesmal jedoch wird die Historie des Volkssports ganz anders erzählt – durch vergessene Pioniere, unterschätzte Helden, tapfere Verlierer. Denn diejenigen, die am Ende keine Pokale hochhielten und keine Meisterschaften feierten, schildern oft die schönere und kraftvollere Story. So entsteht eine ganz neue Geschichte des Fußballs, inszeniert von 11 Freunde, Deutschlands führendem Fußballmagazin.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Remix 4! Annette Frier und Michael Kessler trotzen der Krise

Dieses Jahr geht Remix in die vierte Runde, und während unsere jungen Schreibtalente immer erfolgreicher und kreativer werden, ist die Welt im Krisenmodus. Deshalb nehmen die Teilnehmer des Remix-Workshops unter Anleitung von Poetry-Slammer Florian Cieslik diesmal berühmte Krisentexte unter die Lupe, um sie wie gewohnt auf herrlich komische und unerwartete Art neu zu interpretieren. Und der Krisenmodus findet sich bekanntlich fast überall: in Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ wie in den Rap-Texten von Haftbefehl, in Goethes „Faust“ und den Märchen der Gebrüder Grimm. Keine Spur von Krise, sondern große Vorfreude auf Remix 4 verspüren Annette Frier und Michael Kessler, die vortragen werden, was unsere Nachwuchsautoren mit Lernschwierigkeiten dieses Jahr zu Papier gebracht haben.

  • Wo: Theater am Tanzbrunnen
  • Beginn: 17 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Der Spaß an der Sache! Iris Berben und Olli Dittrich lesen David Foster Wallace

Sein Name wird selten genannt, ohne auf den Jahrhundertroman „Unendlicher Spaß“ zu verweisen: David Foster Wallace, der in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden wäre. Dabei stehen seine Essays, die unter dem Titel Der Spaß an der Sache vorliegen, diesem in nichts nach. Anders als sein jede Form sprengendes Hauptwerk sind die Essays faszinierend präzise, zugängliche Texte. Die Beobachtungen einer Kreuzfahrt, des Besuchs einer Pornomesse oder des Main Lobster Festivals bersten vor bitterem Humor. Sein Text über die Anschläge von 9/11 gehört zum Eindringlichsten und zugleich Intelligentesten, was dazu geschrieben wurde. Doch Wallace wäre nicht Wallace, würde er nicht immer, wenn ihm danach ist, die reale Situation in seiner Fantasie gnadenlos ausschmücken. Ein großer intellektueller Spaß, der nach großen Vorlesern verlangt. Wir freuen uns riesig auf die erstmalige Bühnenbegegnung von Iris Berben und Olli Dittrich.
  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr/21 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

lit.Cologne 2023: Programm am 4. März

Sie dachten, Sie kennen Nonnen? Lauren Groff und Nina Kunzendorf über Matrix

Marie ist siebzehn Jahre alt, groß und ungelenk und nach allgemeiner Ansicht ungeeignet fu?r das höfische Leben. Also soll sie Priorin eines tristen Klosters werden, irgendwo im Schlamme Englands. Doch in der Abgeschlossenheit findet sie fu?r sich und ihre Schwestern ungeahnte Möglichkeiten von weltlichem Einfluss. Matrix ist ein historischer Empowerment-Roman, ein Meisterwerk von Obamas Lieblingsautorin Lauren Groff!

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Über die Ostfriesengier mit Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl

Seine Bücher sind in 26 Sprachen übersetzt und über dreizehn Millionen Mal verkauft worden. Seine Krimireihe rund um die Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen wird fu?r das ZDF verfilmt und begeistert Millionen von Zuschauer:innen. Nun lässt Klaus-Peter Wolf seine Ermittlerin Klaasen ihren 17. Fall aufklären: In Ostfriesengier untersucht sie einen brutalen Angriff auf die Polizei. Eine Lesung mit musikalischer Untermalung von Ehefrau, Autorin und Musikerin Bettina Göschl.

  • Wo: RheinEnergie Hauptverwaltung, Parkgürtel 24, 50823 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 14-30 Euro

lit.pop – Talk, Panel, Performance, Party!

Das neu installierte Format lit.pop bietet Dir an einem Tag im Rahmen der lit.Cologne ein eigens kuratiertes Programm, das Literatur und Kultur erlebbar macht – performativ, diskursiv, queer und divers. Am 04. März wird der Stadtgarten im Herzen von Köln zum Festivalzentrum. Das JAKI und der Konzertsaal werden parallel bespielt, es gibt acht Veranstaltungen zu GenderSexFeminismus und Politik – im Programm sind kluge Stimmen und junge Künstler wie ?eyda KurtKristina LunzMithu SanyalPhilipp WinklerSamira El OuassilFriedemann KarigLydia Meyer und viele mehr.

Die lit.pop, in Kooperation mit dem Schauspiel Köln und der c/o pop, lädt damit ein zur kulturellen Begegnung unter Gleichgesinnten.
Mit einem Tagespass kannst Du Dir alle Veranstaltungen anschauen & durch das Party-Add-on gibt’s die legendäre CHIN CHIN Party noch dazu. Und hier gilt: Come as you are, but kinky is fine!

  • Wo: Stadtgarten + Jaki, Venloer Straße 40, 50672 Köln
  • Beginn: 17 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Besser allein als in schlechter Gesellschaft. Mit Adriana Altaras

Die schöne Teta Jele – eine Frau, die 101 Jahre alt wurde, die Spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Mit vier Jahren kommt Adriana Altaras zu ihrer Tante nach Italien und kehrt ihr Leben lang dorthin zuru?ck. Mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Bar-Besuchen steht Teta Jele ihr immer zur Seite. In Besser allein als in schlechter Gesellschaft entwirft Altaras ein bewegendes Porträt ihrer Tante.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Große Gefühle brauchen Timing – oder Tinder: Oliver Polak sucht die Liebe

„Fährt ein dicker, deutscher Comedian mit seinem Hund nach Paris, um ein Date zu treffen. Date kommt nicht. Aber er lernt die Mutter seiner Kinder kennen.“ So könnte eine teleologische Geschichte beginnen. Oliver Polaks ebenso poetische wie urkomische Suche nach L’amour numérique währt jedoch länger, mehrere von einer Dating-Plattform kuratierte Episoden lang. Am Ende begegnet er vor französischen Mehlspeisen und unter greller Straßenbeleuchtung vor allem: sich selbst. Lesung ohne Moderation.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 18-21 Euro

Sven Regener, Andreas Dorau und die Frau mit dem Arm

Der Musiker Andreas Dorau ist ein Meister der Exzentrik und des Absurden. Subtil und abgru?ndig kann er von sich und seinen Abenteuern nicht nur im Kunstbetrieb erzählen. Wer Sven Regeners Romane („Herr Lehmann“) kennt, ahnt, warum er in Doraus schillerndes Universum eintauchen und es literarisieren will. In ihrem gemeinsamen Buch gibt es daher einen Hypnosekönig, den Dorau aufsucht, um endlich zu erfahren, was er wirklich tief drinnen u?ber seinen alten Freund Fred vom Jupiter denkt, die Panikattacke, die ihn als Adorno-Stimme in eine Verhaspelkatastrophe hineinrasen lässt, ein Musical namens „König der Möwen“ und eine Frau mit einem Arm … Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden: einen Helden wie Andreas Dorau, der den Sog des Erfolgs genauso kennt wie die Mühen der Ebene. Die Frau mit dem Arm ist der Roman eines Lebens, das keine Kompromisse kennt – oder wenn doch, dann nur solche, auf die sonst keiner gekommen wäre.

