Analyse zeigt: Vier der beliebtesten Shopping-Meilen Deutschlands befinden sich in NRW

Eine aktuelle Analyse zeigt, in welchen Einkaufsstraßen Menschen 2023 besonders gerne shoppen gegangen sind. Standorte in NRW sind in den Top 10 dabei gleich vier Mal vertreten.
Köln Hohestraße
Foto: Shutterstock/Aliaksandr Antanovich
Foto: Shutterstock/Aliaksandr Antanovich

Dass Menschen in NRW gerne shoppen gehen, beweisen nicht nur volle Innenstädte am Wochenende, sondern nun auch eine aktuelle Analyse des Unternehmens Hystreet. Dieses hat mithilfe von Laserscannern die Passantenfrequenzen in den deutschen Innenstädten gemessen und so ein Ranking der meistbesuchtesten Einkaufsstraßen Deutschlands für das Jahr 2023 erstellt. In den Top 10 der Liste befinden sich gleich vier Städte aus NRW.

Top 10 der meistbesuchten Einkaufsstraßen: Köln zwei Mal vertreten

Bei der am häufigsten besuchtesten Einkaufsstraße in NRW handelt es sich laut Ranking um die Schildergasse in Köln. Hystreet gibt die Zahl der Menschen, die über die Shopping-Meile in der City der Domstadt flanierten, mit 21,739 Millionen an. Im Vergleich zum Vorjahr (2022) wurde die Straße zwar nur von rund einem Prozent mehr Menschen besucht, bei der hohen Anzahl von Gesamtbesuchern ist dies dennoch ein Anstieg von über 200.000 Shopping-Freunden.

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Im deutschlandweiten Vergleich schafft es die Schildergasse auf den fünften Platz und liegt somit im Mittelfeld. Geschlagen wird die Einkaufsstraße in Sachen Passantenzahlen von der Georgstraße in Hannover (22,232 Millionen), der Zeil in Frankfurt (23,220 Millionen) sowie der Kaufingerstraße (28,588 Millionen) und der Neuhauserstraße (28,632 Millionen) in München.

Im Top 10 Ranking befindet sich jedoch noch eine weitere Shopping-Straße aus Köln: Die Hohe Straße. Diese wurde 2023 von rund 15,794 Millionen Menschen aufgesucht. Verglichen mit 2022 kamen hier ganze 15 Prozent mehr Menschen zum Shoppen, Bummeln oder einfach nur Verweilen hin. Das macht ein Plus von mehr als 2,3 Millionen Passanten.

Westenhellweg in Dortmund ebenfalls sehr beliebt

Ebenfalls in den Spitzenplätzen der Analyse vertreten ist der Westenhellweg aus Dortmund. Laut Hystreet besuchten die Shoppingmeile im Jahr 2023 etwa 16,004 Millionen Menschen. Im Vergleich zu 2022 schaffte es die Dortmunder Einkaufsstraße seine Besucherzahlen um zwei Prozent zu steigern, was bedeutet, dass vergangenes Jahr circa 320.000 Passanten mehr hier auf Shoppingtour waren.

Keine Steigerung der Besucherzahlen in Düsseldorf

Das Schlusslicht der Top-10-Liste bildet die Shadowstraße in Düsseldorf. Die Einkaufsstraße im Osten der Innenstadt lockte im vergangenen Jahr rund 15,006 Millionen Menschen an. Anders als die anderen beliebten Shopping-Standorte in NRW gab es hier 2023 keine Veränderung der Besucherzahlen.

So wird der starke Anstieg der Zahlen in Köln begründet

„Nachdem 2023 ein sehr gutes touristisches Jahr war, ist anzunehmen, dass auch viele Besucherinnen und Besucher aus der Region sowie Touristinnen und Touristen unter den Passantinnen und Passanten auf Hohe Straße und Schildergasse waren“, wird Dr. Jürgen Amann, Geschäftsführer von Kölntourismus, im „Kölner Stadtanzeiger“ zitiert. „Das Motiv Shopping ist nicht unbedingt der Reiseauslöser, aber für die meisten Menschen als Aktivität mit einer Städtereise verbunden“, erklärt Amann weiter.

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Ein weiter Grund für den Anstieg der Passantenzahlen in den Kölner Shoppingmeilen, vor allem der Schildergasse, sei die gestiegene Kaufkraft in der Stadt und Region im Vergleich zu 2022, sagt Sabine Wotzlaw, Pressesprecherin der Stadt Köln.

Auch deutschlandweit zeichnet sich der gestiegene Trend zum vermehrten Shoppen in Einkaufsstraßen ab. Bis auf die Zeil in Frankfurt (Minus 2 Prozent) verzeichnete keine der Top-10-Meilen eine negative Entwicklung im Vergleich zu 2022. Sieben der zehn Straßen konnten ihre Passantenzahlen sogar steigern. Neben der Hohen Straße in Köln nahmen auch die Besucherzahlen auf der Neuhauser Straße in München (Plus 14 Prozent) besonders stark zu.

Konsumlaune in NRW vorerst nicht abgenommen

Das zeigt, dass die Konsumlaune der Deutschen trotz Energiekrise und Konflikten in der Ukraine und dem Nahen Osten nicht eingebrochen ist. Zu diesem Entschluss kommt auch Julian Aengenvoort, Geschäftsführer von Hystreet: „Die insgesamt positive Entwicklung der Frequenzdaten zeigt, dass sich das wirtschaftlich schwierige Umfeld bislang nicht wesentlich auf die Besucherzahlen in den Innenstädten durchschlägt, sondern nur für eher leichte Schwankungen sorgt“, wie er in einer Pressemitteilung des Unternehmens sagt.

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„Dies macht deutlich, dass die Innenstädte von den Menschen weiterhin als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens geschätzt werden, vor allem dann, wenn sie mit Events wie Städtefesten oder verkaufsoffenen Sonntagen attraktiv ‚bespielt‘ werden“, ergänzt Nico Schröder, ebenfalls Geschäftsführer bei Hystreet.

Dennoch kämpfen viele Einzelhändler laut Aengenvoort darum, die Kunden auch in ihre Geschäfte zu ziehen und ihre Umsätze zu steigern. Er schätzt, dass positive Trends der Passantenfrequenzen im neuen Jahr vor allem von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängen – insbesondere von der Inflation sowie der Verunsicherung der Verbraucher wegen aktueller Krisen.