Lost Places in NRW: 6 verlassene und geheimnisvolle Orte, die für Gänsehaut sorgen

Die Natur wuchert ungehindert, das leise Plätschern fallender Wassertropfen hallt durch den Raum und ein modriger Geruch liegt in der Luft: Keine Frage, Lost Places haben ihren Reiz. Wir zeigen euch sechs dieser Orte in NRW.

Verlassene Orte üben eine besondere Faszination auf viele Menschen aus. Sie erzählen Geschichten von vergangenen Zeiten, von Leben und Vergänglichkeit. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es zahlreiche Lost Places, die darauf warten, entdeckt zu werden. Wir stellen euch sechs dieser Orte vor, die garantiert für Gänsehaut sorgen werden.

Die Kokerei Hansa in Dortmund

Los geht es mit einem beeindruckenden Industriedenkmal: die Kokerei Hansa in Dortmund. Zwischen 1928 und 1992 wurde hier Kohle zu Koks verarbeitet, zwischenzeitlich gehörte sie sogar zu den größten Kokereien Europas.

Heute ist die Anlage stillgelegt und bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit des Ruhrgebiets. Seit 1995 gehört sie der Industriedenkmalstiftung und steht seit 1998 unter Denkmalschutz.

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Das Gelände kann im begrenzten und geführten Rahmen erkundet werden. Es besteht die Möglichkeit, über Funk-Kopfhörer mehrsprachig an bestimmten Stationen Informationen über das Museumsgelände samt Löschturm, Silos und Rohrleitungen bis hin zu den Koksöfen und der Kompressorenhalle zu erhalten.

Weitere Infos zur Führung gibt es hier.

Villa Sohl in Düsseldorf

Die Villa Sohl im Düsseldorfer Stadtteil Ludenberg ist eine verlassene Villa aus dem 19. Jahrhundert. Einst wurde sie für Hans Günther Sohl, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Thyssen AG, erbaut. Seit vielen Jahren steht sie leer, wurde aber trotzdem nie Opfer von Vandalismus.

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Eigentlich sollte der Park der Villa Sohl wiederhergestellt werden, doch er drohte immer mehr zu verfallen. Bis zum Tod der Witwe Sohls wurde die Anlage von den Gärtnern der Thyssen AG gepflegt. Das ist mittlerweile über 20 Jahre her.

Die Villa wurde zwischenzeitlich als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. 2017 hat das Bauunternehmen Lanzareth das Grundstück gekauft. Noch ist unklar, ob die Villa saniert oder das Grundstück neu bebaut wird.

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Bunkermuseum in Hagen

Das Bunkermuseum Hagen ist ein beklemmendes und gleichzeitig faszinierendes Erlebnis: Es zeigt die Schrecken des Krieges und die Widerstandsfähigkeit der Menschen. Mitten in der Innenstadt gelegen, ragt der kahle Bau mit dem Schriftzug „Nie wieder Krieg“ hervor.

Auf eigene Faust oder mit Führung – hier wird die Furcht der Bewohner, die im Zweiten Weltkrieg bei Fliegeralarm innerhalb von zehn Minuten den Bunker erreichen mussten, greifbar. Karge Wände, beengte Räume und kein Tageslicht – die Atmosphäre ist beklemmend.

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Originalgetreue Gegenstände aus der Zeit geben einen Einblick in die damalige Situation. An den Wänden finden sich Schriftzüge von früher, wir sehen die „Schleuse“ zum Schutz vor Giftgas und die verfallenen Badezimmer ohne Tageslicht.

Während die untere Etage lange verfiel, wurde die erste Etage nach dem Krieg als Hotel und für die Administration genutzt. Es gab einen Friseur, eine Fahrschule und sogar einen Jazz-Club. Fotos und Rekonstruktionen der Räume geben einen faszinierenden Einblick in diese Zeit.

Infos zu den geführten Touren durch das Bunkermuseum gibt es hier.

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Stadtbad in Krefeld

An der Neusser Straße gelegen, erstrahlte das prächtige Badehaus einst als Quelle der Erholung für die Stadtbewohner. 1890 eröffnet, bot es neben einem Schwimmbad auch Raum für Entspannung und geselliges Beisammensein. 1925 folgte die Erweiterung um ein Freibad, das den Badespaß unter freiem Himmel ermöglichte.

Im Jahr 2000 schloss die mosaikverzierte Schwimmhalle ihre Pforten. Seither verfällt das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, und zeugt von vergangenen Zeiten.

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Eine engagierte Bürgerinitiative kämpft für den Erhalt des historischen Bades. Ihr Ziel: Das Stadtbad zu bewahren und ihm neues Leben einzuhauchen. Denkbar sind kulturelle Veranstaltungen, die sich den einzigartigen Charme des Ortes zunutze machen könnten. Die Filmindustrie hat bereits das Potenzial des Stadtbades erkannt. 2022 diente es als Kulisse für eine Episode des Dortmunder „Tatort“ („Gier und Angst“).

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Die Villa Oppenheim in Köln

Die Villa Oppenheim in Kölner Stadtteil Fühlingen wurde im Jahr 1888 als Sommerresidenz für Eduard Freiherr von Oppenheim, einem Spross der bekannten Kölner Bankiersfamilie, erbaut. Das herrschaftliche Gebäude, umgeben von einem weitläufigen Park, bot einst Raum für rauschende Feste und gesellige Zusammenkünfte der Kölner Elite.

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Die Villa selbst wurde im Laufe der Jahre Zeuge zahlreicher historischer Ereignisse. Im Zweiten Weltkrieg diente sie als Lazarett, später beherbergte sie Flüchtlinge und Obdachlose. Ihre bewegte Vergangenheit hat zu zahlreichen Mythen geführt: Geschichten von unerklärlichen Vorkommnissen, wie dem Fund eines toten Mannes 2007, kursieren in Köln.

Ob man an die Legenden glaubt oder nicht – die einstige Pracht ist verblasst. Die Fenster der Villa sind leer, die Wände bröckeln, der Park überwuchert von wildem Grün. Die Villa Oppenheim bleibt dennoch ein Ort der Faszination.

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Die ehemalige Hoesch-Zentrale in Dortmund

Die ehemalige Hoesch-Zentrale in Dortmund ist ein markantes Industriedenkmal aus den 1920er-Jahren. Sie liegt in der Nähe der Innenstadt und ist seit Jahren leerstehend. In der Vergangenheit gab es mehrere Eigentümerwechsel und Pläne für das Gebäude, die jedoch nicht umgesetzt wurden.

Das Gebäude ist von außen noch gut erhalten und beeindruckt durch seine Größe und Architektur. Es ist ein beliebtes Ziel für Fotografen und Lost-Place-Fans. Leider ist es nicht möglich, das Gebäude zu betreten, da es aus Sicherheitsgründen abgesperrt ist. Denn: 2023 wurde die Zentrale für 12,5 Millionen Euro weiterverkauft: Die „WAZ“ berichtete, dass auf dem 52 Hektar großen Gelände ein neues Stadtviertel entstehen soll. Die Pläne seien aber offensichtlich ins Stocken geraten.

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Ein Spaziergang um das Gebäude herum lohnt sich dennoch. Man kann die verschiedenen Details der Architektur bewundern und sich vorstellen, wie es hier früher einmal wohl ausgesehen hat.