  • Wo: Theater am Tanzbrunnen
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 18-36 Euro

Thomas Brasch: „Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“. Mit Albrecht Schuch und Marion Brasch

„Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“ ist eine Gedichtzeile von Thomas Brasch. Und es ist eine Schlüsselzeile für den Schriftsteller, Dramatiker und Filmemacher, von dem der Theatermann Claus Peymann sagte, sein Leben sei ein „wüster Roman“ gewesen, „ein Roman über Ost und West“. In seinen Werken konfrontiert Brasch scharfsinnig, kraftvoll und originell gesellschaftliche Widersprüche, die aktueller sind denn je.
In ihrem Debütroman Ab jetzt ist Ruhe erzählt Marion Brasch die Geschichte ihrer Familie. Jetzt rückt sie ihren großen Bruder Thomas in den Mittelpunkt. Wonach hat er sich gesehnt und woran gerieben? Was trieb ihn weg von seiner Familie und schließlich aus seinem Land? In einer Collage aus Text, Szenen und Film hat sie diese Fragen zu einer Geschichte verwoben, die sie gemeinsam mit Albrecht Schuch („Lieber Thomas“, „Bad Banks“) auf die Bühne bringt.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 14-26 Euro

Das wär dir ein schönes Gartengelände, wo man den Weinstock mit Wu?rsten bände!* – Ein Abend im Zeichen der Wurst mit Annette Frier und Dietmar Bär

Goethe! Alle haben sie über die Wurst geschrieben. Von Johann Wolfgang bis Elfriede Jelinek, von Theodor Fontane bis Wiglaf Droste. Die Wurst ist ein wichtiges literarisches Sujet – fast so gängig wie der Bruderzwist oder der Ehebruch! Wurst streift große menschliche Themen: Gier, Ekel, Sexualität, Lust, Mordlust, Hoffnung und Eitelkeit. Wurst kann verrückt machen oder glücklich, sie kann komisch, aber auch beängstigend oder tragisch sein. Wurst ist gleichermaßen philosophisch wie profan. Universell wie provinziell. An diesem Abend erzählen Annette Frier und Dietmar Bär von der Entdeckung der Currywurst, von sozialistischen Würsten, von Metzgern und Essern und – jetzt halten Sie sich fest – von Wurstschmuck! Wer kann da noch wiederstehen? Liebe Karnivoren, liebe Vegetarier, liebe Literaturliebhaber, liebe Weißwurstverkoster und Mettwurstverächter, Sie sind alle eingeladen. Denn (das können wir uns jetzt nicht verkneifen): Es geht um die Wurst!

  • Wo: RheinEnergie Hauptverwaltung, Parkgürtel 24, 50823 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

lit.Cologne 2023: Programm am 5. März

„Still! Lass sie reden!“ Maria Schrader liest Ilse Aichinger

In der „Spiegelgeschichte“ erzählt Ilse Aichinger (1921–2016) in zuvor ungehörter Weise das Leben einer Frau rückwärts, wofür der Österreicherin 1952 der Preis der Gruppe 47 zugesprochen wird. Auch der Roman „Die größere Hoffnung“ (1948) gilt als Meilenstein der deutschsprachigen Literatur, ein kunstvolles Geflecht aus Träumen, Mythen, Geschichten, erzählt aus der Sicht eines Mädchens, das als Verfolgte zu überleben versucht. Ilse Aichingers Denken und Fühlen kreisen um Holocaust, Verlust, Verstummen, sie sucht die „schlechten Wörter“, nicht „die schönen Sätze in schönen Journalen“ und trifft dabei doch immer den richtigen Ton. Maria Schrader liest aus diesem außergewöhnlichen Werk, das sich von Anfang an in Spannungsfeldern und Paradoxien bewegte.

  • Wo: Flora Köln, Am Botanischen Garten 1a, 50735 Köln
  • Beginn: 11 Uhr
  • Tickets: 18-36 Euro

Filmpremiere: #undwarumbistduhier – mit Annette Frier, Cordula Stratmann, Dietlinde Stroh, Peter Trabner, Martin Reinl, Carsten Haffke und Toni

„Ich war nach sechs Monaten Corona unendlich gelangweilt von Diskussionen über Inzidenzen, Maßnahmen und Haltungsfragen. Es überfiel mich eine Riesensehnsucht nach guten Gesprächen über das Wesentliche. Also bin ich losgezogen, um Menschen an besonderen, zu dem Zeitpunkt verlassenen Orten zu treffen und mit ihnen über das Wesen von Menschsein zu sprechen.“ So beschreibt Schauspielerin und Regisseurin Annette Frier die Idee fu?r ihr Filmprojekt #undwarumbistduhier. Eine außergewöhnliche Interview-Dokumentation, die sie gemeinsam mit Produzentin Dietlinde Stroh umsetzte. 20 Fragen zu den großen Themen des Lebens an 20 Wegbegleiter:innen. In ihrem YouTube-Kanal veröffentlicht Annette Frier wöchentlich einen neuen Themenfilm. Zur Premiere in Köln werden bisher unveröffentlichte Themen zu sehen sein. Im Anschluss an die Filmvorfu?hrung spricht Annette Frier mit Cordula Stratmann und weiteren Mitwirkenden der Dokumentation.

  • Wo: Cineplex Filmpalast, Hohenzollernring 22-24, 50672 Köln
  • Beginn: 11 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Alles geben – Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt. Mit Neven Suboti?

Wie gerecht ist es, dass ein Fußballer Millionen verdient, während eine Putzfrau von einem Job allein nicht leben kann? Und dass nicht alle Menschen gleichen Zugang zu sauberem Wasser haben? Die Frage der Gerechtigkeit zieht sich durch das Leben des ehemaligen Profifußballers Neven Suboti?: In den 1990er-Jahren floh Suboti? mit seinen Eltern aus Jugoslawien. Mit 17 kam er nach Deutschland, um Fußballprofi zu werden. Mit Borussia Dortmund wurde er Meister und galt als einer der besten Verteidiger der Liga. Es folgten Nächte des Rauschs, schnelle Autos, ein riesiges Haus mit Jacuzzi. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere allerdings entschied er sich, seinem Leben einen anderen Fokus zu geben: Heute ermöglicht die von ihm gegründete Stiftung Menschen in Äthiopien Zugang zu sauberem Wasser. Sein Buch Alles geben ist ein Appell fu?r mehr Gerechtigkeit im abgehobenen System Profifußball und in einer globalisierten Welt. Veranstaltung ohne Moderation.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 17 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

„Ich bin zu alt, such dir junge Künstler!“ Claudia Michelsen, Fabian Hinrichs und Knut Elstermann präsentieren die schönsten Künstlerkorrespondenzen

„Bitte bedenken Sie, dass ich kein Auto mit deutlichen Kurven möchte wie den Volkswagen. Ideal wäre so etwas wie der Ford Cortina mit seinen langen, flachen Oberflächen.“ So schrieb Gustav Metzger 1972 nachdru?cklich an die Verantwortlichen der damaligen Documenta: Er plante eine groß angelegte Installation. Sigmar Polke cancelte selbige Veranstaltung mit den Worten: „Ich bin zu alt, such dir junge Künstler!“ Denn: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Wo Kunst entsteht, da fallen solch herrliche Sätze. Claudia Michelsen und Fabian Hinrichs lesen die schönsten und skurrilsten Auszüge aus Briefwechseln und Tagebüchern bekannter Künstler:innen. Was rät Michelangelo 1559 seinem Neffen Leonardo bezüglich der Brautschau? War es wirklich der Briefwechsel zwischen Gauguin und van Gogh, der bei Letzterem zum Verlust eines Ohres führte? Und wie klingt es, wenn die abstrakte Expressionistin Joan Mitchell ihre brennende Liebe erklärt?

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 17 Uhr
  • Tickets: 14-30 Euro

Den Teller lesen: „Mittlerweile habe ich mich durch den halben Wald gegessen“. Marco Müller und Heinz Reitbauer über Nachhaltigkeit in der Sterne-Gastronomie

Marco Müller („Rutz“, Berlin) ist der einzige 3-Sterne-Koch der Hauptstadt und hält zudem den Grünen Stern für Nachhaltigkeit. Auf dem Teller erzählt er Heimatgeschichten. Regionalität zieht sich wie ein roter Faden durch seine Menu?s. Unkonventionell und radikal setzt er seine Ideen um und sagt doch: „Von dem, was möglich ist, haben wir gerade erst die Schale aufgekratzt“ (Stern). Der zweifach besternte Heinz Reitbauer vom legendären Steirereck in Wien ist der beste deutschsprachige Koch in der Liste der „50 Best Restaurants“. Auf seine Teller kommen Lebensmittel aus der eigenen Landwirtschaft. Fremde Produzenten sollen ihre Lebensmittel auf seinen Tellern wiedererkennen – kein Dekonstruieren, keine unnötigen Experimente. Mit akribischer Arbeit versucht er, einen Apfel, ein Stück Fleisch oder einen Pilz zu verstehen. Miguel Calero, Gründer und Geschäftsführer des Gourmet-Clubs YouDinner, moderiert das Gespräch mit den beiden Köchen.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 17 Uhr
  • Tickets: 18-25 Euro

Herzlichen Glückwunsch zum Georg-Büchner-Preis! Emine Sevgi Özdamar über Liebe und Leid beim Schreiben

