Nach Schweineherz-Transplantation: Dunkle Vergangenheit des Patienten offenbart

Nach der erfolgreichen Transplantation eines Schweineherzens wurden nun Details über den Patienten David Bennett bekannt: Er war vorbestraft.
Der Patient, der ein Schweineherz bekam
David Bennett (l.) nach seiner Schweineherz-Transplantation. Foto: University of Maryland School of Medicine
David Bennett (l.) nach seiner Schweineherz-Transplantation. Foto: University of Maryland School of Medicine

Der 57-jährige David Bennet, dem in den USA ein Schweineherz implantiert wurde, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Seit Dienstag ist er nicht mehr an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, sagte eine Sprecherin des University of Maryland Medical Center in Baltimore am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Sein Herz schlägt gut. Er erholt sich weiter.“

Derweil sind Teile von Bennetts Vergangenheit ans Licht gekommen. Wie „Ladbible“ berichtet, war der 57-Jährige vorbestraft. In den Achtziger Jahren habe er sieben Mal auf einen Mann eingestochen, der anschließend auf einen Rollstuhl angewiesen war. 2005 verstarb das Opfer nach langer Leidenszeit. Aus diesem Grund war Bennett von der Warteliste für ein menschliches Spenderherz geflogen.

Schwester des Opfers meldet sich öffentlich

Durch die Meldungen über den gelungenen Eingriff wurde Leslie Shumaker Downey, die Schwester des inzwischen Verstorbenen, auf den Fall aufmerksam und schrieb bei Facebook: „Dieser so genannte Mann, der sieben Mal auf meinen Bruder eingestochen hat, hat meinen Bruder gelähmt. Mein Bruder hat danach 19 sehr harte und schmerzhafte Jahre gelebt. Mein Bruder Edward Shumaker Jr. litt unter Dingen wie Infektionen und Wunden, in die man seine Faust stecken konnte, MRSA, Sepsis und einem Schlaganfall, der meinen Bruder schließlich mit der geistigen Kapazität eines Kindes zurückließ.“

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Damit war der Ärger aber noch nicht verraucht, denn sie fügte an: „Vor einiger Zeit sagte mir jemand, dass es keine Rolle spielt, was Bennett getan hat, weil es unethisch ist, Bennett die Behandlung zu verweigern, weil er einfach ein Mensch ist. Wenn das der Fall ist, warum werden dann Menschen von der Transplantationsliste gestrichen und sterben letzlich? Mein Bruder starb am 6. Mai 2007 nach 19 langen Jahren des Leidens, und Bennett bekommt noch einmal eine zweite Chance auf Leben? Mein Bruder hat keine zweite Chance auf irgendetwas bekommen. Bennett wird in dem Bericht als Held erwähnt. Er ist auf keinen Fall ein Held.“

Angesprochen auf diese Vorgeschichte lehnten die Ärzte in Baltimore eine Aussage ab. Man beließ es bei einer schriftlichen Erklärung, in der es lediglich hieß: „Das Krankenhaus bietet jedem Patienten, der durch seine Türen kommt, eine lebensrettende Behandlung auf Grundlage seiner medizinischen Bedürfnisse, nicht seines Hintergrunds oder seiner Lebensumstände.“

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