Weit mehr als verdreifacht hat sich in den deutschen Haushalten seit 2015 die Zahl der …?

Man muss mit der Zeit gehen und das tun ganz besonders viele Besitzer von Elektrofahrrädern. Die Zahl der Elektrofahrräder in deutschen Haushalten hat sich seit 2015 mehr als verdreifacht. 
E-Bike Fahrrad
Foto: shutterstock/moreimages
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So ein Elektromotor am Fahrrad ist eine feine Sache: Beim Strampeln bergauf kommt man nicht so schnell außer Puste und auf längeren Strecken muss man nicht auf Rückenwind warten. Doch das alte Fahrrad ist einfach perfekt und soll nicht von einem neuen E-Bike ersetzt werden, an das man sich erst gewöhnen muss. Die Zahl der Elektrofahrräder in deutschen Haushalten hat sich seit 2015 mehr als verdreifacht.

René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) hat dafür Verständnis. „Vielen geht es darum, dass sie ihr über die Jahre liebgewonnenes Fahrrad weiter fahren können. Wenn ich ein neues Fahrrad kaufe, geht das Ganze wieder von vorne los.“ Dennoch rät der ADFC-Experte vom Umrüsten zum Elektrorad ab. Das hat mehrere Gründe.

„Herkömmliche Fahrräder sind nicht für die enormen Kräfte konstruiert, die durch einen Elektromotor auf sie einwirken“, sagt Filippek. „Das sind 250 Watt, in der Spitze oder beim Anfahren auch deutlich mehr. Ein durchschnittlicher Radfahrer bekommt das aus eigener Kraft kaum hin.“ Das kann zur Überlastung von Rahmen, Gabel und Anbauteilen führen.

Fahrräder sind nicht für so viele Kilometer ausgelegt

Dazu kommt, dass Fahrräder mit E-Unterstützung unterm Strich viel mehr Strecke zurücklegen. „Ein Standardfahrrad ist angelegt auf eine Lebensdauer von rund 10 000 Kilometern“, erklärt der ADFC-Sprecher. „90 Prozent aller Fahrräder erreichen das gar nicht im Laufe ihrer Nutzung. Wer mit Elektromotor ausgestattet ist, kommt in zwei Jahren locker auf diese Strecke.“ Sind die Teile nicht für so viel Strecke konstruiert, droht schneller Verschleiß.

Auch Dirk Zedler muss Radfahrern den Zahn ziehen, dass sich das alte Zweirad problemlos aufrüsten lässt. Der Geschäftsführer des Zedler-Instituts für Fahrradtechnik und -Sicherheit ist Spezialist für das Prüfen von Fahrrädern und deren Bauteilen.

dpa