„Beim Schreiben bist du nicht allein, all die Kräfte, die du kreierst, die Figuren, nehmen die Sache ebenfalls in die Hand“ (Süddeutsche Zeitung), sagt Emine Sevgi Özdamar über das Erschaffen von Literatur. Als „herausragende Autorin, der die deutsche Sprache und Literatur neue Horizonte, Themen und einen hochpoetischen Sound“ verdanken, beschreibt sie die Jury des Georg-Büchner-Preises, den sie 2022 verliehen bekam. In ihrem aktuellen Roman Ein von Schatten begrenzter Raum spannt sie einen Bogen vom Osmanischen Reich über die Pariser Theaterszene der 1970er- Jahre bis in unsere Gegenwart. Und singt dabei das vielstimmige Loblied auf ein Nachkriegseuropa, in dem es für kurze Zeit möglich schien, allein mit den Mitteln der Poesie Grenzen einzureißen. Heute spricht sie auf der lit.Cologne über diesen aktuellen Roman, über ihr bisheriges Werk und das Leben als Schreibende.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 14-26 Euro

Ihr glücklichen Augen. Mit Elke Heidenreich

Elke Heidenreich ist nicht nur eine der bekanntesten Literaturexpertinnen und Autorinnen Deutschlands – sie ist auch leidenschaftliche Reisende. Ihre Reisen führten sie bereits von Florenz nach China, von Berlin nach Amerika. Nirgendwo jedoch ist sie ausgetretenen Pfaden gefolgt, nirgendwo hat sie nur das gefunden, was in allen Reiseführern steht. Elke Heidenreich hat sich ihre eigenen Wege gebahnt, hat Entdeckungen gemacht, die nur sie machen konnte, hat vor allem die Orte geliebt, die ihr etwas ganz Eigenes, Neues, Individuelles schenken konnten: eine besondere Straße, ein besonderes Essen, manchmal vielleicht ein kleiner besonderer Hund. Und überall spürt sie die gleiche unstillbare Neugier auf die Menschen in den fremden Ländern und Städten – Menschen, die mal ganz anders, mal ganz ähnlich sind wie sie. In ihrem Buch Ihr glücklichen Augen erzählt sie von ihren Begegnungen und Erfahrungen auf der ganzen Welt. Veranstaltung ohne Moderation.

  • Wo: Flora Köln, Am Botanischen Garten 1a, 50735 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Meron Mendel und Carolin Emcke: Israel – eine deutsche Debatte

Über kein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten: Zu Israel hat jeder eine Meinung. Wieso hat der Nahostkonflikt eine solche Bedeutung? Und warum ist die Debatte so emotional – und oft so vergiftet? Darüber spricht die Journalistin Carolin Emcke („Gegen den Hass“, „Wie wir begehren“) mit dem Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, der zuletzt vor allem in der Debatte um den Antisemitismus auf der Documenta öffentlich zu Wort kam. In seinem Buch Über Israel reden geht es nicht um Israel und auch nicht um den Konflikt mit den Palästinensern – es geht darum, wie in Deutschland der Nahostkonflikt verhandelt wird, in der Politik und in den Medien, unter Linken, unter Migranten und unter Juden. Es geht um: den deutschen Israelkomplex.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Gilgi, I feel you! Nina Gummich und Dimitrij Schaad lesen von Herzensbrüchen und Neuanfängen von damals bis heute

Wie fühlt man sich eigentlich beim Erwachsenwerden? Mal schrecklich verloren, dann wieder himmelhochjauchzend, und in Köln tröstet einen, wenn gar nichts mehr geht, ein bekanntes Grundgesetz: Et hätt noch immer jot jejange. 1931 erschien Irmgard Keuns Debütroman „Gilgi – eine von uns“. Im Köln der 1920er-Jahre möchte Gilgi frei, unabhängig und selbstbewusst leben, ankommen und abheben. Wie die junge Gilgi stehen auch die Studierenden des Schreibstudiengangs der Universität zu Köln in den Startlöchern für ein aufregendes Leben in der Rheinmetropole. Inspiriert von Gilgi, schreiben sie ihre ganz persönlichen Geschichten und beleuchten einen Lebensabschnitt, der einige Turbulenzen bietet! Nina Gummich und Dimitrij Schaad lesen von den Sinnfragen, Herzensbrüchen und Neuanfängen junger Menschen von damals bis heute.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Ist bestimmt nur eine Phase! Ein Abend übers Kinderkriegen mit Nina Kunzendorf, Rufus Beck und Bärbel Schäfer

Geboren worden zu sein: Dieses Schicksal teilen wirklich alle Menschen. Trotzdem sind Geburt und Schwangerschaft von Philosophie und Literatur lange Zeit vernachlässigt worden – oder wurden verschämt umgangen. Dabei bietet das Thema Kinderkriegen ein riesiges Potenzial an Komik, Drama, Glück, Verzweiflung und Wut. Ein Baby kündigt sich an, und nahezu alle Lebensbereiche verändern sich: der Blick auf die Welt, der Körper, die Beziehung, Freundschaften, das Arbeiten und Geldverdienen und nicht selten auch das Verhältnis zu den eigenen Eltern. Nina KunzendorfRufus Beck und Bärbel Schäfer nähern sich dem Thema mit viel Humor und entdecken das Politische im Privaten. Ein Abend u?bers Kinder-Wünschen und Mutterschaft-Bereuen, über Väter in der musikalischen Früherziehung, revoltierende Kleinkinder, weise Pubertierende, Care-Arbeit und die mitunter verstörenden Begegnungen mit anderen Eltern.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

lit.Cologne 2023: Programm am 6. März

Klaas Heufer-Umlauf und die Bücher seines Lebens

Die Blaupause zu dieser Reihe hat uns 2013 Karl Lagerfeld geliefert, als er über „seine“ Bücher sprach. Zehn Jahre später greifen wir die Idee auf und laden spannende und hochgeschätzte Menschen, die nicht auf den ersten Blick zur Welt der Bücher gehören, ein, uns auf ihre Reise des Lesens mitzunehmen. Denn jeder lesende Mensch hat sie: die Bücher seines Lebens, die er gerne auf einsame Inseln mitnehmen würde. Einer der größten Unterhaltungskünstler der Republik ist Klaas Heufer-Umlauf, berühmt als die eine Hälfte des erfolgreichen Duos „Joko und Klaas“ und auch durch seine Sendung „Late Night Berlin“, in der er jede Woche anarchistischen Nonsens mit politischem Ernst auf höchstem Niveau präsentiert. Er ist nicht nur ein sozial und politisch engagierter Mensch, sondern auch ein großer Leser. Mit Marie-Christine Knop spricht Klaas Heufer-Umlauf über die Werke, die sein Leben bereichern.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Dorothee Röhrig: Liebeserklärung an eine schwierige Mutter

Dorothee Röhrigs Großvater Hans von Dohnanyi wurde für seinen Widerstand gegen Hitler hingerichtet. Ihre Mutter war zu dem Zeitpunkt gerade 18 Jahre alt. Dorothee Röhrig erzählt in „Du wirst noch an mich denken.“ Liebeserklärung an eine schwierige Mutter mit großer emotionaler Ehrlichkeit vom widersprüchlichen Verhältnis zu ihrer Mutter und von der Rolle der Frauen in einer außergewöhnlichen Familie, die jedem Familienmitglied viel abverlangt hat.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 18-25 Euro

Chora – Von der Kindheit bis zum Tod. Mit Michael Lentz

Vom Gebet bis zum Anagramm, von der Kindheit bis zum Tod – der neue Gedichtband Chora von Michael Lentz ist ebenso vielseitig wie eindringlich. Mit lebendiger Sprachkraft nähert sich Lentz dem Leben durch die Lyrik. Im Zentrum steht ein Kind, das eine tote Amsel gefunden hat. Zumindest im Gedicht gelingt der schöpferische Akt, sie wieder zum Singen zu bringen. „An Sprachbegeisterung ist dieser Dichter schwerlich zu überbieten“ (Neue Zürcher Zeitung).

  • Wo: Altes Pfandhaus, Kartäuserwall 20, 50678 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 18-21 Euro

Svenja Flaßpöhler, Michel Friedman und Richard David Precht über die Frage: „Wie viel Moral vertragen Politik und Gesellschaft?“

Eine neue moralische Bestimmtheit prägt die Debatten unserer Zeit. Ob in den Diskussionen um die richtige Flüchtlings- und Coronapolitik, in identitätspolitischen Auseinandersetzungen um sprachliche Rücksichten oder in den Diskursen um Waffenlieferungen an die Ukraine: Stets wird auf moralische Pflichten verwiesen, darauf, was wir anderen schuldig sind. Jedes Gegenargument erscheint schnell egoistisch und unsolidarisch. Svenja FlaßpöhlerMichel Friedman und Richard David Precht gehen der Frage nach, wie diese Tendenz zu bewerten ist, und berühren dabei ein zentrales Dilemma moderner Gesellschaften: So gilt die grundsätzliche Trennung von Staat und Moral als zentrale Voraussetzung für moderne Verfassungen und individuelle Freiheiten. Gleichzeitig aber kann ein freiheitlicher Staat nur bestehen, wenn die Menschen moralische Substanz aufweisen und ihre Freiheit einschränken, wo es nötig ist. Lässt sich das Problem lösen, ohne in die Gefahr des Autoritarismus zu geraten?

