Baron Cohen: „Hitler hätte auf Facebook antisemitische Werbung schalten können“

Mit einem drastischen Beispiel hat Sacha Baron Cohen den Facebook-Konzern für seinen Umgang mit politischer Werbung scharf kritisiert.
Sacha Baron Cohen
Foto: Valerie Macon/AFP
Foto: Valerie Macon/AFP

Hätte es in den 1930er
Jahren schon das Online-Netzwerk Facebook gegeben, hätte Adolf Hitler dort
problemlos antisemitische Werbeanzeigen schalten können: Mit diesem drastischen
Beispiel hat der britische Schauspieler Sacha Baron Cohen den Facebook-Konzern für seinen
Umgang mit politischer Werbung scharf kritisiert.

„Solange du bezahlst, wird Facebook alle politischen Anzeigen schalten, die du willst – auch wenn sie Lügen enthalten“, sagte Cohen auf einer Konferenz über Hassrede und Antisemitismus in New York.

Hier gibt es das Video:

https://www.facebook.com/ZeitimBild/videos/1312409648946906/UzpfSTEwMDAyNjgxNjkzMzk2MTo0MTgwNDUxMjI0MzI3MTU/?id=100026816933961

Ausgehend von dieser
„absurden Logik“ hätte Facebook den Diktator selbst
30-Sekunden-Werbevideos für seine „Endlösung der Judenfrage“
veröffentlichen lassen, verkündete Cohen,
der für seine provokanten Aussagen bekannt ist. Er appellierte an den
US-Konzern, Werbeanzeigen vor ihrer Veröffentlichung auf ihren Wahrheitsgehalt
zu überprüfen. Enthielten sie Falschnachrichten, solle der Konzern dem Werbekunden
das Geld zurückgeben und sie nicht veröffentlichen, forderte der Schauspieler.

Cohen habe die Grundsätze des Online-Netzwerks „verdreht“ dargestellt, ließ derweil Facebook verlauten. „Hassreden sind auf unserer Plattform verboten“, erklärte ein Sprecher. „Niemand – einschließlich Politikern – darf Hass, Gewalt oder Massenmord auf Facebook befürworten und propagieren.“

Am Mittwoch hatte der Google-Konzern angekündigt, seine Regeln für politische Werbung zu verschärfen, um Falschnachrichten sowie die gezielte Ansprache spezieller Wählergruppen zu vermeiden. Twitter verkündete ähnliche Maßnahmen bereits Ende Oktober – Facebook wollte jedoch nicht nachziehen.

AFP