Bombendrohungen gegen Schulen in mehreren Städten – auch in NRW

Der Unterricht für Schüler einer Solinger Schule fiel aufgrund einer Bombendrohung am Montag aus. Doch die Drohung war kein Einzelfall. Auch in anderen Städten in NRW und Deutschland kam es zu ähnlichen Vorfällen.
Blaulicht
Eine Polizeiabsperrung. Foto: David Inderlied/dpa
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Eine Polizeiabsperrung. Foto: David Inderlied/dpa

Am Montag (23. Oktober) kam es zu Bombendrohungen gegen mehrere Schulen in NRW. Die Polizeibehörden prüfen nun, ob es einen möglichen Zusammenhang zwischen diesen Vorfällen gibt.

In Solingen führte eine Bombendrohung an der Alexander-Coppel-Gesamtschule am Montag zu einem stundenlangen Polizeieinsatz und Unterrichtsausfall. Verdächtige Gegenstände wurden nicht gefunden. Im Internet kursierten zunächst Gerüchte darüber, dass ein Gasleck Grund für den Schulausfall sei. Bestätigt werden konnte dies jedoch nicht.

In Mönchengladbach löste eine Bombendrohung am Montag ebenfalls einen Polizeieinsatz an der Gesamtschule Volksgarten aus. Wegen einer Fortbildungsveranstaltung für Lehrer sei dort am Montag ohnehin kein Unterricht geplant gewesen, teilte die Polizei mit. Das Gebäude sei geräumt und die Veranstaltung für Lehrer abgesagt worden.

Bombendrohungen gingen per Mail ein

In beiden Fällen ist von Drohschreiben per E-Mail die Rede. Diese sei jeweils am Sonntagabend an den Schulen eingegangen. Auch im Zuständigkeitsbereich anderer Polizeibehörden seien E-Mails mit ähnlichem Inhalt eingegangen, teilten die für Solingen zuständigen Ermittler mit. Es werde geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen den Drohschreiben besteht. Der Staatsschutz habe Ermittlungen zu den Hintergründen und dem Urheber der Mails aufgenommen.

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Andreas Tempel, Schulleiter der betroffenen Schule in Solingen, erklärt dem WDR: „Ich habe die Mail gestern sehr spät bekommen, deswegen habe ich auch so spät informiert und erst von einem Gasleck gesprochen. Das war mir wichtig, damit hier nicht die Schaulustigen kommen. Ich musste auch erst meine Vorgesetzten informieren. Deswegen Entschuldigung, bin ich diesen Umweg gegangen.“

Er sieht in der Drohung  einen Zusammenhang zum Nahost-Konflikt: „In der Mail wurde darauf hingewiesen, dass es um Palästina geht. Das sage ich bewusst so wolkig, weil ich keine Details preisgeben kann. Aber der Bezug war sehr klar. Deswegen habe ich gestern Abend sehr spät sofort die Polizei informiert“, erläutert der Schulleiter dem Sender weiter.

Die Solinger Schule ist nach einem jüdischen Einwohner Solingens benannt, Alexander Coppel, der im Ghetto von Theresienstadt (Tschechien) starb.

Auch Schulen außerhalb NRWs betroffen

Gegen eine Schule in Wuppertal sei am Montag eine weitere Drohung bekanntgeworden, teilte die Polizei mit, nannte aber keine Details dazu. Auch in Bezug auf die Universität in Münster habe es eine Drohung gegeben, sagte ein Sprecher der dortigen Polizeibehörde.

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In gleich mehreren Bundesländern waren am Montag Schulen von Bombendrohungen betroffen: in den bayerischen Städten Augsburg und Regensburg, in Karlsruhe und Mannheim in Baden-Württemberg sowie in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Für Hunderte Schülerinnen und Schüler fiel zu Wochenbeginn der Unterricht aus. Auch gegen das ZDF in Mainz wurde eine Bombendrohung ausgesprochen. Dort konnte wenig später Entwarnung gegeben werden – ebenso wie an den meisten Schulen.

mit Material der dpa