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Raúl Krauthausen kämpft für Inklusion

Raúl Krauthausen ist der bekannteste Aktivist, wenn es um die Durchsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung in Deutschland geht. In seinem kraftvollen Plädoyer Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden wirft er grundlegende und unangenehme Fragen auf, bringt seine Leser dazu, sich mit ihrem eigenen Ableismus auseinanderzusetzen, und entwickelt eine Idee davon, wie Inklusion auf allen Ebenen zu leben ist.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Spiel ab! Mit Frank Goosen

Förster hat mit Fußball nichts am Hut. Als sein Freund Fränge das Training einer Bochumer Jugendmannschaft übernimmt und ihn bittet, ihm zu helfen, ist er erst mal skeptisch. Zusammen mit dem Lehrer Brocki wollen sie die Aufgabe meistern. Frank Goosen erzählt in Spiel ab! voll Witz, Herz und Insiderwissen von drei Männern, die von elf Teenagern mehr lernen, als sie je für möglich gehalten haben. Er hat endlich den Fußballroman geschrieben, auf den alle sehnsüchtig gewartet haben!

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

lit.Cologne 2023: Programm am 7. März

Von Brentano bis Bachmann. Von Luther bis Lindenberg. „Der ewige Brunnen“ mit Elke Heidenreich, Dirk von Petersdorff & Marc-Aurel Floros

Gedichte sind ein Quell des Vergnügens, der Klugheit und Weisheit. Die Gedichtsammlung Der ewige Brunnen ist seit vielen Jahrzehnten ein Klassiker. Millionen Leserinnen und Leser haben hier die Welt der deutschen Lyrik entdeckt und erkundet. In diesem schier unerschöpflichen Lesebuch spiegeln sich die Lebenserfahrungen von Jahrhunderten. Jetzt erscheint es in einer Neuausgabe, in der Dirk von Petersdorff berühmte und kanonische Gedichte mit frischen Stimmen aus der Vergangenheit wie aus der Gegenwart vereinigt hat. Er hat mehr Gedichte von Frauen als je zuvor aufgenommen und mehr Texte von jüdischen Autoren. Erstmals stehen im neuen „Ewigen Brunnen“ auch einige erstklassige Songtexte.
Elke Heidenreich geht mit Dirk von Petersdorff auf eine Reise durch die Welt der Lyrik. Sie stellen den Band vor und lesen Gedichte von Brentano bis Bachmann, von Goethe bis Gernhardt, von Luther bis Udo Lindenberg. Marc-Aurel Floros begleitet am Klavier.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Schwarz und Frau: eine selbstbewusste Einladung zur Reflexion. Mit Tsitsi Dangarembga

Die Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga zählt zu den wichtigsten Stimmen des afrikanischen Kontinents. Für ihr künstlerisches Schaffen und ihr Engagement für Freiheits- und Frauenrechte in Simbabwe erhielt sie 2021 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihr neues Buch Schwarz und Frau. Gedanken zur postkolonialen Gesellschaft stellt unbequem und hochpolitisch die doppelte Unterdrückung Schwarzer Frauen heraus.
  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Reisen Reisen – Michael Dietz und Jochen Schliemann wollen die Welt entdecken

Michael Dietz und Jochen Schliemann haben über hundert Länder bereist – fertig sind sie noch lange nicht. Im reichweitenstärksten deutschsprachigen Reisepodcast Reisen Reisen ermutigen sie Menschen zum individuellen Reisen – mit anderen oder allein, zu nahen Zielen, Europas besten Plätzen oder absoluten Traumorten wie Südaustralien. Sie machen Lust aufs Unterwegssein, aufs Entdecken, auf Perspektivwechsel abseits von All-inclusive und Kreuzfahrt.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Ian McEwan. Ein Jahrhundertschriftsteller gibt Auskunft. Mit Ulrich Noethen

Am 21. Juni 2023 wird der große englische Schriftsteller Ian McEwan 75 Jahre alt. Bereits drei Monate vor diesem wichtigen Geburtstag gibt er seinem Kölner Publikum die Ehre und schenkt uns einen seiner raren Auftritte. In einem ausführlichen Gespräch gibt er Auskunft über sein Leben und Werk. Seit dem Welterfolg „Abbitte“ wurde jeder seiner Romane ein Bestseller, viele wurden verfilmt. Zuletzt kamen „Kindeswohl“ und „Am Strand“ in die Kinos. 1998 wurde ihm der Booker Prize verliehen, ein Jahr darauf den Shakespeare-Preis; außerdem erhielt er neben weiteren Auszeichnungen 2020 die Goethe-Medaille für sein Gesamtwerk. Im Herbst 2022 erschien der neueste große Roman: Lektionen. Wie immer bei McEwan geht es um komplexe moralische Fragen und darum, was uns Menschen prägt.
Aus „Lektionen“ liest der wunderbare Schauspieler und begnadete Vorleser Ulrich Noethen, das Gespräch führt McEwans Übersetzer und langjähriger Weggefährte Bernhard Robben.

  • Wo: Flora Köln, Am Botanischen Garten 1a, 50735 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 18-36 Euro

Wer wollen wir sein? Für eine bessere Welt. Mit Maja Göpel

Die Art, wie wir leben, wird sich fundamental verändern. Bisherige Selbstverständlichkeiten in Umwelt, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Technologie zerbröseln. Auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse verdeutlicht die Politökonomin, Transformationsexpertin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin Maja Göpel in ihrem Bestseller Wir können auch anders, wie wir solche komplexen Entwicklungen verstehen und das gewonnene Wissen für eine bessere Welt nutzen können.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 14-30 Euro

Arno Geigers glückliches Geheimnis

Jahrzehntelang hat der österreichische Schriftsteller Arno Geiger („Der alte König in seinem Exil“) ein Doppelleben geführt. In Das glückliche Geheimnis erzählt er davon: von Lebens- und Straßenerfahrungen, von Menschenkenntnis, Liebe und Trauer. Pointiert, voller Witz und mit großer Offenheit berichtet er von Anläufen und Enttäuschungen, vom Finden und Wegwerfen und schließlich vom Glück des Gelingens.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten – Annabelle Hirsch

Hundert Gegenstände des Alltags, der Mode, der Medizin, der Kunst – Annabelle Hirsch erschafft in Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten eine Schatzkammer zum Stöbern und Staunen. Anhand von Objekten erstellt sie eine Kulturgeschichte, die sich klug und amüsant der Objektivierung von Frauen entgegenstellt. „Das Buch ist ein von Hirsch kuratiertes Museum, ein Kompendium weiblicher Geschichte in all ihren Facetten“ (Der Tagesspiegel).

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Behzad Karim Khani und Enissa Amani sezieren Hund Wolf Schakal

„Das ist mit das Beste, was ich überhaupt gelesen habe …Herzzerreißend!“, frohlockt Elke Heidenreich über Behzad Karim Khanis Debüt Hund Wolf Schakal. Und einmal sind sich die Literaturkritik und Berlin-Neuköllns Kleinkriminelle einig: Dieses Buch ist eine Sensation! Mit Schauspielerin und Grimme-Preisträgerin Enissa Amani, die eine ganz ähnliche Lebensgeschichte hat, spricht Khani über die Flucht, das Ankommen und die Diplomatie der Straße.

