Club-Öffnungen ab dem 4. März? Das sagen die Düsseldorfer Gastronomen dazu

Mit den geplanten Corona-Lockerungen soll auch der Club-Betrieb wieder starten. Ab dem 4. März könnten die Locations dann unter Einhaltung der 2G-plus-Regel aufmachen. Endlich eine Perspektive für die gebeutelte Branche – und endlich alles gut? Wir haben bei den Düsseldorfer Gastronomen nachgefragt.
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Partystimmung in der Düsseldorfer Altstadt. Foto: J. Sammer
Partystimmung in der Düsseldorfer Altstadt. Foto: J. Sammer

Die Corona-Pandemie setzt der Club-Branche zu, seit zwei Jahren sind die Diskotheken fast durchgehend geschlossen. Kein Wunder, dass die Stimmung und die wirtschaftliche Lage in der Branche extrem angespannt ist. Doch jetzt gibt es endlich eine Perspektive:  Ab dem 4. März sollen auch in NRW Lockerungen in Kraft treten – inklusive einer Öffnung der Clubs mit der 2G-plus-Regel. Doch wie ist die Stimmung bei den Düsseldorfer Gastronomen? Wir haben nachgefragt.

Marcel Oelbracht gehört mit der Nachtresidenz der größte Club in Düsseldorf – dieser ist seit zwei Jahren geschlossen. Der Unternehmer fühlt sich von der Politik im Stich gelassen, kann viele Entscheidungen wie etwa die Einrichtung der Brauchtumszone an den Karnevals-Tagen nicht nachvollziehen. Aus Frust hat er sogar über Protestaktionen wie eine nicht genehmigte Party nachgedacht.

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Und so hält sich die Freude über die geplanten Öffnungen auch in Grenzen. „Es ist noch gar nicht klar, wie viele Gäste wir dann überhaupt reinlassen dürfen“, erklärt der Betreiber. So wäre eine maximale Auslastung von 40 Prozent für ihn ein absolutes K.O.-Kriterium für eine Öffnung Anfang März und „wirtschaftlicher Wahnsinn“. Trotzdem hofft der Resi-Chef noch auf eine positive Überraschung seitens der Politik – und endlich eine längerfristige Perspektive mit Planungssicherheit.

Club-Öffnungen ergeben nur mit einer gewissen Auslastung Sinn

Das Schickimicki von Daniel Vollmer liegt mitten in der Düsseldorfer Altstadt. Seit Dezember ist der Club mit einer Größe von 65 Quadratmetern wieder dicht. „Natürlich freue ich mich darüber, wenn es endlich wieder losgehen kann“, erklärt der Gastronom. Er habe die ganze Zeit auf das Frühjahr gehofft, auch seine Mitarbeiter können es kaum erwarten. Eine spannende Frage bleibt für ihn die nach den Rahmenbedingungen der Club-Öffnungen. „Die 2G-plus-Regel ist kein Thema, aber wie sieht es mit der Auslastung aus?“ Wenn er am Ende nur 30 Leute statt 100 in die Location lassen könne, würde der Betrieb keinen Sinn machen.

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Walid El Sheikh gehören neben dem Paradise Now im Hafen vier Lokale in der Düsseldorfer Altstadt – darunter auch das Sir Walter an der Heinrich-Heine-Allee. Da diese Location als Bar-Betrieb angemeldet ist, durften sie im Gegensatz zu den Clubs über die letzten Monate geöffnet bleiben: Mit 2G-plus-Regel und Tanzverbot. Anders sieht es bei El Sheikhs Elektro-Club Oh Baby Anna aus. Dieser war bis auf wenige Wochen im Herbst fast durchgehend geschlossen. Der Gastronom hatte wiederholt gegen die Club-Schließungen geklagt – allerdings ohne Erfolg.

Endlich wieder tanzen!

Kein Wunder also, dass er sich über die geplanten Lockerungen freut. Er sieht die Club-Öffnungen als „notwendige Reaktion“ der Politik auf die aktuelle Corona-Lage in Deutschland – auch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern. Eines ist ihm besonders wichtig: „Endlich können unsere Gäste wieder tanzen!“ Bezüglich der Kapazitätsgrenze bei den Besuchern hat Walid El Sheikh eine klare Vorstellung. „Eine Limitierung würde ich auf jeden Fall weglassen, das macht aus vielen Gründen keinen Sinn!“

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Und wie sieht es jetzt mit der Öffnung vom „Oh Baby Anna“ Anfang März aus? „Das ist leider nicht möglich“, erklärt der Unternehmer. „Mir fehlt einfach das Personal, um den Club aufzumachen.“ Der Fachkräftemangel ist aktuell ein großes Problem in der Gastronomie und so sucht auch Walid El Sheikh dringend nach Verstärkung. Anders sieht es da bei seiner Location im Hafen aus. Das Team im Paradise Now steht, der Restaurant-Betrieb läuft seit Eröffnung im Sommer 2021 gut. Von daher könnte er hier den Club im hinteren Bereich des Restaurants eigentlich endlich öffnen. Trotzdem möchte Walid El Sheikh hier noch etwas warten. „Wir starten wahrscheinlich ein paar Wochen später, schließlich ist es auch eine Premiere, die wir entsprechend feiern wollen.“

Jetzt bleibt abzuwarten, was die Bund-Länder-Gespräche am Mittwoch (16. Februar) ergeben.