Wegen Technik-Panne: Abi-Klausuren in NRW verschoben – „Schüler sauer“

Riesige Technik-Panne in NRW: Schulen im ganzen Bundesland konnten am Dienstag nicht die Abi-Aufgaben für Mittwoch herunterladen. Angehende Abiturienten müssen ihre Prüfungen daher nun zwei Tage später schreiben.
Abitur Schule
"Heute Abitur" steht auf einer Tafel im Klassenzimmer eines Gymnasiums. Foto: Sina Schuldt/dpa
"Heute Abitur" steht auf einer Tafel im Klassenzimmer eines Gymnasiums. Foto: Sina Schuldt/dpa

Wegen massiver technischer Probleme sind die für Mittwoch (19. April) geplanten Abi-Prüfungen kurzfristig auf Freitag (21. April) verschoben worden. Das teilte NRW-Schulministerin Dorothee Feller am Dienstagabend mit.

„Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich“, erklärte die CDU-Politikerin. Die Abiturientinnen und Abiturienten hätten sich intensiv auf ihre Prüfungen vorbereitet. Die Störung habe aber den Download der Prüfungsaufgaben verhindert, so dass die Schulen die Aufgaben nicht rechtzeitig bekommen konnten.

Abitur in NRW: Mehrere Prüfungsfächer von Technik-Panne betroffen

Die Störung habe im Laufe des Dienstags nicht rechtzeitig behoben werden können, erklärte das Ministerium. Betroffen sind die Prüfungsfächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik.

Der landesweite Download für die Schulen war am Dienstag vom Ministerium um 12 Uhr geöffnet worden. Viele Schulen hätten die Klausuren aber nicht oder nur teilweise herunterladen können, teilte die Landesvorsitzende des Philologenverbandes NRW, Sabine Mistler, mit.

Abitur in NRW: Schüler und Lehrkräfte wütend

Viele Lehrer hätten in den Schulen bis zum Abend auf den Download gewartet, bis dieser dann abgesagt worden sei. „Schüler und Lehrer sind zum Teil richtig sauer“, sagte Mistler. Es müsse nun sehr gründlich geprüft werden, woran es gelegen habe, denn am Mittwoch beginne bereits wieder der Download für die regulären Prüfungen am Donnerstag.

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„Wir erwarten vom Ministerium eine belastbare und schnelle Kommunikation, statt die Lehrkräfte bis weit nach 19 Uhr in den Schulen warten zu lassen“, erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft GEW. Viele Lehrer seien verunsichert.

Das Ministerium werde die Störung gemeinsam mit dem externen Dienstleister „intensiv aufarbeiten“, versprach die Ministerin. Es gehe darum, „die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, damit die Prüfungen an den Folgetagen störungsfrei durchgeführt werden können“.

Abitur in NRW: Harsche Kritik aus der Politik

Scharfe Kritik kam von der Opposition. Die Ministerin habe über die Verschiebung der Prüfung viel zu spät informiert, sagte die SPD-Abgeordnete Dilek Engin. „Das ist wirklich ein katastrophales Kommunikationsverhalten von Frau Feller. Ausbaden müssen es jetzt die Lehrkräfte und die Abiturienten, insbesondere die Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens, die am Freitag das Zuckerfest feiern.“

dpa