Gastronomen greifen härter durch: Wenn Gäste trotz Reservierung nicht kommen

Leere Tische trotz Reservierungen: Das sogenannte "No Show"-Prinzip seitens der Gäste vieler Restaurants scheint immer populärer zu werden. Wir zeigen, was das für die Gastronomie bedeutet – und wie sich Gastronomen dem unhöflichen Verhalten entgegen stellen.
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Gar nicht gut: ein wütender Koch (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / Luis Molinero
Gar nicht gut: ein wütender Koch (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / Luis Molinero

Ein Tisch im Restaurant reserviert, aber dann doch nicht zum Essen und Trinken erschienen: Immer häufiger müssen Gastronomen nach Angaben des Verbandes Dehoga NRW feststellen, dass Reservierungen nicht eingehalten werden. Das sei nicht nur ärgerlich, sondern führe auch zu empfindlichen Umsatzverlusten in Restaurants und Gaststätten, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Deshalb ergriffen immer häufiger Gastronomen zu Maßnahmen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Diese reichten von einer Erinnerung an die Reservierung per Mail oder Telefon bis hin zur Vorkasseforderung.

Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest appellierte Dehoga-NRW-Präsident Patrick Rothkopf eindringlich an alle Gäste, ihre Reservierung einzuhalten. Das gelte auch für die Personenzahl. Leer bleibende Tische führten in der Gastronomie nicht nur zu Umsatzverlusten, sondern auch zu Kostenproblemen, weil Personalplanung und Lebensmitteleinkauf dann nicht mehr passten. „Je früher Informationen über Änderungen oder die Absage kommen, desto besser für die Planung im Restaurant oder der Veranstaltung. Das ist fair gegenüber den Betrieben wie anderen ’nachrückenden‘ Gästen“, erklärte er.

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Über 90 Prozent der Gastronomen in NRW kennen das Problem

Fast jeder Gastronom in NRW kenne die Situation von un- oder nur teilbesetzten Tischen trotz eines vollen Reservierungsbuches, die auch als „No Show“ bezeichnet werde. Nach einer nicht repräsentativen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) NRW, an der sich mehr als 270 Gastronomen aus NRW in diesem Monat beteiligten, war das schon bei über 90 Prozent der Fall.

Rund drei Viertel stellten außerdem fest, dass dieses Phänomen in den vergangenen Jahren zugenommen habe. Bei fast vier Fünftel der Gastronomen seien so bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes verloren gegangen. Bei gut einem Fünftel seien die Umsatzausfälle noch höher.

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Häufigste Gegenmaßnahmen sind laut dem Verband das Erinnern der Gäste an die Reservierung telefonisch oder per Mail sowie der Hinweis auf die Verbindlichkeit der Reservierung. So gingen jeweils gut ein Drittel der Gastronomen vor. Gut jeder zehnte Betrieb verlange laut der Umfrage eine Ausfall-„Gebühr“. Einige Gastronomen arbeiteten mit Vorkasse (7 Prozent) oder ließen sich die Kreditkartendaten bei der Reservierung geben (4 Prozent). Manche kombinierten auch Maßnahmen.

„Kein Gastronom macht das wirklich gerne, aber die Maßnahmen werden leider mehr und mehr notwendig. Die Gäste haben es aber in großen Teilen selbst in der Hand, ob es dazu kommen muss“, sagte Rothkopf.

dpa