Gastro-Schock in Köln: Zwei Kneipen-Betreiber hören auf – doch es gibt ein Trostpflaster

Erst kam Corona, dann der Krieg und mit ihm die Inflation durch die Energiekrise. Es ist ein Rattenschwanz, der nun vielen Kneipen in NRW ein bitteres Ende bereitet. In Köln haben binnen weniger Tage gleich zwei Kult-Kneipen ihr Aus verkündet.
Die Furchtbar in Köln schließt nach über 20 Jahren. Foto: Furchtbar
Die Furchtbar in Köln schließt nach über 20 Jahren. Foto: Furchtbar

Einbußen durch Corona-Lockdowns, strenge Gastro-Regeln und Co. wurden dicht gefolgt von der Energiekrise und der Inflation. Die Teuerungen treiben nicht nur Privatpersonen, sondern auch viele Unternehmer in den wirtschaftlichen Ruin. Tonight News berichtete bereits über die jüngste Gastro-Statistik, laut der in NRW mittlerweile jede fünfte Kneipe dichtmachen muss. Auch Brauhausbetreiber Till Riekenbrauk vom Brauhaus Johann Schäfer erklärte, dass er zwar viel Umsatz, aber dafür wenig Gewinn mache.

Gastro-Sterben in Köln: Zoo-Schänke kündigt Aus an

Zwei Kölner Kneipen können sich den aktuellen Wirtschafts-Wahnsinn jetzt nicht mehr leisten und schmeißen hin. Am 12. Juli verkündete die Zoo-Schänke in Ehrenfeld nach 14 Jahren ihr Aus: „Gewisse Umstände, sorgten für die Verzögerung. Nun endlich, können bzw. müssen wir euch leider mitteilen, dass wir nach 14 wirklich schönen und intensiven Jahren schließen werden.“

Weiter heißt es kryptisch: „Die Gründe sind vielfältig. Das letzte halbe Jahr war ein auf und ab der Gefühle. Probleme, die es im kleinen und einzelnen vorher auch schon gab, aber nicht in der Intensität und Ausmaß und schon gar nicht so konzentriert, waren am Ende leider größer, als die Hoffnung die Hürden wie zuvor zu meistern und diese Durststrecke zu überstehen.“

Zum Abschluss bedankt das Team der Zoo-Schänke sich noch bei allen Gästen für die schöne Zeit und kündigt auch eine gebührende Abschiedsfeier an, über die noch informiert werde.

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In der Kommentarspalte unter dem Beitrag zeigen sich Nutzer betroffen. Der Kölner DJ und Produzent Hans Nieswandt etwa schreibt: „Oh, das ist wirklich sehr bedauerlich…ist zwar schon eine Weile her, aber eine Zeit lang hatten wir die sehr schöne Angewohnheit, uns Dienstags bei Mathias Schaffhäuser seinen Sets – sorry für die miserable Grammatik – zu treffen, das war toll.“ Eine andere Nutzerin schreibt: „Sehr schade! Ehrenfeld, ich bin geschockt! WTF!“

Gastro-Beben in Köln: Furchtbar schließt nach über 20 Jahren

Doch die Zoo-Schänke in der Venloer Straße 434 ist nicht die einzige Kneipe, die in Köln erst kürzlich gestorben ist. Auch die gruselige Furchtbar im Zülpicher Viertel gab ihr Aus bekannt. Am 14. Juli postete das Team der kultigen Kneipe in der Kyffhäuserstraße 24 das traurige Statement: „Das Gerücht, dass wir Ende des Monats die Furchtbar nach über 20 Jahren schließen, entspricht auf alle Fälle der Wahrheit.“

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„Wir können nicht mehr“: Kölner Kult-Italiener schmeißt hin <<

Bei den Gründen wird man hier etwas konkreter: „Die Tatsache, dass wir mittlerweile nicht mehr wie früher an allen Tagen und dann auch nicht konsequent bis mindestens 5 Uhr geöffnet haben (der olle Virus war da sicher nicht ganz unschuldig), war letzten Endes entscheidend.“

Bereits am 29. Juli schließt die Grusel-Bar mit ganzjähriger Halloween-Atmosphäre in Köln ihre Tore. Dann heißt es ein letztes Mal kickern und Dart spielen unter Plastikspinnen und Totenköpfen – oder doch nicht? Einen Tag nach der Abschiedsfete bedankt sich Nada Abdin nochmal bei all ihren Gästen und macht eine verheißungsvolle Andeutung: „Meinem Nachfolger, dem Flo, wünsche ich alles Gute und hoffe, dass er genauso tolle Gäste bekommt wie ich auch.“ Stammgäste der Furchtbar können also aufatmen.

Und ganz aus dem Gastro-Leben zurückziehen will sich Betreiberin Nada Abdin auch nicht. Immerhin betreibt sie noch die gut laufende Bar „Tankstelle“ gegenüber. Die Kneipe ist für ihre ausgefallene Bierauswahl bekannt.