Temposünder und Falschparker in Düsseldorf: So viele Millionen Euro kassierte das Ordnungsamt 2023

Die Zahl der Verkehrsverstöße in Düsseldorf ist 2023 leicht gesunken: Der verschärfte Bußgeldkatalog scheint für ein erstes Umdenken bei den Autofahrern gesorgt zu haben. Das Niveau bleibt dennoch hoch.
Ein Mann arbeitet für den Abschleppdienst und zurrt einen Wagen auf die Ladefläche seines LKWs (Symbolbild). Foto: Shutterstock.de / hedgehog94
Ein Mann arbeitet für den Abschleppdienst und zurrt einen Wagen auf die Ladefläche seines LKWs (Symbolbild). Foto: Shutterstock.de / hedgehog94

Das Ordnungsamt Düsseldorf hat im Jahr 2023 insgesamt 458.252 Falschparker und 256.908 Temposünder erfasst. Das sind jeweils rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr, wie aus einer Mitteilung der Stadt hervorgeht.

Der Rückgang sei vor allem auf eine Intensivierung der Kontrollen und den verschärften Bußgeldkatalog zurückzuführen. Dennoch befinde sich die Zahl der Verstöße weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Stadtverwaltung setze daher auf eine verstärkte Verkehrsüberwachung, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, heißt es weiter vonseiten der Stadt.

Hier findet ihr einen Überblick der erfassten Ordnungswidrigkeiten im Düsseldorfer Verkehr:

Geschwindigkeitsüberschreitungen

256.908 Autofahrer wurden im vergangenen Jahr geblitzt, das sind 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Verstöße wurden im Rheinufertunnel (83.940) und auf der Autobahn A44 (37.408) festgestellt.

Trauriger Spitzenreiter war ein Autofahrer, der im April mit seinem BMW mit 170 Stundenkilometern statt der erlaubten 60 Stundenkilometer durch den Tunnel raste. Den Fahrzeugführer erwartete ein Bußgeld in Höhe von 800 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg.

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Über die rote Ampel gefahren

8.155 Autofahrer wurden wegen Missachtung einer roten Ampel erwischt, das sind 38 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist auf Baumaßnahmen am Nordstern zurückzuführen, wo die Messanlage zeitweise außer Betrieb war.

Halt- und Parkverstöße 

458.252 Halt- und Parkverstöße wurden geahndet, das sind 6,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Löwenanteil der Fälle entfiel auf das Parken auf Geh- und Radwegen (60.189), gefolgt vom Parken ohne Parkschein (168.180).

Carsharing und Elektromobilität

Die Umgestaltung von „reinen“ Parkplätzen in Carsharing-Stationen, Ladeplätze für E-Fahrzeuge und sonstigen Funktionsflächen für die Mobilitätswende verändert das Stadtbild weiter. So gibt es in Düsseldorf derzeit 55 Carsharing-Stationen und 650 Ladesäulen, ein landesweiter Spitzenwert.

Viele Gründe mehr, um Verwarnungen im Falle von Verstößen auszuteilen: 6355 Fahrzeuge wurden auf Parkplätzen für elektrisch betriebene Fahrzeuge kostenpflichtig verwarnt, das sind 2,7-mal so viele wie im Vorjahr. Der Anstieg ist auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur zurückzuführen.

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Drittanzeigen durch Bürger 

26.261 Verfahren wurden auf Anzeigen von Bürgern eingeleitet, das sind 17,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Hauptärgernis aus Bürgersicht ist das Parken auf Geh- und Radwegen.

Abschleppdienste

11.277 Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden, das sind 13,7 Prozent weniger als im Vorjahr (2022: 13.073). Die meisten Fälle waren missbräuchliche Nutzung von Schwerbehindertenparkplätzen und Nichtbeachtung von mobilen Haltverbotszonen.

Geldbußen bringen Stadt rund 28,7 Millionen Euro Einnahmen ein

Die Gesamtsumme der Geldbußen und Verwaltungsgebühren wird sich nach aktuellen Schätzungen auf rund 28,7 Millionen Euro belaufen (2022: 30,2 Millionen Euro). Dem stehen im Haushaltsplan Ausgaben für Personal und Material in einer Höhe von rund 12 Millionen Euro gegenüber.

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