Warnstreik heute trifft Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf hart – zahlreiche Ausfälle

Bundesweit werden heute zahlreiche Flughäfen von der Gewerkschaft Verdi bestreikt. Auch die beiden größten Flughäfen NRWs sind davon betroffen.
Mehr Zwischenfälle mit Drohnen an Flughäfen in NRW
Passagierflugzeuge starten vom Flughafen in Düsseldorf. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Mehr Zwischenfälle mit Drohnen an Flughäfen in NRW
Passagierflugzeuge starten vom Flughafen in Düsseldorf. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Wer heute von den beiden größten Flughäfen NRWs, den Airports in Düsseldorf und Köln/Bonn, abheben möchte, hat es nicht einfach. Bundesweit hatte die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder für den heutigen Donnerstag (1. Februar) zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Von diesen ist vor allem der Flughafen Köln/Bonn schwer getroffen. Der Flugbetrieb ist hier derzeit weitgehend lahmgelegt. Am Donnerstag sollten nur vereinzelte Passagiermaschinen abheben, wie aus der Airport-Webseite am Donnerstagmorgen hervorging. Der Großteil der Abflüge wurden annulliert oder die Maschinen umgeleitet. Bei den Ankünften sah das Bild ähnlich aus.

Der für den Warnstreik zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim sagte, dass die wenigen noch geplanten Flugbewegungen im Tagesverlauf vermutlich noch gestrichen werden müssten. In Köln/Bonn war der Arbeitsausstand bereits am Mittwochabend (31. Januar) losgegangen, Düsseldorf zog um Mitternacht nach.

Streik-Beteiligung „extrem hoch“ am Flughafen Köln/Bonn

In Köln/Bonn sei die Warnstreik-Beteiligung „extrem hoch“, sagte Tarim der dpa am frühen Donnerstagmorgen. Für die Nachtschicht der Fluggastkontrolle sei niemand erschienen und für die etwas später startende Nachtschicht der Personal- und Warenkontrolle hätten sich nur sehr wenige Beschäftigte eingefunden.

>>Flughafen Köln/Bonn am Streiktag: Diese Flüge fallen heute aus!<<

„Das war ein erfolgreicher Streikauftakt.» Die hohe Beteiligung sei ein starkes Zeichen an die Arbeitgeber, dass diese sich in dem Tarifkonflikt endlich bewegen müssten, sagte der Verdi-Mann. Bei Kundgebungen am Donnerstagvormittag an den beiden Luftverkehrsstandorten wollen die Beschäftigten ihrem Unmut Luft machen.

Flughafen Düsseldorf hart von Warnstreik getroffen

In Düsseldorf wurden etwa ein Drittel der Starts und Landungen annulliert, dort sollten nach Angaben des Airports vom Mittwochabend 189 statt rund 290 Flugbewegungen erfolgen.  Bei den Flügen, die am Donnerstag stattfinden, müssen sich Reisende aber auf lange Wartezeiten an den Sicherheitschecks einstellen. Um die Kontrollen zu beschleunigen, werden sie gebeten, das Handgepäck auf ein Minimum zu beschränken.

>> Flughafen Düsseldorf: Was tun beim Flugausfall? – diese Rechte haben Reisende <<

Der Köln/Bonner Airport ist zudem ein wichtiges Drehkreuz für Frachtflieger. Auch dieser Bereich wurde von den Arbeitsniederlegungen getroffen. Am Mittwochabend gab es an den Toren des Luftverkehrsgeländes einen langen Stau von Lastwagen, die noch ihre Waren abliefern wollten.

An Airports anderer Bundesländer wurde ebenfalls gestreikt, etwa in Frankfurt am Main. Der Flughafenverband ADV hatte zuvor geschätzt, dass bundesweit rund 1100 Flüge ausfallen oder nur verspätet starten können. Betroffen seien rund 200.000 Passagiere.

Darum wird an den Flughäfen heute gestreikt

In dem Tarifkonflikt fordert Verdi 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Den Arbeitgebern gehen die Forderungen zu weit. Die Tarifverhandlungen sollen am 6. und 7. Februar in Berlin fortgesetzt werden.

>>Flughafen Düsseldorf am Streiktag: Diese Flüge fallen heute aus<<

Gewerkschafter Tarim sagte, man wolle ein deutliches Zeichen setzen. „Wir werden jetzt mit Beschäftigten Druck ausüben auf die Arbeitgeber, damit wir am Verhandlungstisch endlich weiterkommen.“ Der Arbeitnehmervertreter kritisierte, dass eine Sicherheitsfirma am Düsseldorfer Airport eine Extrazahlung von 200 Euro brutto angeboten habe, damit die Beschäftigten trotz des Warnstreiks zur Arbeit kommen. So eine „Streikbruchprämie“ empfinde er als Provokation. Man sollte am Verhandlungstisch das Problem lösen, anstatt es mit Prämien in die Länge zu ziehen, monierte er.

Wegen Streik an Flughafen Köln/Bonn: Ryanair mit besonderer Maßnahme

Da vor allem der Standort in Köln/Bonn stark von den Auswirkungen des Streiks getroffen ist, hat sich die Fluggesellschaft Ryanair eine besondere Maßnahme überlegt. So werden heute alle heute Verbindungen der Airline, die aus Sofia, Barcelona und Malaga starten und auch dorthin wieder zurückfliegen, auf dem Flughafen in Weeze landen bzw. starten. Mehr dazu lest ihr hier. 

dpa