Velbert (NRW): Betrieb verliert durch Leck zwei Millionen Liter Gülle

In Velbert sind aus einem Behälter zwei Millionen Liter Gülle ausgelaufen. Die Schäden für Tier und Umwelt sind bis jetzt noch nicht feststellbar.
Gülle
Ein Traktor mit Gülleanhänger versprüht die Gülle. Foto: Carsten Rehder/dpa
Ein Traktor mit Gülleanhänger versprüht die Gülle. Foto: Carsten Rehder/dpa

In Velbert kam es am Montagabend zu einem übelriechenden Zwischenfall. Dort war wohl eine Dichtung eines großen Güllebeckens defekt. Das sorgte dafür, dass etwa zwei Millionen Liter Gülle austraten.

Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, war der Landwirt bereits mit Helfern dabei, die restliche Gülle aus dem Trog abzupumpen, doch ein nicht gerade kleiner Teil war bereits ausgetreten. Schlimmer noch: Die Gülle war bereits in die umliegenden Gewässer davongespült worden. So floss der übelriechende Dünger zunächst in den Igelsbach. Dieser fließt schließlich in den Hardenberger Bach, von dort in den Deilbach und dann in die Ruhr.

Nach Gülle-Austritt in Velbert: Große Umweltschäden befürchtet

Wie groß der Schaden tatsächlich ist, lässt sich noch nicht sagen. Klar ist jedoch, dass bereits am Montagabend das Umweltamt in Mettmann auf den Plan trat und Umweltalarm ausgerufen wurde. Das Trinkwasser sei zwar nicht in Gefahr, doch die Betreiber der Trinkwassergewinnungsanlage an der Ruhr sind ebenfalls informiert worden.

Bisher seien acht tote Fische entdeckt worden. Die Behörden schlossen weitere Fälle nicht aus, bis Dienstagabend gab es laut Hitzemann aber keine weiteren Funde. Die Stadt Mettmann habe Umweltalarm ausgelöst. Bis nach Essen sei der Geruch der Gülle wahrgenommen worden. Über den Vorfall hatte zuerst der WDR berichtet.

Gülle-Austritt in Velbert: Ursache liegt an defekter Dichtung

Ursache soll eine defekte Dichtung an dem Gülle-Tank gewesen sein, der 2000 Kubikmeter fasst. Einen Teil der Gülle habe der betroffene Landwirt am Abend noch in Behältern auffangen können, sagte Hitzemann. Die Bezirksregierung Düsseldorf und der Rheinisch-Bergische Wasserverband wurden informiert. Experten untersuchten den Schaden seit dem Morgen. Im oberen Bereich der betroffenen Strecke gebe es Gülle-Ablagerungen, die abgesaugt würden, sagte die Sprecherin. Da die Bäche zur Zeit aber viel Wasser führten, sei der größte Teil der Gülle weitergeflossen.

Der bisherige Schaden an der Umwelt wird noch untersucht. Vergleichbar ist jedoch ein ähnlicher Vorfall, der sich in Wipperfürth 2015 ereignete. Damals waren 1500 Kubikmeter Gülle aus einem Behälter ausgelaufen, die in das Naturschutzgebiet Neyetalsperre abliefen. Der damalige Vorsitzende des Naturschutzbundes NABU Nordrhein-Westfalen Josef Tumbrinck sprach von einer Katastrophe.

Das Land war vollkommen überdüngt und der Abbau dauert Jahrzehnte, wurde seinerzeit gesagt. Eher werde die Tierwelt, die stark beeinträchtigt wurde von dem Unfall, nicht wieder zurückkehren, hieß es damals.