Revolution im ÖPNV: Duisburg treibt Pläne für Seilbahn durch die Stadt voran

Wer an öffentliche Verkehrsmittel denkt, dem kommen meist Bus und Bahn in den Sinn. Die Stadt Duisburg plant jedoch künftig auch Seilbahnen einzusetzen.
Duisburg könnte in Zukunft eine Seilbahn erhalten (Symbolbild). Foto: DerekTeo / Shutterstock.com
Duisburg könnte in Zukunft eine Seilbahn erhalten (Symbolbild). Foto: DerekTeo / Shutterstock.com

Folgendes Szenario dürfte vielen Pendlern bekannt sein: Man möchte sich morgens mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zur Arbeit machen, doch dann steht der Bus plötzlich im Stau oder die Bahn fällt aus.

Duisburg möchte diesem Problem nun mit einer innovativen Idee den Kampf ansagen: Laut einem Konzept der Stadt und der städtischen Baugesellschaft GEBAG sollen Pendler künftig auch per Seilbahn ihr Ziel erreichen können. Der Verkehr auf der 5,3 Kilometer langen Trasse soll dabei schon in fünf Jahren starten.

Diese Pläne hält die Stadt Duisburg für die Seilbahn bereit

Sobald die Seilbahn einmal steht, soll sie am Duisburger Hauptbahnhof starten und von dort aus in den Süden der Stadt führen, berichtet der WDR. Demnach sollen die Gondeln über ein künftiges Büroviertel, die Schauinsland-Reisen-Arena, einen geplanten Uni-Campus und Technologiepark bis hin zu Duisburgs neuem Stadtteil „Sechs Seen Wedau“ – einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands – führen. „Für eine Stadt der Zukunft brauchen wir auch ein Verkehrsmittel der Zukunft“, sagt Geschäftsführer Bernd Wortmeyer dem Sender.

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In Köln gehört die Seilbahn bereits zum Stadtbild dazu. Anders als in der Domstadt, sollen in Duisburg jedoch keine Mini-Gondeln zum Einsatz kommen. Stattdessen wolle man Kabinen „mit 20 bis 30 Sitzen plus Stehplätzen“ verwenden, erklärt GEBAG-Chef Wortmeyer dem WDR. Zu Stoßzeiten könnte die Seilbahn dann im Minutentakt fahren und viele Menschen mit einem normalen ÖPNV-Ticket zur Arbeit, Uni oder ins Stadion bringen – ohne dabei in den Stau zu geraten. Unter der Woche stünde Pendlern zudem der Großparkplatz vor dem Stadion als Park&Ride-Fläche zur Verfügung.

Keine Klagen gegen Seilbahn in Duisburg erwartet

Wie der WDR weiter berichtet, liege die Seilbahn-Trasse ausschließlich auf öffentlichen Flächen, weswegen nicht mit privaten Eigentümern verhandelt werden müsse. Ebenso seien laut GEBAG-Chef Wortmeyer keine Klagen zu erwarten.

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Auch eine erste Kosten-Nutzen-Rechnung sei positiv verlaufen. Wortmeyer rechne zudem mit Fördermitteln für die Seilbahn. Im nächsten Schritt soll ein Team aus Stadt, Verkehrsbetrieben und GEBAG gebildet werden, welches den weiteren Verlauf des Projektes plant.