„Zieh dich aus und stöhn“: Elyas M’Barek von Sexismus am Set „total verstört“

Schauspieler Elyas M'Barek hat sich in einem Interview über Sexismus am Set geäußert. Auch er sei einst "total verstört" gewesen.
Elyas M'Barek 2020
Elyas M'Barek im Februar 2020 bei der Weltpremiere der Komödie "Nightlife" im Kino Zoo Palast in Berlin. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Elyas M'Barek im Februar 2020 bei der Weltpremiere der Komödie "Nightlife" im Kino Zoo Palast in Berlin. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Auch für die erfolgreichsten Schauspieler war nicht immer alles leicht. Wie Elyas M’Barek nun in einem Interview verraten hat, hat auch er schon Sexismus am Filmset erlebt.

„Ich musste mal eine Sexszene drehen und der Regisseur sagte vorher: ‚Zieh dich aus und stöhn'“, sagte der 40-Jährige der „Bild am Sonntag“. „Ich kann mich daran erinnern, wie die Kollegin hinterher geweint hat und auch ich total verstört war.“ Das würde er heute nicht mehr tolerieren. Klar habe er mittlerweile eine andere Position, „aber diese Dinge passieren leider immer noch. Viel zu häufig wahrscheinlich“, sagte M’Barek.

M’Barek spielt in seinem am Donnerstag startenden Film „Liebesdings“ von Anika Decker einen Filmstar, der in Berlin von Fans, Fotografen und Journalisten auf Schritt und Tritt verfolgt wird. Er ringt energisch darum, sein Privatleben geheim zu halten – und verliebt sich in eine junge Theaterschauspielerin.

M’Barek sagte der „BamS“, bei ihm selbst habe es sehr lange gedauert, bis er überhaupt wahrgenommen worden sei. Er kenne noch ganz andere Zeiten. „Als mir geraten wurde, meinen Namen zu ändern, weil ich damit niemals Erfolg haben würde.“ Damals sei das deutsche Fernsehen komplett weiß gewesen. „Es gab im deutschen Fernsehen einfach keine Menschen mit anderer Hautfarbe oder mit Migrationshintergrund.“ Und damals habe er auch nicht erwartet, „dass alles für mich so groß werden würde“.

Auf die Frage, ob er oft unterschätzt worden sei oder werde, antwortete M’Barek: „Bestimmt. Aber es ist doch gut, wenn ich unterschätzt werde. Das ist für mich ganz klar die bessere Taktik. Zumindest finde ich es besser, unterschätzt anstatt überschätzt zu werden.“ M’Barek räumte in dem Interview ein, Fehler zu haben. „Ich habe ein großes Temperament. Daran versuche ich zu arbeiten.“ Er sage immer öfter zu sich: „Hättest du mal lieber die Klappe gehalten.“ Denn meistens sei es ja hinterher die Aufregung nicht wert.

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dpa