Günther Krause: Das sagt Angela Merkel zu seiner Dschungel-Teilnahme

Günther Krause ist der erste ehemalige Bundesminister, der sich in den Dschungel traut. Er steht weiterhin in engem Austausch mit Angela Merkel.
Günther Krause
Foto: TVNOW / Arya Shirazi
Foto: TVNOW / Arya Shirazi

Prof. Dr. Günther Krause ist der erste ehemalige Bundesminister, der sich in den Dschungel traut – und er steht weiterhin in engem Austausch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Jetzt geht es für den 66-Jährigen ins Dschungelcamp, aber nicht, ohne vorher im „RTL“-Interview noch wichtige IBES-Fragen zu beantworten – auch zu Merkel.

Warum gehen Sie ins Dschungelcamp?

Ich will etwas gegen die Klima-Hysterie tun. Ich versuche mit jungen Leuten in die Diskussion zu kommen, ob es nicht Innovationen und neue Technologien gibt, mit denen wir unsere Welt wieder in Ordnung bringen können. Deshalb gehe ich ins Dschungelcamp.

Wissen Sie, auf was Sie sich beim Dschungelcamp einlassen?

Ich bin seit 30 Jahren Hochschullehrer. Habe von 1982 bis 1990, noch in der DDR natürlich, Studenten ausgebildet. Und ich setze einfach darauf, dass auch durch meine Anwesenheit ein paar Zuschauer mehr sich das Dschungelcamp ansehen und dann eine Diskussion beginnt.


Wie werden Sie mit den Entbehrungen und Anstrengungen im Dschungel umgehen?

Ich will dokumentieren, dass ich Entbehrungen gerne auf mich nehme. Ich will den Leuten zeigen, dass das nicht unsere Perspektive sein kann: Dass wir uns unterernähren und in Zukunft wieder in Höhlen wohnen.
Wissen Sie, ich bin Camper, ich habe jahrelang Camping-Urlaub gemacht. Das war damals in der DDR, ich war sehr viel in Ungarn. Dort waren die sanitären Anlagen auch teilweise ein Plumpsklo, so wie im Dschungel. Das stört mich überhaupt nicht. Einfache Lebensverhältnisse stören mich natürlich auch nicht.

Viele junge Menschen kennen Sie vielleicht gar nicht. Wie würden Sie sich kurz und knackig beschreiben?

Ich bin ein Opa von elf Enkelkindern. Ich habe in zweiter Ehe jetzt insgesamt sechs Kinder. Drei Töchter hat meine Frau mitgebracht und drei Söhne habe ich mitgebracht. Meine Enkelkinder sind zwischen fünf Monate und 22 Jahren alt und unsere Kinder sind zwischen 29 und 43.

Und was haben Sie beruflich gemacht?

Ich weiß schon, wo es wirklich drückt in Deutschland. Wir werden natürlich auch darüber reden, wie das mal vor 1990 war. Ich habe damals sehr viel gekämpft für die Deutsche Einheit. Ich habe viele Staatsverträge verhandelt. Nach der Wende war ich Verkehrsminister.

Welchen Politiker würden Sie gerne mit in den Dschungel nehmen?

Wenn die Angela nicht mehr Bundeskanzlerin ist, dann würde ich sie gerne mit in den Dschungel nehmen. Wir kennen uns seit 1989 sehr gut und sind auch – befreundet würde ich nun nicht sagen – wir stehen uns nahe, weil wir viele Jahre gemeinsam gekämpft haben. Sie ist schon jemand, der weder Luxus braucht, noch große Forderungen hat, der auch mit einem einfachen Leben zurande kommt. Da ist sie schon gut und nach 14 oder 15 Jahren Kanzlerschaft, das schlaucht. Bundesminister zu sein schlaucht. Man hat eben eine 80-Stunden-Woche. Das können ja die Leute, die am Fernsehen sehen, wie Leute Politik machen, und dabei ständig kritisieren, gar nicht nachvollziehen. Ein Politiker hat keine 40-Stunden-Woche. Hat er nicht. Ich würde Angela Merkel mitnehmen. Ich würde Angela Merkel in den Camping-Urlaub mitnehmen, wenn sie keine Kanzlerin mehr ist.

Ist Angela Merkel dschungeltauglich?

Sie würde auch dschungeltauglich sein. Angela Merkel kommt mit einfachen Umständen zurande. Das ist überhaupt gar kein Problem, das weiß ich.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Angela Merkel?

Wir sehen uns regelmäßig, vor allem immer im Dezember. Da essen wir in unserer Landesgruppe der CDU Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam eine Gans.

Haben Sie mit ihr über das Dschungelcamp gesprochen? Wie findet sie Ihre Teilnahme?

Auf der einen Seite wird sie es natürlich nicht gut finden, dass ich nun der erste, ehemalige Bundesminister bin, der ins Dschungelcamp geht. Aber sie hat dann wiederum Verständnis, dass dieses Format von mir versucht wird zu benutzen, um auch in einer gewissen Form Aufklärung zu betreiben. Wir müssen eine andere Diskussionskultur führen, in diesem Thema, wie wir Energie und Klima versöhnen.

Ich muss noch einmal nachhaken, haben Sie konkret mit Angela Merkel über Ihre Teilnahme gesprochen und wenn ja, wie war ihre Reaktion?

Die Reaktion war: Wenn du es machen willst, mach es! Punkt.

Sie hat Ihnen nicht auf die Schulter geklopft und gesagt: „Krause, find‘ ich gut!“?

Nein, das kann sie schon wegen der Parteiräson nicht. Die Mehrheit meiner Kollegen in der CDU sagen, der Krause ist eben ein Verrückter. Nun macht er auch noch das.

Warum, glauben Sie, missfällt Angela Merkel Ihre Dschungelteilnahme?

Das missfällt ihr ja nicht. Sie sagt weder ja noch nein. Sie duldet das. Eine Duldung ist kein Missfallen.

Glauben Sie, dass Angela Merkel das Dschungelcamp am TV verfolgen wird?

Das weiß ich nicht. Sie hat ja auch ein bisschen was anderes zu tun den ganzen Tag. Sie wird dann schon mal irgendwo in eine Sendung reingucken oder vielleicht durch ihren Pressesprecher etwas aufzeichnen lassen, um in einer ruhigen halben Stunde zu sehen, ob sich der Krause blamiert oder nicht blamiert.

Treten Sie zu den Dschungelprüfungen an?

Wie es die Gesundheit zulässt. Da gibt’s ja ärztliche Gutachten und da gibt es auch Einschränkungen.

Wollen Sie Dschungelkönig werden?

Nein! Da würde ich mich freuen, wenn von den jungen hysterischen Frauen, die sich vor allem möglichen Getier zieren und dann da rumkreischen, lass die doch Dschungelkönig werden. Ich gehe nicht wegen des Geldes in den Dschungel. Ich will’s mal ganz persönlich machen, ich sorge mich um die Zukunft meiner elf Enkelkinder!

Sind Sie als ehemaliger DDR-Bürger eigentlich ein großer FKK-Fan? Wird man Sie nackt im Dschungel sehen?

Ich bin FKK-Fan, aber ich werde im Dschungel nicht nackt sein.

Sind Sie ein gläubiger Mensch?

Ja, ich bin gläubig. Sehr gläubig. Ich weiß, dass ich nicht alles weiß. Es wäre gut, wenn in Deutschland zunehmend mal viele Menschen überlegen, ob die Welt überhaupt wirklich erkennbar ist. Sie ist nämlich nicht erkennbar.