Leben, wohnen, arbeiten, mieten, spazieren: die wichtigsten Fakten zum Deutzer Hafen

Seit Jahrzehnten wurde es immer stiller um den Deutzer Hafen. Kaum einer nimmt den Ort auf der Schäl Sick noch als nützlichen Dreh- und Angelpunkt für Industrieschifffahrt wahr. Die Umbauarbeiten der Stadt Köln wollen dem "Lost Place" nun aber bald wieder Leben einhauchen. Tonight News kennt die wichtigsten Fakten.
Der Deutzer Hafen
Der Deutzer Hafen. Foto: Cobe/moderne stadt
Der Deutzer Hafen. Foto: Cobe/moderne stadt

Spaziergänger auf der Schäl Sick beobachten es schon lange: Nur noch ein Bruchteil der Güter wird noch am Deutzer Hafen umgeschlagen. Stattdessen sticht der Schrotthaufen hinter den Poller Wiesen ins Auge.

Diese Situation soll sich schon bald ändern, denn die Stadt Köln plant am Deutzer Hafen ein neues Quartier, das Wohnen, Arbeiten, Lernen und Leben am Wasser nachhaltig und zukunftsweisend zusammenführen soll. Im Bereich der Mühle laufen die Abrissarbeiten bereits auf Hochtouren. Auch das Areal der anderen Seite der Alfred-Schütte-Allee ist bereits frei geräumt.

Der Deutzer Hafen in Zahlen

  • 37,7 Hektar Fläche
  • davon 8,1 Hektar Wasserfläche
  • 19,5 Hektar öffentliche Flächen
  • 14,4 Hektar Nettobauland

Deutzer Hafen: Was wird aus den Mühlen?

Jeder kennt die großen, denkmalgeschützten Hallen in Poll mit dem Schriftzug „Aurora“. Sie wurden 1909 gebaut und stehen nun seit über 100 Jahren auf der Schäl Sick. Die Gebäude der Auermühle sowie der Ellmühle bleiben dem Veedel erhalten und sollen dem Deutzer Hafen eine Identität verleihen. Was genau sich in Zukunft in ihnen befinden wird, ist noch unklar.

Deutzer Hafen: Was passiert mit dem Hafenbecken?

Die Uferlinie rund um das Hafenbecken herum wird künftig begehbar sein. Die Flächen werden für den öffentlichen Raum als Promenade freigehalten. Zudem sollen drei Parks an der südlichen Seite des Beckens bis hin zu den Poller Wiesen gebaut werden. Und: Das Hafenbecken bekommt zwei neue Brücken – eine für Fußgänger und eine für Radfahrer.

Wohnen am Deutzer Hafen: 3000 Wohnungen für knapp 7000 Menschen

Die Stadt Köln plant 3000 Wohnungen im neuen Quartier am Deutzer Hafen. Insgesamt sollen dort 6900 Menschen leben können – darunter auch Sozialschwache. 30 Prozent der Wohneinheiten soll es nur mit Wohnungsberechtigungsschein (WBS) geben. Durch den Anteil soll eine Gentrifizierung des Veedels von vornherein verhindert und das dort lebende Klientel durchmischt werden. 20 Prozent der Wohnungen sollen „mietpreisgedämpft“ sein, was bedeutet: Die Nettokaltmiete muss bei einem bestimmten Betrag starten und darf prozentual nur zu gewissen Sätzen erhöht werden (z.B. bei Neuvermietung). Für mietpreisgedämpfte Wohnungen ist kein WBS erforderlich.

Wird der Deutzer Hafen ein Teil von Deutz oder ein eigenes Veedel?

Im Gegensatz zum Areal rund um den Rheinauhafen sollen am Deutzer Hafen sieben Kitas, eine Grundschule, Gastronomie und ein großes Kulturangebot geschaffen werden. Im östlichen Teil des Quartiers ist außerdem ein Marktplatz in Planung.