Düsseldorf schickt Hilfstransport in die Ukraine – große Unternehmen spenden

Die Stadt Düsseldorf hat Spenden für die Ukraine gesammelt. Am Dienstag ist ein mit den Sachgütern beladener Lkw in Richtung Czernowitz gestartet.
Stephan Keller Iryna Shum
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, vor dem LKW, den die Stadt Düsseldorf in die Ukraine schickt. Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, vor dem LKW, den die Stadt Düsseldorf in die Ukraine schickt. Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Über zwei Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Welle der Hilfsbereitschaft ungebrochen. Auch die Stadt Düsseldorf beteiligt sich – und schickt einen Hilfstransport nach Czernowitz.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hatte Düsseldorfer Unternehmen Anfang April mit der Bitte angesprochen, die Partnerstadt finanziell oder, anhand einer Bedarfsliste, mit Sachspenden zu unterstützen. Mit Erfolg: Rund 10,7 Tonnen an Sachgütern – unter anderem Speiseöl, Tee, Wasserkocher sowie Waschmaschinen, Hygieneprodukte oder Zelte – sind zusammengekommen. Einen der damit beladenen LKWs haben Keller und die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, am Dienstag gemeinsam verabschiedet.

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Doch nicht nur das: Bisher wurden mehr als 162.000 Euro gespendet, von denen zum Beispiel 22 Tonnen Nudeln, 22,5 Tonnen Mehl und rund 10 Tonnen Windeln und Feuchttücher gekauft und gesondert nach Czernowitz transportiert wurden.

Düsseldorf: Unternehmen spenden für Ukraine-Hilfstransport nach Czernowitz

Dass die Düsseldorfer Unternehmen entschieden Hilfe zur Verfügung gestellt haben, wundert Theresa Winkels, Leiterin der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Düsseldorf, nicht: „Die Düsseldorfer Unternehmen haben sich in der Vergangenheit schon oft und viel engagiert und auch jetzt sehen wir eine große Hilfsbereitschaft vonseiten der Unternehmerschaft.“

Namentlich genannt werden in einer Mitteilung der Stadt folgende Unternehmen:

  • CECONOMY/MediamarktSaturn
  • Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG
  • ERGO Group AG
  • Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG
  • ISS Deutschland
  • Kühne + Nagel (AG & Co.) KG
  • L’Oréal Österreich Deutschland
  • Plange GmbH
  • Provinzial Holding AG
  • Sana Kliniken Düsseldorf
  • Sels Öl + Fett GmbH & Co. KG
  • Teekanne Holding GmbH & Co. KG
  • Uniper SE

Die Aktion koordiniert haben das Büro für Internationale und Europäische Angelegenheiten und die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt. „Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit Czernowitz und besprechen, was gebraucht wird und wie die Landeshauptstadt am sinnvollsten helfen kann,“ sagt Jessica Breitkopf, Leiterin des Bereichs Internationale und Europäische Angelegenheiten, in welchem die Städtepartnerschaften angesiedelt sind. Seit Ratsbeschluss vom 10. März 2022 sind Düsseldorf und Czernowitz offiziell miteinander verbunden. Die Beziehungen zwischen den Städten reichen aber schon länger zurück, unter anderem durch eine intensive Beziehung der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf zu Czernowitz.

Czernowitz als Anlaufstelle für Geflüchtete

Auch wenn es bisher keine direkten russischen Angriffe auf die 260.000-Einwohner-Stadt gegeben hat, ist der Krieg in Czernowitz allgegenwärtig. Russlands Invasion hat viele Menschen in die Flucht getrieben, viele von ihnen kommen ins westukrainische Czernowitz. Derzeit muss die Stadt über 60.000 Binnenflüchtlinge versorgen, über 100.000 wurden in der gesamten Region aufgenommen. Zusätzlich beliefert Czernowitz durch seinen Logistik-Hub weitere Städte in der Ukraine, die nicht über eine eigene Infrastruktur verfügen.

„Die Situation in unserer Partnerstadt Czernowitz ist äußerst schwierig“, kommentiert Keller. „Darum haben wir uns als Stadt entschlossen, auf Unternehmen in Düsseldorf zuzugehen, die helfen können.“ Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine, findet dankende Worte: „Vielen Dank an die Landeshauptstadt und die verantwortlichen Unternehmen für die aktive Anteilnahme am Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer in dieser schweren Stunde von Krieg und Vertreibung.“

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