Deutschlandticket-Hammer: Für viele wird es bald günstiger – mit diesem Haken!

Bereits ab April gibt es das Deutschlandticket für Studierende bereits für unter 30 Euro. Doch die Sache hat gleich mehrere Haken, welche in den sozialen Medien und Studierendenausschüssen heiß diskutiert werden.
Deutschlandticket
Eine gute Sache mit viel Diskussionsbedarf: das Deutschlandticket (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / nikkimeel
Eine gute Sache mit viel Diskussionsbedarf: das Deutschlandticket (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / nikkimeel

Allein in NRW können sich 700.000 Studierende ab April über das neue Deutschlandticket für nur 29,40 Euro im Monat freuen. Zahlreiche Universitäten und Hochschulen starten zum Sommersemester 2024 mit dem sogenannten „Deutschlandsemesterticket“ durch, darunter auch die Universität zu Köln, die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und die RWTH in Aachen. Leider gibt es mit der Einführung aber auch ein nicht zu verachtendes Problem.

Denn wie mittlerweile bekannt ist, gelten zwei ganz besonders liebgewonnene Eigenschaften der bislang verwendeten Semestertickets dann nicht mehr: die enthaltene Fahrrad- und Personenmitnahme. Wer ein Semesterticket sein Eigen nennt, darf stets auch ein Fahrrad mit sich befördern – und unter der Woche ab 19 Uhr und am gesamten Wochenende eine weitere Person kostenlos in Bus und Bahn mitnehmen.

>> Einigung beim Deutschlandticket: Vergünstigtes 49-Euro-Ticket nun auch für Studenten <<

Deutschlandsemesterticket: Günstiger, aber mit weniger Mitnahme-Optionen

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Trotz der gesparten 20 Euro sind also bei weitem nicht alle Studierenden glücklich mit der Entscheidung, nun voll und ganz auf das „Deutschlandsemesterticket“ zu setzen. Die Mitnahme von Fahrrad und einer weiteren Person steht bei vielen von ihnen weitaus höher auf der Prioritätenliste, als die Möglichkeit Bus und Bahn nun in ganz Deutschland nutzen zu können.

Die Abschaffung der Mitnahme-Optionen gilt zukünftig unter anderen an den Unis in Köln, Düsseldorf, Aachen, Wuppertal und Duisburg-Essen. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der HHU Düsseldorf hat bereits verlautbaren lassen: „Das ärgert uns genauso, wie viele von euch.“ Dieser Ärger zieht sich quer durch die sozialen Medien, viele Studierendenvertretungen haben sich dem Protest angeschlossen.

Änderungen am Semesterticket: HHU Düsseldorf will mit VRR verhandeln

Rechtlich ist das Thema leider nicht ganz so einfach – die Studierendenausschüsse in NRW haben bereits dargelegt, dass die Einführung des neuen Deutschlandsemestertickets alternativlos sei. Grund hierfür: die rechtliche Grundlage für das bisherige Semesterticket entfällt, da der Preisunterschied zum 49-Euro-Ticket zu gering ist.

In der Folge hätten Studierende sogar gegen ihre verpflichtende Abgabe über den Semesterbeitrag klagen können – und die Haftung wäre an den Studierendenvertretungen hängen geblieben. Dem soll mit dem Deutschlandsemesterticket vorgebeugt werden.

Dennoch ist die Diskussion damit nicht vom Tisch: „Wir versuchen trotzdem noch mit dem VRR eine Personenmitnahme zu verhandeln“, schreibt beispielsweise der AStA der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf Instagram.

Deutschlandsemesterticket ab April – und 2025 dann die nächste Preiserhöhung?

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Es gibt noch einen weiteren Haken, den die Kopplung des Semestertickets an das Deutschlandticket mit sich bringt: Der Preis des Mobilitätsbeitrags ist für alle Studierende künftig direkt abhängig vom ÖPNV-Abo. Oder um es anders zu sagen: Wenn das Deutschlandticket teurer wird, muss das Semesterticket nachziehen.

>> Deutschlandticket „muss langfristig gedacht werden“ <<

Da das 49-Euro-Ticket keineswegs in Stein gemeißelt wurde, könnte sich der nun kostengünstige Einstieg in den kommenden Jahren als teure Einbahnstraße herausstellen. Ab 2025 gibt es noch keine Garantie, dass der Preis auch wirklich bestehen bleibt.

„Das Ticket ist tatsächlich eines, das man erhöhen und an die Kosten anpassen muss“, sagte Ingo Wortmann, der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), bereits am 30. Januar der Deutschen Presse-Agentur.

mit Material der dpa