  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Kompass für die Seele. Mit Bas Kast

Pandemie, Krisen, Stress und Zukunftsängste – um unser psychisches Wohlbefinden ist es derzeit nicht allzu gut bestellt. In seinem Buch Kompass für die Seele geht Bestsellerautor Bas Kast, dessen „Ernährungskompass“ zu einem Best- und Dauerseller wurde, der Frage nach, was wir selbst dafür tun können, um unsere Seele zu stärken. Er recherchiert, wie Ernährung und mentale Gesundheit zusammenhängen, und probiert aus, wie körperliche Bewegung, Naturerlebnisse oder Hitze und Kälte-Erfahrungen unsere Psyche beleben. Er besucht Meditations-Intensivkurse und testet an sich selbst die Heilkraft bewusstseinsverändernder Substanzen. Und er forscht nach, ob die Empfehlungen antiker Philosophen, den Seelenfrieden zu finden, auch heute noch gelten. Mit zehn einfachen, teils überraschenden Strategien zeigt er, wie wir Körper und Geist in jeder Lebensphase erfrischen, Zuversicht gewinnen und wieder ins Gleichgewicht kommen.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Siri Hustvedt über Mütter, Väter und Täter. Mit Milena Karas

Mit dem Roman „Was ich liebte“ hatte sie ihren internationalen Durchbruch. Siri Hustvedt ist nicht nur eine erfolgreiche Romanautorin, sie ist zugleich eine wache Beobachterin der Welt und eine profilierte Essayistin. In Mütter, Väter und Täter ergründet sie vielfältige Themenfelder: von der Natur von Erinnerung und Zeit bis zu Mutterschaft und dem, was wir von unseren Eltern erben. An lebendig erzählten Beispielen aus ihrer Familiengeschichte und Lebenserfahrung zeigt Hustvedt, wie porös die Grenzen sind zwischen uns und den anderen, zwischen Werken der Kunst und denen, die sie betrachten, zwischen dem Ich und der Welt. Und so privat diese abwechslungsreiche Reise durch die unterschiedlichsten Themenfelder erscheint, so universell ist sie letztlich – ein vorläufiges Fazit von Siri Hustvedts lebenslanger Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir funktionieren und was uns als Menschen zusammenhält.

  • Wo: Flora Köln, Am Botanischen Garten 1a, 50735 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 18-36 Euro

lit.Cologne 2023: Programm am 8. März

Mick Herron und Dietmar Bär erklären die London Rules

Die Slough-House-Romane des Engländers Mick Herron gehören zum Besten, was das Krimi-Genre in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht hat. Mit London Rules erschien soeben der fünfte Band der Reihe um das Ekel Jackson Lamb. Roderick Ho, Ober-Nerd der abservierten Agententruppe, entgeht nur knapp einem stümperhaft ausgeführten Attentat. Seine Kollegen eilen ihm (widerwillig) zu Hilfe und machen aus einer schwierigen Situation – das Schlimmste.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Hanni Rützlers Food Report – Der Kampf für eine bessere Zukunft

Was werden wir morgen essen? In dieser Frage spiegeln sich Industrie- und Agrarpolitik ebenso wie Klimawandel und Welternährung. Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde, alles will heute zusammengedacht werden. Und genau das tut Hanni Rützler, eine der führenden Foodtrend-Forschern Europas, mit ihrem Food Report. Im Gespräch gibt sie Auskunft zur Re-Regionalisierung, zur Zukunft der Fleischindustrie und lässt uns teilhaben am Gedanken der „Retail Vision“.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Karneval des Glücks – In Erinnerung an Roger Willemsen. Katja Riemann, Franziska Hölscher und Marianna Shirinyan schenken uns einen musikalischen Abend mit Tieren

„Roger Willemsen hinterlässt eine Lücke, die nicht mehr zu füllen ist. Seine Worte, seine Haltung in der aktuellen weltpolitischen und humanitären Situation möchte ich hören, mich davon bereichern lassen“, schreibt Katja Riemann in der Ankündigung dieses Programms. Camille Saint-Saëns Kompositionen haben Roger Willemsen in Karneval der Tiere zu einer scharfzüngigen und mitunter deftigen Reise in die Tierwelt inspiriert. Hinweise auf Religion, Erotik oder Menschenrechte finden sich in den vermenschlichten Tierwesen wieder. Im von ihm verfassten Kinderbuch Das müde Glück erleben wir die andere Seite der Münze. „Vom Umgang mit dem Unglück“ könnte der Untertitel dieser Hiob-Geschichte lauten.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Mal schlank, mal voll – Clemens J. Setz ist süchtig nach dem Mond

Ausnahmeliterat Clemens J. Setz wird von Himmelskörpern magisch angezogen. In Monde vor der Landung macht sich sein Protagonist Peter Bender in den Zwischenkriegsjahren des 20. Jahrhunderts mit der Proklamation der Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit lebe nicht auf, sondern in einer Kugel; außerhalb dieser existiere nichts. Bender lernt schmerzlich, dass das Anerkennen gemeinsamer Realitäten überlebenswichtig sein kann. Nach einer wahren Lebensgeschichte.
  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Storytelling within Dance – Eine offene Probe: Richard Siegal / Ballet of Difference

Die Tanzkompanie Richard Siegal / Ballet of Difference am Schauspiel Köln reiste zur Inspiration für ihre neue Produktion („Ballet of (Dis)Obedience“, Premiere am 24. März) nach Japan. Nun gewährt sie einen exklusiven Einblick in ihren künstlerischen Arbeitsprozess. Im Anschluss an eine einstündige offene. Probe spricht Choreograf Richard Siegal über facettenreiche Bewegungskulturen, die Strahlkraft von Tanz – und über die Kunst, Geschichten mit Körpern zu erzählen.

  • Wo: Schauspiel Köln Depot 1, Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Ingeborg Bachmann & Max Frisch „Wir haben es nicht gut gemacht.“ Mit Matthias Brandt & Johanna Wokalek

Frühjahr 1958: Ingeborg Bachmann – gefeierte Lyrikerin, Preisträgerin der Gruppe 47 und ‚Coverstar‘ des SPIEGEL – bringt gerade das Hörspiel „Der gute Gott von Manhattan“ auf Sendung. Max Frisch, in dieser Zeit mit Inszenierungen von „Biedermann und die Brandstifter“ beschäftigt, schreibt der „jungen Dichterin“, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist. Mit Bachmanns Antwort im Juni 1958 beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur. Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos.
Matthias Brandt und Johanna Wokalek lesen aus dem Jahrhundertbriefwechsel.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Jan Weiler berichtet Neues vom Spätpubertier

Wenn Fahrdienste und regelmäßige Fütterungen nicht mehr erforderlich sind, bricht fu?r die Ältern ein neues Zeitalter an. Nun fordern die Spätpubertiere aus dem Urlaub in Kroatien größere Geldbeträge an. Sie konfrontieren die Ältern mit deren veralteten Weltsichten und verbieten ihnen den Gebrauch von Alufolie. Jan Weiler berichtet sogar vom Verbot von schwarzen Hemden für Männer u?ber 50 und erzählt uns an diesem Abend von den kompletten Auswüchsen der Älternzeit.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Antonia Baum und eine Frau am Ende ihrer Kräfte

Antonia Baum beging 2018 „absoluten Schriftstellerselbstmord“ (O-Ton Baum) und schrieb mit „Stillleben“ ein sehr persönliches Buch u?ber Mutterschaft. Nun fu?hrt sie ihr Werk lebendig und fiktional fort. Baums Ich-Erzählerin in ihrem neuen, brillanten Roman Siegfried ist Alleinverdienerin, Mutter und einfach nur erschöpft. Als sie eines Tages das Gefühl hat, gar nichts mehr unter Kontrolle zu haben, weist sie sich selbst in die Psychiatrie ein.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

lit.Cologne 2023: Programm am 9. März

Maxim Leo und Jochen Gutsch über ein Happy End mit Kater

Richard Gold hat alles für den Tag vorbereitet, an dem er sich das Leben nehmen will, als sich ein dürrer Kater vor sein Fenster setzt und ihn komplett aus dem Konzept bringt. Frankie, der Kater, zieht beim lebensmüden Gold ein, und es beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, von denen zumindest einer fest an ein Happy End glaubt. Jochen Gutsch und Maxim Leo („Es ist nur eine Phase, Hase“) haben ein beru?hrendes und urkomisches Buch geschrieben.
  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Jochen Rausch begibt sich in den toten Winkel

Jochen Rausch schickt seine Ermittlerin aus den Trümmern ihres Lebens in die fränkische Provinz. Dort will sie als Leiterin der örtlichen Dienststelle zur Ruhe kommen. Doch die Ermittlungen in einem Cold Case sorgen schon bald für neue Turbulenzen, denn der lang zurückliegende Tod eines Abiturienten rührt an ihre eigene Vergangenheit. Im toten Winkel ist Rauschs nächster Coup, nach den Erfolgsbüchern „Krieg“ und „Rache“. Psychologische Spannung vom Feinsten.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Karina Sainz Borgo: Das dritte Land. Mit Eva Mattes

Beschwernis, Hitze, Staub – mit ihrem Mann und sieben Monate alten Zwillingen ist Angustias Romero auf der Flucht vor der Seuche. Den Weg über die Berge ins rettende Nachbarland überleben die beiden Kinder nicht. An der Grenze findet die Mutter schließlich einen Ort für die toten Zwillinge: Das dritte Land ist ein illegaler Friedhof, wo Visitacíon Salazar den Kartellen trotzend einen Grabplatz fu?r Ausgestoßene anbietet. Angustias beschließt, die Totengräberin in ihrem Kampf zu unterstützen. Nach ihrem erfolgreichen Debüt „Nacht in Caracas“ („ein Buch, wie es nur alle Jubeljahre entsteht: dunkel, atmosphärisch dicht und beklemmend […] – mit einer unvergesslichen Frauenfigur im Zentrum“, Deutschlandfunk) legt die venezolanische Autorin Karina Sainz Borgo mit „Das dritte Land“ nun ihren zweiten Roman vor. Die Erzählung von Flucht und Hoffnung auf Rettung setzt der realen Totengräberin ein Denkmal.

