Nachtresidenz-Chef stinksauer wegen Karneval: „Clubs bleiben dicht, aber die Jecken dürfen feiern?“

Pandemie-bedingt ist die Düsseldorfer Nachtresidenz seit März 2020 geschlossen, eine Club-Öffnung im November 2021 hatte Geschäftsführer Marcel Oelbracht im letzten Moment aus Sorge vor steigenden Corona-Zahlen abgesagt. Doch jetzt platzt ihm wegen Karneval der Kragen: Er ist stinksauer auf die Politik.
Marcel Oelbracht Nachtresidenz
Foto: Denise Breidbach
Foto: Denise Breidbach

Die Nachtresidenz ist seit zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Und wie bei vielen Clubbetreibern und Gastronomen ist die Stimmung auch bei Resi-Geschäftsführer Marcel Oelbracht extrem angespannt. Der Düsseldorfer hatte das lang ersehnte Re-Opening Mitte November kurzfristig abgesagt – auch aus Sorge vor steigenden Zahlen. Ein paar Wochen später kam dann die offizielle Schließung für alle NRW-Diskotheken. Doch jetzt ist der Betreiber stinksauer. Der Grund dafür ist der Karneval – für Marcel Oelbracht sind die politischen Entscheidungen dazu ein „Schlag ins Gesicht“.

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Club-Besitzer: „Wir brauchen endlich Planungssicherheit!“

Wie viele Gastronomen hoffte der Club-Betreiber endlich auf eine längerfristige Perspektive und Planungssicherheit, möchte endlich wieder Gäste in der Nachtresidenz begrüßen. Die vergangen zwei Jahre hat Marcel Oelbracht mit seinem Team vor allem für aufwendige Renovierungsarbeiten in der Location genutzt und auf das Frühjahr 2022 gesetzt. Doch die aktuellen Entscheidungen zum Thema Karneval und „Brauchtumszonen“ machen seine Hoffnungen zunichte – deshalb ist ihm jetzt auch der Kragen geplatzt.
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In einem Video über die sozialen Kanäle macht er seinem Unmut Luft und fragt: „Wie kann es sein, dass Karneval jetzt gefeiert wird – und die Clubs alle zu bleiben müssen?“. Und weiter: „2G-plus, stichprobenartige Kontrollen – ist das ein Witz? Das ist doch ein Schlag für die ganze Clubbranche!“

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Ihn erinnere das Ganze sehr an den vergangenen November: Da feierten die Jecken in Düsseldorf und Köln den 11.11. – und im Anschluss gingen die Infektionszahlen in die Höhe. Und so befürchtet der Betreiber, dass die Nachtresidenz vielleicht auch erst im Mai oder sogar noch später öffnen könne – um dann im schlimmsten Fall im kommenden Herbst wieder dichtzumachen. „Wann hat das Ganze endlich ein Ende?“ fragt sich Marcel Oelbracht. Und richtet einen Appell an seine Kollegen aus der Branche: „Ich hoffe, dass ich von einigen noch Support bekomme… !“

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Die Unterstützung in den sozialen Kanälen bekommt er auf jeden Fall schon mal: Zuspruch wie „Haltet durch“ bis „Sowas ist echt unglaublich, so ungerecht und nicht nachzuvollziehen“ sind da nachzulesen.