Nach Insolvenz von Supermarktkette „Mein Real“: Rewe übernimmt Filiale in Düsseldorf-Heerdt

Die Supermarktkette "Mein Real" hat nach eigenen Angaben einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Von diesem Schritt sind mehr als 5000 Beschäftigte in 62 Märkten betroffen – davon 14 in NRW. Vier möchte nun allerdings die Supermarktkette Rewe übernehmen.
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Unterwegs im Supermarkt (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / Kwangmoozaa
Unterwegs im Supermarkt (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / Kwangmoozaa

Am Freitag (29. September) hat die Supermarktkette „Mein Real“ nach eigenen Angaben einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Wie die Real GmbH mitteilt, seien davon mehr als 5000 Beschäftige in 62 Märkten sowie der Zentrale in Mönchengladbach betroffen.

Möglichst viele Arbeitsplätze sollen nach der Insolvenz von „Mein Real“ erhalten bleiben

Löhne und Gehälter sollen jedoch weitergezahlt werden. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung werde es ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen, hieß es. Bei welchem Insolvenzgericht der Antrag gestellt wurde, teilte das Unternehmen nicht mit.

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Bei der Restrukturierung sollen den Angaben zufolge möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden. Das Unternehmen betonte, dass eine Insolvenz in Eigenverwaltung nur jenen Unternehmen offenstehe, „die zwar vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, aber einen tragfähigen Geschäftsplan vorlegen können“. Zuvor hatte die „WirtschaftsWoche“ über den Insolvenzantrag berichtet.

Eigentümer von „Mein Real“ mehrfach gewechselt

Eigentümer der Kette ist der Finanzinvestor SCP. Er hatte das Unternehmen im Juni 2022 zunächst abgegeben, es im Mai 2023 angesichts einer „kritischen wirtschaftlichen Verfassung“ aber wieder zurück erworben. „Trotz umfassender operativer Verbesserungen konnten zuvor getroffene fehlgeleitete operative Managemententscheidungen nicht schnell genug korrigiert werden“, erklärte der Vorsitzende der Real-Geschäftsführung, Bojan Luncer. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem „herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld“. Der Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung biete eine neue Chance zur Fortführung des Geschäftsbetriebs, betonte er.

SCP hatte die Real-Kette (Slogan: „Einmal hin. Alles drin.“) mit ihren 276 Märkten 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen. Das Unternehmen mit den verbliebenen 62 Standorten ging dann im Sommer 2022 an das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf, bevor es dann im Mai von SCP zurückerworben wurde.

Welche Märkte in NRW sind betroffen?

In NRW zählt die Supermarktkette laut meinreal.de aktuell 14 Standorte:

  • Brakel
  • Coesfeld
  • Dinslaken
  • Düsseldorf-Heerdt
  • Euskirchen
  • Gelsenkirchen-Buer
  • Hagen-Haspe
  • Heiligenhaus
  • Herne
  • Kamp-Lintfort
  • Köln-Sülz
  • Monschau-Imgenbroich
  • Nordwalde
  • Wuppertal-Langerfeld

Rewe übernimmt 15 Filialen von „Mein Real“ – vier davon in NRW

Das Bundeskartellamt erlaubt dem Lebensmittelhändler Rewe die Übernahme von 15 „Mein-Real“-Standorten. Sie befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Thüringen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz, wie die Kartellbehörde am Montag (30. Oktober) in Bonn mitteilte.

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In NRW möchte die Supermarktkette die Läden in Coesfeld, Euskirchen, Hagen und Übach-Palenberg übernehmen. Ob nach der kartellrechtlichen Freigabe tatsächlich eine Übernahme der Standorte erfolge, sei unter anderem von einer Einigung zwischen Rewe und den bisherigen Vermietern abhängig, hieß es jedoch weiter.

Rewe übernimmt Real in Düsseldorf-Heerdt

Mitte Januar 2024 wurde dann öffentlich, dass Rewe den Markt in Düsseldorf-Heerdt zum 29. Februar übernimmt. Am 4. März soll der neue Markt bereits für Kunden geöffnet sein. Eigentlich hieß es noch im Zuge des Insolvenzverfahrens von Real, dass die Filiale komplett dicht machen müsse. Zum Glück für die Kunden kann Rewe den Markt aber nun komplett übernehmen.

Auch für die Beschäftigten ist dies eine gute Nachricht, werden sie doch laut Rewe ebenfalls übernommen und müssen nicht in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Bundesweit sollen es Stand Anfang 2024 zehn „Mein Real“-Märkte sein, die Rewe übernimmt. Damit weicht man von der anfangs ausgegeben Info von 15 Übernahmen ab.

Mit Material der dpa