Verdi-Warnstreiks im Einzelhandel – Edeka-Filialen in NRW betroffen

Verdi ruft zu bundesweiten Warnstreiks im Einzelhandel auf: Die Tarifverhandlungen sind seit Monaten ergebnislos, am Freitag bestreikt Verdi vor allem Edeka-Filialen. Auch Kunden in NRW sind betroffen.
Ein Logo weist auf ein Einkaufcenter des Lebensmittelhändlers Edeka hin. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Ein Logo weist auf ein Einkaufcenter des Lebensmittelhändlers Edeka hin. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Einzelhandel für Freitag, 16. Februar, zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Die Tarifverhandlungen in der Branche sind seit Monaten ergebnislos, auch mehrere Warnstreiks im vergangenen Jahr, unter anderem vor Weihnachten, konnten keine Einigung zwischen den Tarifparteien herbeiführen.

Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem eine Erhöhung der Löhne um mindestens 2,50 Euro pro Stunde in allen Regionen sowie eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. So soll in NRW beispielsweise die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro angehoben werden.

Die Gewerkschaft kündigte an, dass bis Ostern mehrere Aktionswochen mit Warnstreiks folgen sollen. Am Freitag sollen vor allem Filialen des Lebensmittelhändlers Edeka bestreikt werden.

Dazu passend: Nach Warnstreik im NRW-Nahverkehr: Neue Verhandlungsrunde am Freitag

Verdi: Beschäftigte im Handel leiden unter den Preissteigerungen am meisten 

Sich Verhandlungen zu entziehen, „ist pure Provokation und völlig respektlos“, so der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke. Die Arbeitgeber werden gefordert, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. „Die Beschäftigten im Handel, die ohnehin nicht zu den Spitzenverdienern gehören, litten am meisten unter den Preissteigerungen und kämen seit Monaten mit ihren Gehältern kaum mehr bis zum Monatsende aus“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Die Beschäftigten hätten daher keine andere Wahl als weiter Druck zu machen, damit die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrten. Laut Verdi seien 90 Prozent der Beschäftigten akut von Altersarmut bedroht, 41 Prozent würden einen Niedriglohn beziehen – ein Anteil von 16,8 Prozent aller Niedriglohnverdiener in Deutschland.

Verbraucher sollten sich auf Einschränkungen einstellen

Verbraucher müssen sich am Freitag aufgrund der Warnstreiks auf Einschränkungen bei der Lebensmittelversorgung einstellen. Es ist möglich, dass Filialen geschlossen bleiben oder nur eingeschränkt geöffnet sind.

Die neunte Verhandlungsrunde am 24. Januar blieb ergebnislos, einen weiteren Verhandlungstermin gibt es bisher nicht.