Preisverleihung 2024 mit irritierten Blicken und verhaltenen Applaus: Was wurde bekannt gegeben?

Irritierte Blicke und verhaltenen Applaus gab es 2024 bei einer Preisverleihung, als was bekannt gegeben wurde? War es der Igel als Wildtier des Jahres? Weltfußballer = Messi? Bester Regisseur = Emmerich? Oder wurde Günther Jauch verdient zum "Sexiest Man Alive" gewählt?
Ein Fußball liegt auf dem Rasen. Foto: Topseller/Shutterstock
Ein Fußball liegt auf dem Rasen. Foto: Topseller/Shutterstock

Bei dieser Preisverleihung gab es 2024 zahlreiche irritierte Blicke und nur verhaltenen Applaus: Als Weltfußballer wurde Messi geehrt.

Lionel Messi muss nicht einmal mehr anreisen – und gewinnt trotzdem alles. Der argentinische Weltmeister ist trotz seines Abschieds von der großen Sportbühne wieder zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden. Die achte FIFA-Trophäe für den 36-Jährigen von Inter Miami in den USA ist seine überraschendste. Er setzte sich gegen Torgarant Erling Haaland (23) von Triple-Sieger Manchester City sowie Kylian Mbappé (25) von Paris Saint-Germain durch. Im Hammersmith Apollo war eher verhaltener Applaus zu hören, Messi war nicht vor Ort.

Als beste Fußballerin wurde Aitana Bonmatí (25) ausgezeichnet, die mit Spanien im Sommer den WM-Titel gefeiert hatte. Als bester Trainer wurde Haaland-Coach Pep Guardiola geehrt, beste Trainerin wurde die Niederländerin Sarina Wiegman, die das englische Nationalteam im Sommer ins WM-Finale geführt hatte. Alle Preise bei der feierlichen Gala wurden von Frauen übergeben, die Weltfußballerin wurde – nicht wie üblich der Weltfußballer – als Letzte geehrt.

Wie aus den Wahlergebnissen hervorgeht, war die Entscheidung zugunsten von Messi hauchdünn. Wie Haaland bekam der Argentinier insgesamt 48 Punkte – bei Gleichstand zählen die Erststimmen der Kapitäne der Nationalmannschaften, und hier lag Messi deutlich vorne. Beispielsweise wurde Haaland von DFB-Kapitän Ilkay Gündogan gewählt, Messi bekam von Englands Spielführer und Bayern-Stürmer Harry Kane die Erststimme.

Messi gegen Haaland

Haaland hätte die offiziell „The Best“ getaufte Auszeichnung nach seinem herausragenden Jahr mit City durchaus verdient gehabt. Der frühere Dortmunder erzielte wettbewerbsübergreifend 44 Tore in 54 Spielen – und gewann nicht nur das Triple aus Champions League, Premier League und FA-Cup, sondern auch den UEFA-Supercup und die Club-WM.

Dennoch wurde es wieder Messi, was den sportlichen Wert der Auszeichnung infrage stellt, die seit ein paar Jahren wieder in Konkurrenz zum Ballon d’Or steht. Diesen hatte im vergangenen Jahr Messi gewonnen, weil auch noch der WM-Titel in Katar 2022 zum Bemessungszeitraum zählte. Auf Clubebene ist der 36-Jährige aber eben längst in der Peripherie des Weltfußballs angekommen. Wahlberechtigt sind Trainer, Spieler, Journalisten – und die Fans, die Messi immer noch mehrheitlich in ihrem Herzen tragen.

mit Material der dpa