Düsseldorf: Gaslaternen, Weihnachtsmarkt und Co. – so spart die Stadt Energie

Düsseldorf will Gas und Energie sparen. Daher hat die Landeshauptstadt neben der Reduzierung der Weihnachtsbeleuchtung und der Teilabschaltung der Gaslaternen noch weitere Maßnahmen beschlossen. Wir liefern euch einen Überblick über die Maßnahmen der Stadt.
Düsseldorf Medienhafen
Der Medienhafen in Düsseldorf bei Nacht. Foto: Shutterstock.com / A.Ripphahn
Der Medienhafen in Düsseldorf bei Nacht. Foto: Shutterstock.com / A.Ripphahn

Ab dem 22. Oktober bleiben viele Straßen in Düsseldorf über Nacht düster: 8.000 Gaslaternen werden abgeschaltet. Damit will die Stadt Gas sparen. Auch die Weihnachtsbeleuchtung soll deutlich verringert werden. Wir zeigen, wie die Energiesparpläne der Stadt genau aussehen.

Gaslaternen in Düsseldorf: Hier geht die Straßenbeleuchtung aus

Im Rahmen einer Sitzung am Donnerstag, dem 22. September, hat der Krisenstab der Landeshauptstadt weitere Energieeinsparungen beschlossen: Rund 8.000 Gaslaternen im Düsseldorfer Stadtgebiet werden ab Samstag, 15. Oktober, im Zeitraum von 1 bis 5 Uhr morgens abgeschaltet. Dies beschloss der Krisenstab im Einvernehmen mit der Polizei. Freitags, samstags und vor Feiertagen erfolgt die Teilabschaltung zwischen 3 und 5 Uhr.

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In der über „duesseldorf.de/energie“ und auf „maps.duesseldorf.de“ auch öffentlich zugänglichen Übersicht der entsprechenden Gaslaternen wird das Ausmaß der Einsparungen sichtbar. Vor Ort werden die betroffenen Laternen aktuell mit einem Laternenring gekennzeichnet und Zusatzschilder mit dem Verweis auf Tempo 30 zu den Abschaltzeiten aufgestellt. Zudem wird eine Kompensationsbeleuchtung an sicherheitsrelevanten Punkten installiert.

Davon betroffen sind aber nicht alle Stadtteile. Das liegt daran, dass nicht alle Gaslaternen zentral gesteuert werden können. Ausgenommen sind daher die Altstadt, Bilk, Carlstadt, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Himmelgeist, Holthausen, Lörick, Niederkassel, Oberkassel und Oberbilk.

Weihnachtsbeleuchtung in Düsseldorf: Weihnachtszeit, dunkle Zeit

Weitere Einsparungen wurden bei der städtischen Weihnachtsbeleuchtung beschlossen: Die täglichen Beleuchtungszeiten werden auf 17 bis 22 Uhr angepasst und somit von 15 auf 5 Stunden pro Tag reduziert. Die Beleuchtungsperiode verbleibt von Mitte November bis zum 6. Januar 2023.

Krisenstabsleiter und Feuerwehrdezernent Christian Zaum: „Solidarität steht für uns an erster Stelle. Auch wenn die Gasspeicher aktuell den gesetzten Füllstand erreicht haben, strengen wir uns mit unseren Einsparungen bereits für das kommende Jahr an. Dabei ist es wichtig, dass wir als Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen.“

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Beleuchtung in der Düsseldorfer Altstadt bleibt an – aus Sicherheitsgründen

In seiner letzten Sitzung hatte der Krisenstab unter anderem die festgelegte Raumtemperatur von 19 Grad beschlossen. Diese wird nun auch in den Düsseldorfer Kulturinstituten weitgehend umgesetzt. Unter Vorbehalt der Zustimmung des Personalrates und der technischen Arbeitssicherheit wurden zudem Einsparungen durch optimiertes Nutzerverhalten der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und die Anpassung der Heizperiode festgelegt. Hinzu kommen Einsparpotentiale durch die Abschaltung der Beleuchtung an insgesamt rund 150 Außengebäuden und Baudenkmälern, wobei die Beleuchtung insbesondere in der Altstadt aus Sicherheitsgründen beibehalten wurde.

