Türsteher der Düsseldorfer Nachtresidenz überfahren – Prozess startet sechs Jahre nach der Tat
In der Nachtresidenz Düsseldorf erinnern sich Chef Marcel Oelbracht und seine Mitarbeiter noch immer lebhaft an den Neujahrsmorgen 2018: Aus Wut über seinen Rauswurf soll der nun Angeklagte versucht haben drei Türsteher zu überfahren – einer von ihnen wurde vom Wagen getroffen und schwer verletzt.
Sechs Jahre später wird die Tat, die die Staatsanwaltschaft als versuchten Mord wertet, nun vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt. Der Angeklagte war lange abgetaucht und muss sich zudem noch wegen gefährlicher Körperverletzung in vier Fällen verantworten.
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Streit in der Nachtresidenz eskalierte vollkommen
Laut Anklage soll der Spanier in der Düsseldorfer Innenstadt am 1. Januar 2018 gegen halb vier Uhr morgens mit seinem Auto gezielt auf den Türsteher zugefahren sein, nachdem dieser ihn der Disco verwiesen hatte. Zuvor sollen er und seine zwei Begleiter Streit mit dem hauseigenen Sicherheitspersonal gehabt haben.
„Verärgert über den Rauswurf“, so der Staatsanwalt, habe der damals 22-Jährige daraufhin sein Fahrzeug geholt und sei mit Vollgas in die Fußgänger-Passage vor dem Club gefahren. In dem schmalen Eingangsbereich hatte sein Auto vier Disco-Mitarbeiter erfasst und verletzt – darunter auch den Türsteher. Als der 36-Jährige verletzt am Boden lag, soll der Angeklagte ihn gezielt überrollt haben. Der Mann erlitt unter anderem Hirnblutungen und zahlreiche Knochenbrüche und ist bis heute auf ständige Hilfe angewiesen, wie er vor Gericht als Zeuge aussagte.
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Darum musste das Opfer sechs Jahre auf den Prozessauftakt warten
Nach der Tat war der Fahrer geflohen und hatte sich ins Ausland abgesetzt. Nach dem Mann war mit europäischem Haftbefehl gefahndet worden. Über fünf Jahre später konnte der Angeklagte in Spanien festgenommen werden. Nach Auskunft des Staatsanwalts wurde der 28-Jährige am 10. Oktober des vergangenen Jahres an die deutschen Behörden ausgeliefert.
Zum Prozessauftakt äußerte er sich zunächst nicht zu den Vorwürfen gegen ihn. Bis Ende August sind 16 weitere Verhandlungstage angesetzt.
mit Material der dpa