Hochwasser in NRW: Kurze Atempause – doch neuer Dauerregen kommt schon bald

Obwohl die Pegelstände in NRW rückläufig sind, gibt es beim Hochwasser noch keine Entwarnung für NRW. Neuer Dauerregen könnte die Situation weiter verschlimmern.
Hochwasser
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Das niederschlagsfreie Wochenende hat vielen Regionen in NRW, die vom Hochwasser betroffen sind, eine kurzen Atempause von der angespannten Situation gebracht. „Insgesamt ist der Trend bei den Pegelständen rückläufig“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums NRW auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag (30. Dezember).

Auch am Sonntag (31. Dezember) gingen die Pegelstände weiter zurück – am Rhein bei Köln nach Schätzungen der Wasserstraßenverwaltung WSV für den Sonntag etwa um rund 50 Zentimeter auf um die sechs Meter. Damit könnten dort die Einschränkungen für die Schifffahrt ganz aufgehoben werden.

Neuer Dauerregen schon bald in NRW erwartet

Nach einer voraussichtlich relativ trockenen Silvesternacht mit nur gelegentlichen Schauern rechnet der Deutsche Wetterdienst DWD für Montagabend und die Nacht auf Dienstag aber wieder mit deutlich schlechterem Wetter und einer „Dauerregenlage“. Dabei können laut DWD nach dem Vorhersagestand von Sonntagmittag innerhalb von 48 Stunden 40 bis 60 Liter Wasser pro Quadratmeter fallen. Teils seien sogar 80 Liter und damit Unwetter-Niederschläge möglich.

>>Keine Entwarnung für NRW: „Wir haben nach wie vor eine große Hochwasserlage“<<

Damit dürften neue Belastungen auf die Hochwassergebiete in NRW vor allem an der Weser und der Lippe zukommen.

Viele Regionen von Auswirkungen des Hochwassers betroffen

Am Sonntag lagen nur noch vier Pegelstände über dem Informationswert 3, ausschließlich im Bereich der Weser in Ostwestfalen. Das bedeutet, dass auch bebaute Gebiete drumherum in größerem Umfang überflutet werden könnten. Der Informationswert 2 wurde noch an mehreren Pegelständen der Lippe überschritten.

>>Kanufahrt auf Hochwasser-Fluss Lippe endet im Krankenhaus – Rettungshubschrauber im Einsatz<<

Der Kreis Soest hatte angesichts der Entspannung an der Lippe und dem Nebenfluss Glenne aber bereits am Samstag (30. Dezember) die Großeinsatzlage für den Gesamtkreis aufgehoben. Dies bedeute aber keine Entwarnung, insbesondere mit Blick auf die Prognosen, hieß es. Besonders beobachtet werde Lippstadt und Lippetal. Aufgrund der sehr hohen Grundwasserstände drohten außerdem weitere Keller vollzulaufen. Der Kreis Soest rät weiter dringend davon ab, Uferbereiche oder Deiche zu betreten.

Wegen Hochwasser in NRW: Trinkwasserbelastung in Minden

In Minden sei es durch die massive Hochwasserlage der vergangenen Tage zu einer Belastung des Trinkwassers mit Bakterien gekommen, hatte die Stadt schon am Freitag gewarnt. Die Belastung mit Keimen könne Durchfälle und andere Erkrankungen hervorrufen. Das Gesundheitsamt hat für das Trinkwasser der Stadt ein Abkochgebot erlassen.

>>Hochwasser in NRW: Experten sehen Handlungsbedarf im Schutz vor Überflutungen<<

Inzwischen sei eine Desinfektionsanlage in einem städtischen Wasserwerk installiert worden. Es sei nicht erforderlich, das Abkochgebot auf Nachbargemeinden auszuweiten, teilte die Stadt am Samstag mit. Die Bevölkerung sei teils auch über Lautsprecherwagen der Feuerwehr informiert worden.

dpa