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Der städtische Krisenstab tagt in regelmäßigen Abständen, um die Auswirkungen einer rückläufigen Gas- und Energieversorgung für Düsseldorf zu beraten. Das Gremium entwickelt das Handlungskonzept zu den Energiesparmaßnahmen entsprechend der dynamischen Lage laufend weiter.

Unter www.duesseldorf.de/energie sind aktuelle Regeln und Maßnahmen in Düsseldorf zu finden. Zudem gibt die Seite weitere Hilfestellungen und Tipps unter anderem zur Einsparung von Strom und Energie. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert und ergänzt.

Öffentliche Gebäude in Düsseldorf werden nicht übermäßig geheizt

In öffentlichen Gebäuden soll die Temperatur im Winter nur noch bis höchstens 19 Grad hochgeheizt werden. Daran will sich auch der Flughafen in Düsseldorf halten. Wie der Airport erklärte, will man sich aber intern noch abstimmen, so ein Bericht von Anfang September bei „DerWesten“.

Auch in allen übrigen öffentlichen Gebäuden in der Stadt soll die Temperatur auf 19 Grad gedrosselt werden. Auf diesen Beschluss konnte man sich in der Stadt bereits im Spätsommer 2022 einigen.

Hochschulen in Düsseldorf wollen Verbrauch um 20 Prozent reduzieren

Auch die Hochschulen in der Landeshauptstadt machen mit. Dabei sollen die Auswirkungen auf die Studenten so gering wie möglich gehalten werden. Doch auch bei der Heiztemperatur wird dies kaum zu vermeiden sein. Denn auch hier sollen die Räume nicht mehr auf 21, sondern auf 19 Grad geheizt werden. Hier hoffen die Verantwortlichen, bereits 15 Prozent einzusparen.

Allerdings sei dieser Schritt auch nicht überall möglich, heißt es. So sei zum Beispiel der Bereich, wo es um Patienten gehe, nicht drosselbar. Auf der anderen Seite soll nicht sicherheitsrelevante Beleuchtung ausgeschaltet werden, Warmwasser soll nicht weiter angeboten werden in den Gebäuden und auch die Öffnungszeiten für bestimmte Bereiche sollen eingeschränkt werden.

Verwaltung und Angestellte in Düsseldorf sollen mithelfen

Auch in der Verwaltung sollen Einsparungen vorgenommen werden. So sollen Mitarbeiter ressourcenschonender am Arbeitsplatz arbeiten. Monitore sollen bei Nichtbenutzung ausgeschaltet werden, Papier soll nur in nötigen Fällen genutzt werden. Ob dies aber auch wirklich so funktionieren kann, bleibt abzuwarten. Doch auch in der IT soll es „grüner“ werden, wie es im Sommer hieß. So sollen Rechenzentren auf ihre Energie- und Ressourceneffizienz beobachtet werden. Ziel ist es, die IT nachhaltiger zu gestalten.

Öffentliche Beleuchtung in Düsseldorf wird auf LED um- oder eingestellt

Ein weiterer großer Punkt ist auch die Beleuchtung öffentlicher Gebäude. Hier wurde bereits ein Großteil der Strombeleuchtung auf LED umgestellt. So wurden komplette Leuchten ersetzt oder angepasst und mit Retrofit-Lampen ausgestattet.

Düsseldorfer Schwimmbäder reduzieren Wassertemperatur

Ein weiterer Schritt, der von der Stadt zum Energiesparen eingeleitet wurde, ist die Senkung der Wassertemperatur in den öffentlichen Bädern. So wurde in den städtischen Hallenbädern eine Senkung um zwei Grad beschlossen. Das Rheinbad hat seinen Außenbereich gleich ganz geschlossen, um Energie zu sparen. Auch zwei Hallenbäder wurden in der Sommersaison geschlossen. So schlossen die Münstertherme und das Gartenhallenbad Unterrath fürs Erste ihre Pforten.