Nach WM-Auslosung: Flick will es „nehmen, wie es ist“, Schweinsteiger sieht „Brocken“ in Spanien

Bei der Weltmeisterschaft in Katar trifft die DFB-Elf unter anderem auf Spanien. Nationaltrainer Hansi Flick zeigte sich wenig überrascht, hat aber das Finale als Ziel ausgegeben.
Hansi Flick bei Auslosung in Katar
Hansi Flick, Nationaltrainer von Deutschland, steht nach der Auslosung in der Menge. Foto: Christian Charisius/dpa
Hansi Flick, Nationaltrainer von Deutschland, steht nach der Auslosung in der Menge. Foto: Christian Charisius/dpa

Es war nicht ganz das bekannte Losglück der DFB-Elf, was man sonst gewohnt ist. Aber beschweren konnte man sich nach der Auslosung in Doha auch nicht. Denn die Gruppe für die deutsche Nationalmannschaft ist machbar. So trifft die Elf von DFB-Trainer Hansi Flick auf Spanien, Japan und den Gewinner der Playoff-Partie zwischen Neuseeland und Costa Rica.

Mit den Spaniern hat die DFB-Elf nach dem 0:6 in der Nations League im November 2020 ohnehin noch eine Rechnung offen. Gegen Japan spielte die Nationalmannschaft zuletzt im Mai 2006 als Vorbereitung auf das Turnier im eigenen Land. Damals trennte man sich 2:2, nachdem die Japaner durch Naohiro Takahara bereits 2:0 in Führung gingen. Miroslav Klose und Bastian Schweinsteiger trafen in der Schlussviertelstunde zum 2:2-Endstand. Insgesamt trafen beide Teams erst zweimal aufeinander. Das andere Duell gewann die Nationalmannschaft mit 3:0 im Dezember 2014.

Nationaltrainer Hansi Flick erklärte: „Es ist so, dass man damit gerechnet hat. Man kann keine leichte Gruppe zugelost bekommen. Alle haben ihre eigenen Stärken. Man muss es so nehmen wie es ist. Wir haben eine Gruppe, in der man von Anfang an da sein muss. Wir wollen möglichst ins Finale kommen. Wir müssen in jedem Spiel abrufen, was unsere Stärke ist.“ Zu einem möglichen Achtelfinale sagte er: „Das habe ich noch nicht geschaut. Es geht erstmal darum, die Gruppenphase zu überstehen. Ich war damit zufrieden. Brasilien ist eine der stärksten Mannschaften, Frankreich ist eine Gruppe vor uns. Es ist alles so, wie es ist. Wir sind zufrieden und nehmen es gerne so an. Es ist an uns, uns top vorzubereiten. Da freuen wir uns alle drauf.“

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„Wir werden uns streiten um den ersten Platz“

DFB-Kapitän Manuel Neuer erklärte bei Magenta zur Auslosung: „Es war klar, dass wir aus Topf 1 einen sehr guten Gegner kriegen würden. Jetzt ist es Spanien, da haben wir negative Erfahrungen in der Vergangenheit. Aber ich glaube, so etwas passiert uns nicht zweimal. Wir sind mit unserem Nationalteam auf einem guten Weg. Wir haben unter Hansi Flick versucht, eine neue Ära einzuleiten. Wir freuen uns erstmal auf die Spiele der Nations League, das sind gute Tests in Sachen Vorbereitung. Wir sind alle positiv und guter Dinge, dass wir ein erfolgreiches Turnier spielen werden.“

Zur Gruppe erklärte der Nationaltorhüter: „Für uns geht es von Anfang an los. Für uns zählen nur Siege in dieser Gruppe, wir müssen direkt auf der Höhe sein.“ Auch zu den möglichen Favoriten äußerte sich der 36-Jährige. „Gerade bei Turnieren geht es immer um die Tagesform in den K.o.-Spielen, da muss man die Nase vorne haben. Da muss man die Cleverness mitbringen. Wir haben uns in der jüngsten Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert.“

Ex-Kapitän und ARD-Experte Bastian Schweinsteiger erklärte im Anschluss: „Das ist eine gute Gruppe für uns, das hätte auch schwieriger kommen können. Das erste Spiel mit Japan ist ein gutes erstes Spiel. Costa Rica wird sich qualifizieren, davon gehe ich aus. Da bin ich mir ziemlich sicher. Gegen Spanien war es ein schwarzer Tag unserer Nationalmannschaft. Spanien hat sich kontinuierlich verbessert, sie haben eine unglaubliche Qualität in ihren Reihen. Sie haben eine gute Mischung aus Routiniers und jüngeren Spielern. Da kommt einiges auf uns zu, aber wir können sie natürlich schlagen. Spanien ist ein richtiger Brocken, wir werden uns streiten um den ersten Platz.“

„Man darf niemanden unterschätzen“

Ähnlich positiv gestimmt ist auch der Ex-Kapitän der Nationalmannschaft Michael Ballack, der für MagentaTV als Experte bei der Weltmeisterschaft in Katar vertreten sein wird. „Die Favoritenrolle ist in unserer Gruppe klar verteilt.“ Allerdings dachte man das auch in Russland 2018. Wie das ausging, ist bekannt.

Ex-Nationalspieler und Sky-Experte Dietmar Hamann sieht die Gruppe als „durchaus machbar. Spanien ist für mich natürlich einer der Favoriten. Sie haben bei der letzten EM schon sehr guten Fußball gespielt. Eine junge Mannschaft – die werden noch mal ein Stück weit weiter und besser sein im Winter. Wir haben es geschafft, den Afrikanern im letzten Topf aus dem Weg zu gehen. Mit Neuseeland oder Costa Rica sind wir, glaube ich, ganz gut bedient. Machbar – aber die Japaner darf man natürlich nicht unterschätzen. Man hat es bei der letzten WM gesehen, als wir gegen Südkorea verloren haben. Also: nichts unterschätzen, aber es hätte schlimmer kommen können!“

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Mit dpa