„Air Defender“-Übung in NRW gestartet: Wann und wo die Flieger zu sehen sind

Vom 12. bis zum 23. Juni 2023 findet über Teilen von Nordrhein-Westfalen eine internationale Militärübung statt. Wir haben die Infos.
USA unterstützen Kampfjet-Koalition
F-16-Kampfjets der US-Luftwaffe überfliegen den US-Luftwaffenstützpunkt Osan. Foto: Ahn Young-joon/AP/dpa
F-16-Kampfjets der US-Luftwaffe überfliegen den US-Luftwaffenstützpunkt Osan. Foto: Ahn Young-joon/AP/dpa

Vom 12. bis zum 23. Juni wird die Nato mitsamt Bundeswehr und weiteren Nationen über dem Luftraum in Deutschland Militärübungen abhalten. Das Manöver mit dem Namen „Air Defender“ wird vor allem die Gegenden in Süddeutschland sowie den Nord- und Ostseeraum betreffen. Dabei übernimmt die Bundeswehr die Leitung der Übung, bei der insgesamt 24 Nationen beteiligt sind.

Um den anstehenden Fluglärm für die Bevölkerung so erträglich wie möglich zu halten, will man vor allem über dünn besiedelte oder – im besten Fall – unbewohnte Gegenden fliegen. In Nordrhein-Westfalen wird vor allem der Norden des Bundeslandes vom Fluglärm und weiteren Auswirkungen betroffen sein. Denn hier finden einige Manöver mitsamt Tornado-, Eurofighter- und F-35-Jets statt.

„Air Defender“ in NRW: Wann und wo man die Kampfjets sehen kann

Interessierte sollten sich daher im Gebiet der Stadt Münster aufhalten, denn hier sollen Flieger während der „Air Defender“-Übungen am Himmel zu sehen sein. Der zivile Flugverkehr ist für die Zeit lahmgelegt, während die Kampfjets am Himmel sind.

In den vergangenen Tagen kam es bereits zu Sichtungen von Kampfjets, denn seit dem 30. Mai treffen bereits Flugzeuge der Bündnispartner in Deutschland ein. Zudem wurden am 22. Mai zwölf Tornados von NRW nach Spangdahlem in Rheinland-Pfalz auf die dort ansässige US Air Base verlegt. Hier waren jedoch Sanierungsarbeiten am Fliegerhorst Nörvenich im Kreis Düren der Grund.

Dennoch starten auch Eurofighter aus Düren, ebenso aus Geilenkirchen im Kreis Heinsberg. Von dort gehen die Nato-Flugzeuge Awacs und US-amerikanische Tankflugzeuge in die Luft.

„Air Defender“ in NRW: Flughafen Düsseldorf warnt vor Flugverspätungen

NRW wappnet sich für Einschränkungen im Luftverkehr und deshalb für die Flughäfen ohne Nachtflugerlaubnis Ausnahmegenehmigungen angekündigt. Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte im Vorfeld angekündigt, dass die Auswirkungen der massiven militärischen Flugbewegungen auf die zivile Luftfahrt nur schwer zu kalkulieren seien.

Auch der Düsseldorfer Airport erwartet „deutliche Auswirkungen auf den Flugbetrieb“, obwohl dieser außerhalb der vorgesehenen Übungsräume liegt, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Viele Flugzeuge, die planmäßig Deutschland durchqueren würden, werden im Übungszeitraum auf andere Lufträume umgeleitet. Dadurch können sich Flugzeiten verlängern, und es kann zu Verspätungen kommen, heißt es.

>> Diese Folgen hat das Manöver „Air Defender 23“ für den Flughafen Düsseldorf <<

Die Bundeswehr beschwichtigt aber die Gemüter in Person des Inspekteurs der Luftwaffe. Er rechnet nur mit minimalen Auswirkungen. Auch die Homepage der Bundeswehr bekräftigt, dass Flugausfälle eigentlich nicht vorkommen sollten, sondern lediglich Verzögerungen einzuplanen sind.

Demgegenüber steht die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF). Denn diese rechnet mit massiven Ausfällen durch die Militärübung. Sie rechnet außerdem mit Verspätungen von bis zu 50.000 Minuten pro Tag. Daher rät die Gewerkschaft, dass sich Fluggäste, die im Zeitraum zwischen dem 12. und dem 23. Juni unterwegs sind, bereits vorher über ihre Rechte bei einem Flugausfall informieren.

„Air Defender“ in NRW: Wie viele Flugzeuge und Soldaten sind beteiligt?

Insgesamt sind mehr als 220 Flugzeuge und über 10.000 Soldaten beteiligt. Allein die USA sind mit über 2000 Soldaten und 100 Flugzeugen bei der Übung dabei. Deutschland wiederum war federführend an der Planung beteiligt und führt die Übung an.