NRW-Nahverkehr: Schlichtungsverfahren nach gescheiterten Tarifverhandlungen – kommt es zum Streik?

In der Nacht zu Dienstag endeten die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im NRW-Nahverkehr ohne Kompromiss. Verdi NRW stimmte jedoch einem Schlichtungsverfahren zu, welches vor allem Pendlern zugutekommt.
Warnstreik im öffentlichen Dienst
Ein Verdi-Streik (Symbolbild). Foto: Federico Gambarini/dpa
Ein Verdi-Streik (Symbolbild). Foto: Federico Gambarini/dpa

Nach intensiven Verhandlungen, die bis in die Nachtstunden andauerten, konnten sich die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi NRW nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen. Die Arbeitgeberseite hatte zwar ein verbessertes Angebot vorgelegt, unter anderem mit bis zu vier zusätzlichen freien Tagen für bestimmte Beschäftigtengruppen. Verdi NRW forderte jedoch unter anderem zusätzlich sechs freie Tage für alle Beschäftigten, um die Personalsituation zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen.

Schlichtungsverfahren soll Lösung bringen

Da kein Gesamtkompromiss erzielbar war, einigten sich beide Seiten auf ein Schlichtungsverfahren. Dieses soll dazu dienen, den Tarifkonflikt „zeitnah“ zu lösen. Die Formalitäten zum Schlichtungsverfahren, wie die Größe der Schlichtungskommission und die Auswahl ihrer Mitglieder, müssen nun geklärt werden.

Streiks vorerst abgewendet

Mit dem Schlichtungsverfahren sind die punktuellen Streiks, die Verdi NRW gestern in Düsseldorf und Krefeld und heute unter anderem in Essen und Gelsenkirchen durchgeführt hatte, vorerst abgewendet. Die Gewerkschaft hatte zu Arbeitsniederlegungen in ausgewählten Orten aufgerufen, was zu Ausfällen und Verspätungen im Bus- und Straßenbahnverkehr geführt hatte.

Verhandlungen gehen weiter

Es bleibt abzuwarten, ob das Schlichtungsverfahren zu einer Einigung zwischen den Arbeitgebern und Verdi NRW führen wird. Die Gewerkschaft hat jedoch bereits angekündigt, dass sie sich schnell mit den Arbeitgebern zusammensetzen wird, um die Formalitäten zum Schlichtungsverfahren zu klären.