  • Wo: DEG, Kämmergasse 22, 50676 Köln
  • Beginn: 19 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Sturmhöhe – Mithu Sanyal über Emily Brontë

Wie ein Sturm ist das Werk Emily Brontës in das Leben von Mithu Sanyal hineingefegt. Die erste Lektüre des Romans „Sturmhöhe: Wuthering Heights“ hatte für die Autorin von „Identitti“ lebensverändernde Kraft, wie sie in Über Emily Brontë berichtet: Hier fand sie die eigene Fremdheitserfahrung wieder. Als Tochter einer polnischen Mutter und eines indischen Vaters half ihr das Buch in ungefähr allen wichtigen Lebensmomenten. Beim Sex, beim langweiligsten Urlaub der Welt und beim Planen der Revolution. Mithu Sanyal hat ein mitreißendes Buch über das Leben und Schreiben der weltberühmten englischen Autorin geschrieben, der man zu Lebzeiten mangelnde Weiblichkeit vorwarf und deren Buch als gefährlich galt. Dabei sind die Themen des 175 Jahre alten Romans – Gender, Race, Class – heute aktueller denn je. Nicht zuletzt ist dieses Werk eine Hommage an das Lesen und die lebensverändernde Kraft von Büchern.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Die Wilde 13. Der lit.Cologne-Debütpreis 2023 mit Cecilia Joyce Röski, Lisa Roy und Esther Schüttpelz

Der lit.Cologne-Debütpreis geht in eine neue Runde! Das dreizehnte Jahr in Folge stellen wir Ihnen die bemerkenswertesten Debüts des Frühjahrs vor. Als Preis winkt das von der RheinEnergie gestiftete 2222 Euro schwere Silberschwein. Monika Schärer präsentiert die drei nominierten Kandidaten: Cecilia Joyce Röski legt mit Poussi ein zärtliches und sprach-mächtiges Romandebu?t u?ber Menschen in einer rauen Welt vor. Lisa Roy schreibt mit Keine gute Geschichte rigoros und energisch gegen den Mythos von einer klassenlosen Gesellschaft an. Scharfzüngig und komisch wird es bei Esther Schüttpelz, die in Ohne mich die Suche ihrer jungen Protagonistin nach einem Plan für die Zukunft beschreibt. Wer gewinnt? Was ist das aufregendste Debüt des Frühjahrs? Das entscheiden Sie! Am Ende der Veranstaltung stimmt das Publikum live und unmittelbar ab und kürt den Gewinnern.

  • Wo: Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 88-94, 50823 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Ein Buch, das weiter Geschichte schreibt: Frank Schätzing und Der Schwarm – 20 Jahre später und hochaktuell

Vor 20 Jahren wurde Frank Schätzings Thriller Der Schwarm auf der großen lit.Cologne-Bühne erstmals präsentiert – es war der Beginn einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Aus Anlass einer Jubiläumsausgabe, versehen mit einem aktuellen Essay, erweist sich dieser in 27 Sprachen übersetzte Bestseller als brandaktuell: Mit beklemmender Logik entfaltet er ein globales Katastrophenszenario von erschreckender Wahrscheinlichkeit. Abenteuerroman, Politikthriller, Science-Fiction und eine frühe Parabel auf den Klimawandel – „Der Schwarm“ ist all das. Frank Schätzing gehört zu den meistgelesenen Romanautoren Deutschlands. Er gilt als Visionär, dessen Szenarien oftmals nur einen Herzschlag von unserer Lebensrealität entfernt liegen. „Der Schwarm“ ist ein Meisterwerk der Spannungsliteratur, ein Klassiker der ökologischen Fiktion, der die wichtigsten aller Fragen aufwirft: Wie wollen wir auf diesem Planeten leben, ohne ihn und uns zu zerstören?

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Ein Leben der Superlative. Mit Marius Müller-Westernhagen und Friedrich Dönhoff

Marius Müller-Westernhagen gilt als lebende Legende. Schon als Kind spielte er in Fernseh- und Rundfunkproduktionen mit und startete früh mit ersten Versuchen als Musiker. Songs wie „Freiheit“, „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“, „Sexy“, „Lass uns leben“ oder „Wieder hier“ haben ganze Generationen geprägt. Heute gehört Westernhagen zu den erfolgreichsten Rock- und Popmusikern Deutschlands und blickt auf eine herausragende Musikkarriere mit sieben Nummer-eins-Alben zurück. Doch wer verbirgt sich hinter der Legende? Mit Friedrich Dönhoff hat Westernhagen übers Komponieren, die Liebe, Niederlagen und Erfolge gesprochen. Seine Erinnerungen führen zurück in seine Kindheit und in die Zeit der Jugendrevolten, als eine neue Art von Musik beginnt, die Welt zu verändern. Daraus entstanden ist ein sehr persönliches Portrait, das erzählt, was ihn bewegt und zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist.

  • Wo: Oper im Staatenhaus, Rheinparkweg 1, 50679 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 10-36 Euro

Stunksitzung – eine Nachlese: Texte und Songs aus 40 Jahren

Wer kennt es nicht – man geht beseelt und angeheitert aus der Stunksitzung und fragt sich schon am nächsten Tag: Worüber habe ich gestern noch mal gelacht? Bei der Stunk-Lesung haben Sie die Möglichkeit, konzentriert und ohne Ablenkung die besten Texte aus 40 Jahren Stunksitzung noch mal zu erleben! Mit Ensemble-Mitgliedern der Stunksitzung und prominenten Freund:innen wie Mariele MillowitschWilfried SchmicklerCordula Stratmann und Norbert Walter-Borjans.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 17/20 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Kremulator: eine Geschichte aus Russland Sasha Filipenko und Peter Lohmeyer

Als Direktor des Moskauer Krematoriums in der Stalin-Zeit hat Pjotr sie alle eingeäschert: Spione wie einstige Revolutionshelden. Sich selbst hält er fu?r unsterblich – bis er verhaftet wird. Der belarussische Autor Sasha Filipenko lebt und schreibt im Schweizer Exil. Kremulator erzählt eine aberwitzige und makabre Geschichte aus dem Innern eines Terrorstaats. Und, trotz allem, auch die Geschichte einer großen Liebe.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Von amerikanischen Psychos. Kultautor Bret Easton Ellis mit seinem neuen Roman. Mit Gerd Köster

Bret Easton Ellis‘ meisterhaft erschreckender Roman „American Psycho“ wurde zum Welthit – kongenial verfilmt mit Christian Bale in der Hauptrolle hallt die Wirkkraft des Stoffs bis heute nach. Ellis‘ jüngster Roman The Shards erzählt – rafffiniert und düster-komisch – nun von einem neuen Serienmörder in L.A. Der siebzehnjährige Bret ist in der Oberstufe der exklusiven Buckley Prep School, als der charismatische Robert Mallroy sein Mitschüler wird. Bret ist sich sicher, dass Robert ein dunkles Geheimnis hat und fühlt sich dennoch magisch von ihm angezogen. Als der ‚Trawler‘, ein Serienmörder, der Jugendliche auf bestialische Weise umbringt, seiner Clique immer näherkommt, gerät Bret zunehmend in eine Spirale aus Paranoia und Isolation. Doch wie zuverlässig ist Bret als Erzähler? Eine faszinierende Mischung aus Realität und Fantasie, Sex und Eifersucht, Besessenheit und mörderische Wut.

