„Blitzermillionäre“: Köln und Düsseldorf in Top 3 der Blitzer-Hauptstädte Deutschlands

Temposünder haben den deutschen Städten im Jahr 2022 Rekordeinnahmen beschert. Die Einnahmen aus Bußgeldern durch mobile und stationäre Blitzanlagen sind im Vergleich zum Vorjahr teilweise um 300 Prozent gestiegen.
Blitzermarathon in Hessen
Ein Halteschild der Polizei (Symbolbild). Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Blitzermarathon in Hessen
Ein Halteschild der Polizei (Symbolbild). Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) ergab, dass 26 Städte im Jahr 2022 „Blitzermillionäre“ waren. Das bedeutet, dass sie jeweils mehr als eine Million Euro an Einnahmen aus Blitzern erzielten. Köln und Düsseldorf sind in diesem Sinne eher „Blitzer-Multimillionäre“ – und teilen sich im deutschlandweiten Ranking das Treppchen.

Die Top-5 Städte der „Blitzermillionäre“:

  • Berlin (30,2 Millionen Euro)
  • Köln (21,5 Millionen Euro)
  • Düsseldorf (14,5 Millionen Euro)
  • Bremen (7,3 Millionen Euro)
  • Esslingen am Neckar (6 Millionen Euro)

Bußgeldkatalog sorgt für Rekord von Blitzer-Einnahmen

Die stark gewachsenen Einnahmen sind laut DAV im Wesentlichen auf die Einführung des neuen Bußgeldkatalogs im November 2021 zurückzuführen. Seitdem müssen Autofahrer für viele Ordnungswirigkeiten im Straßenverkehr höhere Bußgelder zahlen, zum Teil sind diese fast um das Doppelte gestiegen. Insbesondere Temposünder werden stärker zur Kasse gebeten.

DAV-Mitglied Daniela Mielchen sieht neben dem neuen Bußgeldkatalog auch die zunehmend aggressive Verfolgung von Autofahrern durch die Städte als Ursache für die Rekordeinnahmen. „Autofahrer sind nicht mehr gern gesehen“, sagt sie.

Stadt Moers verzeichnet Anstieg der Einnahmen um 300 Prozent

Insgesamt sind die Einnahmen 2022 in allen Städten und somit deutschlandweit gestiegen. Im Mittel haben sie sich mehr als verdoppelt – von insgesamt 58,3 Millionen Euro auf 134,5 Millionen Euro.

Den Vogel schießt allerdings die NRW-Stadt Moers ab: Hier haben sich die Zahlen sogar vervierfacht und sind innerhalb eines Jahres von 331.000 Euro auf 1,3 Millionen Euro gestiegen.

Nach Angaben von 26 Städten werden die Einnahmen allesamt dem städtischen Haushalt zugeführt.

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