Deutsche Bahn sperrt wichtige NRW-Strecke – wochenlange Ausfälle

Bahnpendler in NRW aufgepasst: In den kommenden Monaten kommt es in Teilen des Ruhrgebiets zu Baustellen, die den Verkehr der Deutschen Bahn massiv einschränken. Was Reisende jetzt beachten müssen.
Ein Zug fährt in den Bochumer Hauptbahnhof ein. Die Bahn sperrt ab Januar 2024 zwei wichtige Strecken im Ruhrgebiet und am Niederrhein. Foto: Federico Gambarini/dpa
Ein Zug fährt in den Bochumer Hauptbahnhof ein. Die Bahn sperrt ab Januar 2024 zwei wichtige Strecken im Ruhrgebiet und am Niederrhein. Foto: Federico Gambarini/dpa

Neues Jahr, neue Streckensperrungen und Zugausfälle bei der Deutschen Bahn: Reisende im Ruhrgebiet müssen sich von diesem Freitag (5. Januar) an auf sieben Wochen lang andauernde Bauarbeiten auf der stark befahrenden Verbindung von Essen über Bochum nach Dortmund einstellen. Das hat Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr – in Bochum halten nach Angaben von Bahn und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bis zum 23. Februar keine Fernzüge und nur wenige Regionalzüge.

Auch am Niederrhein fahren zwischen Oberhausen und Emmerich ab Freitag zwei Wochen lang nur Ersatzbusse. Im Fernverkehr wird der ICE Amsterdam-Frankfurt umgeleitet, die Halte in Arnhem, Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf entfallen. Im Nahverkehr fallen die Züge der Linien RE5, RE19, RE44 und RE49 auf der Strecke aus. Reisende müssen mit einer längeren Fahrzeit rechnen.

Die beiden Streckensperrungen sind der Auftakt für ein Jahr mit einer ganzen Reihe folgenschwerer Großbaustellen im Ruhrgebiet. Unter anderem wird die Bahn in den Osterferien und an zwei Wochen in den Sommerferien erneut fast den kompletten Verkehr zwischen dem westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland stoppen. Fernzüge werden dann weiträumig umgeleitet, im Nahverkehr müssen Pendler auf Busse umsteigen oder Umwege in Kauf nehmen. Zwischen Oberhausen und Emmerich gibt es ab dem kommenden Herbst sogar 80 Wochen lang nur einen stark eingeschränkten Zugverkehr und mehrere Vollsperrungen.

Züge werden umgeleitet und umfahren Bochum

Bei der ersten großen Baumaßnahme des Jahres investiert die Bahn von diesem Freitag an rund um Bochum 4,3 Millionen Euro. Gleise, Weichen und Oberleitungen würden modernisiert, teilte das Unternehmen mit. Von der Streckensperrung sind im Nahverkehr die Linien RE1, RE6, RE16, RB40 und S1 betroffen. Pendler müssen auf Ersatzbusse umsteigen oder mit den umgeleiteten Zügen etwa bis Herne fahren und dann in die U-Bahn nach Bochum umsteigen.

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Im Fernverkehr werden die meisten Züge von Dortmund über Gelsenkirchen nach Essen umgeleitet und brauchen dabei etwa zehn Minuten länger. Einige Fernzüge umfahren das Ruhrgebiet auch komplett und werden über Wuppertal geleitet.

Gleichzeitig ist schon seit Anfang Dezember und noch bis Mitte April die Strecke zwischen Recklinghausen und Wanne-Eickel im nördlichen Ruhrgebiet gesperrt. Betroffen sind Züge der Linien RE2, RE41, RE42, RB43, RB46 sowie im Fernverkehr Züge, die zwischen Gelsenkirchen und Münster fahren.

Bauarbeiten für Bahn-„Schlagader“ notwendig

Am Niederrhein setzt die Bahn eines der bundesweit größten Infrastrukturprojekte um: Die Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich wird für den internationalen Güterverkehr ausgebaut – es ist ein Teilstück des europäischen Güterkorridors von Rotterdam an der Nordsee bis nach Genua am Mittelmeer. Als „Transport-Schlagader“ und „zentralen Baustein im künftigen Hochleistungsnetz“ hat Bahnchef Richard Lutz die Strecke bezeichnet.

Besonders viele Reisende werden wieder betroffen sein, wenn in den Oster- und Sommerferien der Verkehr zwischen dem westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland rund um Duisburg für mehrere Wochen gestoppt wird. In Duisburg wird im Moment das Autobahnkreuz Kaiserberg saniert. Doch genau im Bereich der Autobahnen verlaufen auch acht Bahngleise, auf denen die Züge von Duisburg auf die beiden zentralen Ost-West-Achsen durch das Ruhrgebiet fahren.

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Geplant seien Sperrungen während der gesamten Osterferien, also vom 22. März bis zum 8. April 2024, sowie in den Sommerferien vom 22. Juli bis zum 2. August 2024. Das genaue Verkehrskonzept hat die Bahn noch nicht veröffentlicht. Bei der letzten Sperrung der Strecke war ein gutes Dutzend Nahverkehrslinien betroffen, Reisende mussten auf Ersatzbusse umsteigen und deutlich mehr Zeit einplanen. Gleichzeitig fuhren deutlich weniger Fernzüge in große Städte wie Düsseldorf, Essen und Bochum.

dpa