  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 20-27 Euro

lit.Cologne 2023: Programm am 10. März

A. L. Kennedy und Anna Thalbach über ein Land, in dem die Marionetten das Sagen haben

Soll man Unbarmherzigen gegenüber barmherzig sein? Anna unterrichtet an einer Grundschule und möchte immer noch die Welt verbessern. Wie vor fünfundzwanzig Jahren, als sie in Edinburgh mit einer Gruppe von Straßenkünstlern gegen die umweltfeindliche Politik der englischen Regierung demonstrierte. Was sie damals nicht ahnte: Einer ihrer Kumpane war ein V-Mann, der sie alle verriet. Nun stellt sie dem Peiniger nach. Doch bis wohin reicht das Böse – und kann Anna sich selbst davon freihalten? A. L. Kennedys („Gleißendes Glück“, „Süßer Ernst“) neuer Roman Als lebten wir in einem barmherzigen Land ist ein Meisterwerk der moralischen Beunruhigung. Wie wir es von ihr gewohnt sind, hat Kennedy, eine der kühnsten Schriftstellerinnen der englischsprachigen Literatur, ein brillantes, kompromissloses Buch geschrieben, ohne dabei den Humor zu vernachlässigen.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 18-25 Euro

Wiederentdeckung: Wenn das System aus dem Ruder läuft! Barbara Auer und Paul Ingendaay über die prophetischen Autoren William Gaddis und Joseph Heller

Es gab einmal eine amerikanische Avantgarde, die sich die größten Gegner vornahm und sie in dicken Romanen voller rasender Dialoge und ätzender Satire lustvoll bekämpfte. Zwei dieser Giganten, deren hundertsten Geburtstag wir in diesen Monaten feiern, lebten auf Long Island, nur wenige Meilen voneinander entfernt: William Gaddis (1922–1998) und Joseph Heller (1923–1999). Beide Schriftsteller haben Romane geschrieben, die einer am Rand des Abgrunds taumelnden Welt ihr wahres Gesicht zeigen. Heller erlangte mit der Antikriegssatire „Catch-22“ Weltruhm und schrieb wenige Jahre später mit „Was geschah mit Slocum?“ den definitiven Büroroman. Und Gaddis schuf mit „JR“ und „Letzte Instanz“ die ambitioniertesten, grellsten Satiren auf die Paralleluniversen von Hochfinanz und amerikanischem Rechtssystem. Eine Einladung, zwei höchst aktuelle Meister des Großromans wiederzuentdecken.

  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 19.30 Uhr
  • Tickets: 20-27 Euro

1001 Cliffhanger – Tausendundeine Nacht mit Claudia Ott und dem WDR-Funkhausorchester

In der nächsten Nacht erzähle ich euch etwas, das noch aufregender und noch viel spannender ist als das. Durch Erzählkunst gelang es Scheherazade, den grausamen König zu besänftigen und dem drohenden Tod immer wieder zu entkommen. „Tausendundeine Nacht“ wurde zu einem Klassiker der Weltliteratur.
Das WDR-Funkhausorchester präsentiert im Konzert Kompositionen, die von dem Werk inspiriert wurden: Der türkische Komponist Fazil Say vertont mit „1001 Nights in the Harem“ eine Party-Nacht im Harem, die junge jordanische Komponistin Zeina Azouqah widmet sich in ihrer Neukomposition insbesondere den facettenreichen Frauen*figuren des Werks. Claudia Otts moderne Übertragungen der Geschichte von Tausendundeiner Nacht und vom Buch der Liebe gelten als literarische Meisterwerke. Sie liest, erzählt und stellt ihre Übertragungen vor. Ein flirrender Abend zwischen Musik und Literatur.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Jean-Luc Bannalec: Dupins Bretagne. Ein Reiseführer. Mit Gerd Köster

Seit über zehn Jahren ermittelt Kommissar Georges Dupin bereits in der Bretagne. Mit jedem neuen Fall verschlägt es ihn an einen anderen faszinierenden Ort dieser so vielfältigen Region. Zuletzt erschien „Bretonische Nächte“. Mit dem Reiseführer Dupins Bretagne stellt Bestsellerautor Jean-Luc Bannalec die Schauplätze und Gegenden seiner Krimireihe vor und führt durch seine Bretagne. Von Dupins Stammrestaurant, dem „Amiral“, über die fantastischen Fels nadeln der Belle-Île, die ausgezeichneten Restaurants in den Gassen Saint-Malos und den mythischen Artuswald Brocéliande bis hin zu den berühmten Salzgärten der Guérande – die Liste der bretonischen Lieblingsorte und -dinge, die der Kommissar während seiner Ermittlungen aufsucht, ist mittlerweile so lang wie legendär. Ein Reiseführer zu den magischen Orten mit Geheimtipps fu?r die wilde, schöne Region.

  • Wo: Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 88-94, 50823 Köln
  • Beginn: 17/20 Uhr
  • Tickets: 18-25 Euro

Die schönste Zeit mit den Lyrics von Bosse

Bosse ist seit Langem einer der profiliertesten Musiker Deutschlands. Sein Gespür fu?r Geschichten ist groß, sein Umgang mit Sprache virtuos. Seit über fünfzehn Jahren schärft er die hohe Kunst des Songschreibens, sein achtes Album Sunnyside kletterte auf Platz eins der Charts. Auf seiner letzten Tournee feierten ihn und seine Musik Zehntausende. Im Gespräch mit Sabine Heinrich erzählt er von der Kunst des Liedermachens, seiner Inspiration und seinem Weg als Musiker.

  • Wo: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Live-Podcast: Micky Beisenherz lädt ein zu Apokalypse und Filterkaffee

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages, serviert von Micky Beisenherz. Aufmerksam und mit viel Witz verfolgt er die Medienlandschaft, on- und offline. Micky wühlt sich für uns durch die wichtigsten Aufmacher, Titelthemen, Leitartikel und Tweets des Tages und serviert daraus sein News-Omelett. Viermal die Woche als Podcast. Auf der lit.Cologne bespricht er bei einer Live-Aufzeichnung die aktuellen Themen des Tages und gibt uns seine zeitgemäßen wie zeitlosen Lektüretipps.

  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Katharina Thalbach als Ex-Kanzlerin „Miss Merkel“

Die Kanzlerin ist seit sechs Wochen in Rente und mit Mann (und Mops!) in die Uckermark gezogen. Nach dem turbulenten Leben in Berlin fällt es ihr jedoch schwer, sich auf das ruhige Landleben einzulassen. Nur zu backen und zu wandern, wird schnell fad. Als jedoch der Freiherr Philip von Baugenwitz vergiftet in einem von innen verriegelten Schlossverlies gefunden wird, erwacht neues Leben in Angela. Unterstützt von ihrem liebenden Ehemann und dem sanften Bodyguard Mike macht sie sich auf die gefährliche Suche nach dem Mörder. Nach dem Bestseller Miss Merkel. Mord in der Uckermark von David Safier („Band 2: Mord auf dem Friedhof“) wurde nun der Film „Miss Merkel“ gedreht. In der Hauptrolle des herrlich schrägen Cozy Crime: Katharina Thalbach, die sich der Figur der Ex-Kanzlerin eindringlich und irrsinnig komisch annimmt. Jetzt kehrt sie zum Buch zuru?ck und liest die besten Szenen aus Safiers erstem „Miss Merkel“-Band.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Monologe für zuhause. Mit Bjarne Mädel, Fritzi Haberlandt und Bastian Pastewka

Bin nebenan – Monologe fu?r zuhause, das sind zwölf Episoden u?ber Zeitgenossen und ihre Einrichtungsversuche. Mint und Hellblau gegen Bedrohungen von außen, Gemütlichkeitsrituale gegen Panikattacken, die perfekt geputzte Küche als pseudosakraler Raum. Ein Textmarathon über wackelige Lebensfundamente und sanierungsbedürftige Innenräume, über skurrile und verunsicherte Menschen, die in ihren kleinen Paralleluniversen Überlebenskämpfe mit sich und ihrer Umgebung ausfechten. Die Theater- und Drehbuchautorin Ingrid Lausund („Tatortreiniger“) öffnet die Tür zu zwölf Wohnungen und gibt den Blick frei auf Gemütlichkeitsattrappen in Carrara-Marmor-Optik, monströse Plüschsofas und brüchige Fundamente im Schatten von Designermöbeln. Mit Humor und Scharfsinn erzählt sie von der Sehnsucht nach einem funktionierenden Zuhause. Bjarne MädelFritzi Haberlandt und Bastian Pastewka erwecken diese Texte zum Leben! Für Bjarne Mädel „eine Herzensangelegenheit“.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 18/21 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

lit.Cologne 2023: Programm am 11. März

Marc Elsberg: Wer das Klima kontrolliert, kontrolliert die Welt

Marc Elsberg ist Spezialist fu?r Zukunftsperspektiven in Thrillerform. Immer wieder verhandelt er gespenstisch reale Szenarien: vom Stromausfall („Blackout“) bis zu einem eskalierenden Kapitalismus („Gier“). In °C – Celsius nimmt er sich ein Menschheitsthema vor: Mittels fortschrittlicher Technologie will China die Kontrolle über das Klima an sich reißen. Eine Gefahr für die politische Stabilität und ein Unterfangen, das tödlich enden kann…

