NRW: Günstigeres Deutschlandticket für Studenten – das ist jetzt wichtig!

Endlich ist es da: das günstigere Deutschlandticket für Studenten in NRW. Doch aufgrund verschiedener Semesterstartzeiten gibt es auch für die Einführung des Tickets keinen einheitlichen Starttermin im Bundesland. Das sollten Studenten wissen.
ARCHIV - 05.05.2022, Bayern, Nürnberg: Eine Fahrkartenkontrolleurin (r) kontrolliert mit einem elektronischen Lesegerät in der Nürnberger U-Bahn den Fahrschein eines Fahrgastes. (zu dpa «Schwarzfahren: Straftat oder Ordnungswidrigkeit? Bundesregierung bereitet Reform vor») Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
ARCHIV - 05.05.2022, Bayern, Nürnberg: Eine Fahrkartenkontrolleurin (r) kontrolliert mit einem elektronischen Lesegerät in der Nürnberger U-Bahn den Fahrschein eines Fahrgastes. (zu dpa «Schwarzfahren: Straftat oder Ordnungswidrigkeit? Bundesregierung bereitet Reform vor») Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das preisgünstige Deutschlandticket für Studierende, das 29,40 Euro pro Monat kostet, wird seit dem 1. März an den ersten Hochschulen in Nordrhein-Westfalen eingeführt. Aufgrund unterschiedlicher Semesterzeiten wird es jedoch keinen einheitlichen Starttermin für alle Hochschulen und Universitäten geben, wie eine Umfrage der dpa ergab. Das Sommersemester an den Universitäten beginnt in der Regel erst am 1. April.

Für einige Einrichtungen laufen derzeit noch Vertragsverhandlungen. Obwohl es wahrscheinlich ist, dass nicht alle Hochschulen teilnehmen werden, werden die meisten Studierenden in NRW voraussichtlich das sogenannte Deutschlandsemesterticket erhalten.

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Start des Semestertickets im Sommer 2024 abhängig von Vertragsabschlüssen

Ende November 2023 hatten Bund und Länder eine Einigung erzielt, um ein preisgünstigeres Ticket für potenziell insgesamt rund drei Millionen Studierende in Deutschland anzubieten. Das Ticket basiert auf dem Deutschlandticket und ermöglicht die Nutzung des gesamten öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland. Normalerweise kostet das Deutschlandticket 49 Euro pro Monat.

Gemäß den damaligen Angaben von Bund und Ländern könnte das neue bundesweit einheitliche Semesterticket zum Sommersemester 2024 starten, sofern die Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStA) schnell die notwendigen Verträge mit den entsprechenden Verkehrsunternehmen abschließen.

Semesterticket in Düsseldorf

Die Rheinbahn macht nach eigenen Angaben 40.000 Studenten mobil. Das Deutschlandsemesterticket ist auch hier ab dem Sommersemester gültig, doch es gelten Unterschiede je nach Hochschule:

Betroffen sind Studierende der Hochschule Düsseldorf, der Akademie Mode & Design und der Hochschule Fresenius sowie der Heinrich-Heine-Universität (HHU), der Fliedner-Fachhochschule Düsseldorf und der Anton-Rubinstein Musikakademie.

Lest hier weiter: Rheinbahn startet mit Deutschlandsemesterticket: Das ändert sich für Studenten ab dem 1. April

Semesterticket in Aachen

Ein Sprecher des AVV gab bekannt, dass das Deutschlandsemesterticket zum Sommersemester starten werde. An der FH Aachen sei dies für den 1. März und an der RWTH Aachen für den 1. April geplant.

Zu diesem Zeitpunkt laufen die alten Verträge aus, und etwa 60.000 Studierende in Aachen würden dann das Deutschlandsemesterticket nutzen können. Die Hochschule für Musik und Tanz habe sich jedoch dafür entschieden, beim bisherigen Semesterticket zu bleiben, so der Sprecher.

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Semesterticket im Rhein-Sieg-Kreis (VRS)

Ein Sprecher erklärte, dass die Hochschulen selbstständig entscheiden könnten, ob sie zum Deutschlandsemesterticket wechseln möchten. Er fügte hinzu: „Bislang haben uns noch nicht alle Hochschulen im VRS-Gebiet eine Rückmeldung gegeben, ob sie wechseln werden.“

Die Universitäten Köln und Bonn, zwei große Institutionen, würden das Deutschlandsemesterticket ab dem Sommersemester anbieten, wie aus den Übersichten der Universitäten hervorgeht, die den Start zum 1. April anzeigen.

Semesterticket im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

Von den 44 Einrichtungen im VRR-Gebiet hätten sich 24 für den Start des Deutschlandtickets für Studierende im Sommersemester 2024 entschieden. Dadurch würden bereits etwa 90 Prozent aller Studierenden im VRR-Raum das Deutschlandsemesterticket erhalten.

Weitere 14 Hochschulen planten den Start des Deutschlandsemestertickets zum kommenden Wintersemester. Dies hänge in den meisten Fällen mit der technischen Umsetzung und den Abläufen in den Einrichtungen zusammen.

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Hochschulen im Westfalentarif starten zu unterschiedlichen Zeitpunkten

Ab dem 1. März erhielten Studierende an zahlreichen Hochschulen im westfälischen Tarifraum das Deutschlandsemesterticket. Der Verbund erklärte, dass eine spätere Einführung des Tickets verschiedene Gründe haben könne. So würden beispielsweise im Westfalentarifgebiet Hochschulen, die ihre Lehre in Trimestern anbieten. Dort sei das Semesterticket voraussichtlich erst ab den Sommermonaten 2024 verfügbar. Andere Hochschulen würden hingegen zum Wintersemester starten.

So bekommen Studenten von Hochschulen ohne Vertrag das Deutschland-Semesterticket

Der Westfalentarif wies auch auf eine alternative Möglichkeit hin: Studierende an Hochschulen, die keinen entsprechenden Vertrag abgeschlossen haben, könnten das Deutschlandsemesterticket gegen einen Aufpreis auf das regionale Semesterticket erwerben. Die Nutzung des Semesterticket-Upgrades sei bis einschließlich des Wintersemesters 2024/2025 möglich.

Der VRR erklärte, dass diese Upgrade-Lösung für das Semesterticket bereits seit Mai des vergangenen Jahres bestehe. Gegen einen Aufpreis könnten Studierende dabei den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen, wobei die Mitnahmeregelungen des regulären VRR-Semestertickets weiterhin nur im VRR-Gebiet gelten würden.

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Kündigung des Semestertickets während Hochschul-Einschreibung nicht möglich

Die Verbünde erläuterten, dass im Gegensatz zu den allgemeinen Bedingungen für das Deutschlandticket Studierende das Deutschlandsemesterticket weder monatlich noch individuell kündigen können. Das Deutschlandticket für Studierende sei, wie ein Sprecher erklärte, ähnlich dem VRR-Semesterticket ein Solidarmodell, das von den Hochschulen mit den Verkehrsunternehmen vereinbart werde. Die Studierenden zahlten den Betrag über den Semesterbeitrag direkt an die jeweilige Hochschule oder Universität.

mit dpa