EM 2024 in Düsseldorf und NRW: Wie wird das Wetter im Juni während der Public-Viewings? Wir haben einen Meteorologen gefragt.
Fußball-EM 2012: Public Viewing in den Kasematten am Düsseldorfer Rheinufer. Fans fiebern beim Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal mit. Foto: IMAGO / Funke Foto Services
Fußball-EM 2012: Public Viewing in den Kasematten am Düsseldorfer Rheinufer. Fans fiebern beim Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal mit. Foto: IMAGO / Funke Foto Services

Fußball-EM im Sommer: Was gibt es Schöneres für Fans der beliebten Ballsportart? Doch was, wenn das Public Viewing in den Düsseldorfer Fanzones oder Biergärten ins Wasser fällt? Wie das Wetter zur EM 2024 wird, verrät uns Diplom-Meteorologe Dominik Jung im Interview.

„Es bleibt wie gehabt: sehr wechselhaft und herbstlich“, prophezeit der Experte von wetter.net. Ein sommerlich-warmes Public Viewing? Fehlanzeige! Die Zeichen stehen viel mehr auf Funktionsjacke und Schirm.

Wetter Düsseldorf: Neue Woche startete wechselhaft

Doch seit Montag, 17. Juni, wird es langsam milder draußen. Das Thermometer klettert auch laut dem Experten auf 24 Grad, aber: „Dafür gibt es auch direkt wieder Regenschauer und Gewitter“, so Jung. Am Dienstag war es in Düsseldorf bis zu 27 Grad warm – bei Unwetter-Potenzial.

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Sonne satt zum Deutschlandspiel am Mittwoch

Und trotzdem können sich Fußballfans in Nordrhein-Westfalen auf ein trockenes Public Viewing am Mittwoch freuen, wenn die Fußball-Nationalmannschaft ihr nächstes EM-Spiel bestreitet. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) wird es am Nachmittag aufklaren und trocken bleiben.

Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 19 und 22 Grad, während es im höheren Bergland etwa 17 Grad warm wird.

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Aber: „Am Donnerstag und Freitag kühlt es wieder auf 18 bis 19 Grad herunter“, so der Wetter-Experte. Da wird der Schrei nach Sonne immer lauter, immerhin beginnt am Freitag der kalendarische Sommer. Wann wird’s mal wieder richtig Sommer in NRW? Ein Meteorologe klärt auf

Jetstream-Delle über Deutschland: Deswegen bibbern wir durch die EM 2024

Doch woher kommt das frische Herbst-Wetter mitten im Juni? Dominik Jung klärt uns auf: „Wir haben das stabile Hoch in Osteuropa und auch über dem Atlantik. Die Tiefs sind hingegen bei uns und der Jetstream schlägt eine dicke Delle über Deutschland, quasi wie eine Sinuskurve. Und diese Delle sorgt für die Tiefs mit Regen, Unwettergefahren und verhältnismäßig niedrigen Temperaturen. Es fließen immer wieder kalte Luftmassen herein.“

Lese-Tipp: Alle Infos zur EM 2024 in Düsseldorf findet ihr hier in unserem großen Euro-Guide

Was ist ein Jetstream?

Ein Jetstream ist ein schmales Band von starken Winden, die sich in der oberen Troposphäre und unteren Stratosphäre der Erdatmosphäre befinden. Diese Winde wehen in einer relativ engen, bandartigen Zone und erreichen oft Geschwindigkeiten von 100 bis 400 km/h. Jetstreams spielen eine wichtige Rolle im globalen Wettergeschehen und beeinflussen das Wetter und Klima auf der Erde.

Es gibt zwei Haupttypen von Jetstreams:

  1. Polarfront-Jetstream: Dieser befindet sich in der Nähe der Polarfront, also der Grenze zwischen kalten polaren Luftmassen und wärmeren tropischen Luftmassen. Der Polarfront-Jetstream hat in der Regel eine größere Stärke und wirkt sich stark auf das Wetter in den mittleren Breiten aus.
  2. Subtropen-Jetstream: Dieser befindet sich weiter südlich, in der Nähe der Tropen, und ist schwächer als der Polarfront-Jetstream. Er hat ebenfalls einen Einfluss auf das Wetter, besonders in subtropischen und tropischen Regionen.

Jetstreams entstehen durch Temperaturunterschiede zwischen verschiedenen Luftmassen und werden von der Corioliskraft beeinflusst, die durch die Rotation der Erde verursacht wird. Sie verlaufen typischerweise von Westen nach Osten und können wellenartige Muster annehmen, die als Rossby-Wellen bekannt sind. Diese wellenförmigen Bewegungen können das Wetter über weite geografische Gebiete hinweg verändern und beeinflussen.

Die Kenntnis und das Verständnis von Jetstreams sind für Meteorologen wichtig, da sie helfen, Wettervorhersagen zu verbessern und extreme Wetterereignisse besser vorhersagen zu können.

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