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

Judith Hermann: Wir hätten uns alles gesagt

1998 erschien „Sommerhaus, später“ und katapultierte Judith Hermann in die erste Reihe deutschsprachiger Gegenwartsliteratur. Zuletzt wurde ihr Roman „Daheim“ von Feuilleton und Leser:innenschaft gefeiert. In Wir hätten uns alles gesagt spricht sie über ihr Schreiben und erzählt von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit. „Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse“ (NZZ).
  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 18 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

ICH BIN’S LEID! Cordula Stratmann und Bjarne Mädel stemmen sich gegen den Verdruss

Haben Sie sich im vergangenen Jahr mal die Mühe gemacht zu zählen, wie oft Sie den Kopf über Ihre Zeitgenossen geschüttelt haben, wie oft Sie sich über sie die Haare gerauft haben? Wahrscheinlich rollen Sie gerade mit den Augen, während Sie diese Zeilen lesen. Das ist der Verdruss. Verdruss ist der Flunsch, den unsere Stimmung zieht, wenn wir morgens in die Zeitung schauen oder hinter jedes geplante Vorhaben ein Fragezeichen setzen mit dem Seufzer: Wer weiß, was da wieder los ist? Wie wir in unseren verdrossenen Gesichtern wieder das Augenzwinkern etablieren, werden Cordula Stratmann und Bjarne Mädel mithilfe von David Sedaris, Joachim Ringelnatz, Dorothy Parker, Michel de Montaigne und vielen weiteren Schriftsteller:innen sicherlich herausfinden. Das wird schon wieder, sagte bereits Schiller. Oder ein anderer kluger Kopf.

  • Wo: Sartory-Säle, Friesenstraße 44-48, 50670 Köln
  • Beginn: 18/21 Uhr
  • Tickets: ausverkauft

Grausen, Geister und Gespenster – Katharina, Anna und Nellie Thalbach gruseln sich

„Das Schattenreich ist das Paradies der Phantasten. Hier finden sie ein unbegrenztes Land, wo sie sich nach Belieben anbauen können“, wusste Kant. Und Lessing fragte: „Wir glauben keine Gespenster mehr? Wer sagt das? Oder vielmehr, was heißt das? […] Man hört beim hellen Tag mit Vergnügen über die Gespenster spotten und bei dunkler Nacht mit Grausen davon erzählen.“ Auf der einen Seite stehen jenseitige Geister und Gespenster, auf der anderen Horrorwesen, die im Irdischen verankert sind und deren Schrecken nicht dem Übersinnlichen entspringt. Das Trio infernale des Thalbach-Clans – Mutter, Tochter, Enkelin – ist die ideale Konstellation, allen erdenklichen Geister- und Horrorgeschichten nachzuspüren: Unerschrocken, wagemutig und zuweilen komisch gehen sie über Leichen, ohne mit der Wimper zu zucken. Mit Geschichten von Edgar Allan Poe, E.T.A. Hofmann, Bram Stoker, Kurt Tucholsky, Knut Hamsun u.a.

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 15/21 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro

OffSpring Award 2023 – Bin ich frei? Mit Nadja Küchenmeister und Luise Wolfram. Ein Wettbewerb für junge Schreibende

Bin ich frei? Diese Frage stellen sich bis heute nicht nur die größten Denker:innen, sondern vermutlich alle Menschen mindestens einmal im Leben. Die Antwort darauf ist genauso mannigfaltig wie unzulänglich – und dennoch lohnt es sich, zu ergründen. So kann sie Auskunft geben, wie wir uns selbst als Individuum begreifen, oder legitimiert gar unsere persönlichen Handlungen. Wir suchen die literarisch außergewöhnlichsten Antworten: Interessierte Nachwuchsschreibende (16 bis 26 Jahre) können bis zum 11. Februar 2023 ihre Einsendungen in Form einer Kurzgeschichte, eines Essays oder Gedichts (max. 5 DIN-A4-Seiten, Schriftgröße 12) an offspringaward@litcologne.de schicken. Unsere Fachjury kürt die drei inspirierendsten Texte, die dann live von Luise Wolfram auf dem Festival vorgetragen werden. Wer den Hauptpreis, ein persönliches Schreib-Mentoring mit Nadja Küchenmeister, gewinnt, entscheidet das Publikum!

  • Wo: Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 88-94, 50823 Köln
  • Beginn: 20 Uhr
  • Tickets: 5-7 Euro

Eine Fabel über Glanz und Schönheit, Horror und Schmerz. Mit NoViolet Bulawayo und Anneke Kim Sarnau

„Eine glorreich wilde Satire auf Tyrannei, Unterdrückung und Rebellion – mit globaler Relevanz“, urteilt der Guardian über das neue Buch der simbabwischen Schriftstellerin NoViolet Bulawayo. Nur eine von vielen hymnischen Rezensionen. Glory erzählt von einem Land, bevölkert von vermenschlichten Tieren und aufgewühlt durch politischen Umbruch. Nach dem Sturz der Landesführung keimt die Hoffnung auf eine gerechte Zukunft, auf Wohlstand und Wandel. Aber das Regime wehrt sich mit bitteren Mitteln… bis eine Heimkehrerin aus dem Exil alles verändert. In einer Sprache, die singt und tanzt und springt und schreit, erzählt NoViolet Bulawayo von einer Gemeinschaft im Kampf gegen die Repression. Und fördert beides zutage: Glanz und Schönheit, Horror und Schmerz am Grund der menschlichen Freiheit. „Eine brillante postkoloniale Fabel. Scharfzüngig, wütend und sehr, sehr lustig“ (New York Times).

  • Wo: Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, 50733 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 16-21 Euro

Ned Beauman und Fritzi Haberlandt retten den Gemeinen Lumpfisch!

Wurde der intelligenteste Fisch des Planeten durch eine Computerpanne ausgerottet? Die Brahmasamudram Mining Company, die im Tiefseebergbau tätig ist, hat wahrscheinlich den Lebensraum des Gemeinen Lumpfisch auf dem Gewissen. Eigentlich kein Problem, denn in Ned Beaumans genialer und urkomischer Near-Future-Satire Der Gemeine Lumpfisch (im Original: „Venomous Lumpsucker“) können Unternehmen so genannte Auslöschungszertifikate erwerben, falls sie an der Ausrottung einer Spezies mitwirken. Allerdings hat sich die Wirtschaft diesmal verspekuliert. Der letzte Lumpfisch muss gefunden werden! „Klimakatastrophe und Artensterben sind kein Spaß. Aber genau den bereitet uns Ned Beauman“, urteilt die Sunday Times über einen der besten Satiriker unserer Zeit.

  • Wo: Comedia Theater, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 14-26 Euro

„Du klingst so komisch“ Corinna Harfouch und Traudl Bünger auf der Suche nach dem Spaß

Sechs Minuten lachen wir in Deutschland im Durchschnitt täglich. In den letzten Monaten wahrscheinlich etwas weniger. Heute aber werden sie gefordert: die 80 Gesichtsmuskeln, die wir beim Lachen brauchen. Denn wir hören von Corinna Harfouch alte, neue und künftige Klassiker der komischen Literatur: Lakonisches von Eva Menasse („Mein Vater war eine Sturzgeburt“), Skurriles von Sven Regener („Frank, bist du das? Du klingst so komisch“). Und gemeinsam mit der Autorin Traudl Bünger, die durch den Abend führt, finden wir Antworten auf Fragen wie: Was geschieht beim Lachen? Kann man Humor lernen? Liegt Freud richtig, wenn er das Lachen u?ber Zoten als Triebabfuhr des sexuell frustrierten Mannes beschreibt? Weiß das Mario Barth? Ist Lachen eine Errungenschaft der Evolution? Wie sieht es aus, das „widerliche Lachen der alten Kokotte“, das die Gesichtsausdrucksforschung in den 1920er-Jahren als einen von fünf Lach-Typen unterscheidet?

  • Wo: WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50670 Köln
  • Beginn: 21 Uhr
  • Tickets: 15-32 Euro