„Schalom & Alaaf“: Stadt Köln zeigt Ausstellungen über jüdische Karnevalisten

Kurz vorm 11.11. und dem Start der neuen Session 2023/24 zeigt die Stadt Köln eine Ausstellung über jüdische Karnevalisten im NS-Dok. Alle Infos hier.
Die neue Ausstellung beschäftigt sich mit Juden im Kölner Karneval. Foto: EL-DE-Haus
Die neue Ausstellung beschäftigt sich mit Juden im Kölner Karneval. Foto: EL-DE-Haus

Vom 8. November 2023 bis 31. März 2024 zeigt das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln die Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval“. Die Ausstellung soll ein Beitrag zum Jubiläumsjahr „200 Jahre Kölner Karneval“ sein. Mit Beginn des organisierten Kölner Karnevals vor 200 Jahren (1823) seien Juden ein Teil davon – im Treiben auf der Straße und in der Kneipe, im Verein, auf der Bühne und davor. Für einige gehörte der Karneval zu den Höhepunkten des Jahres, manche verdienten mit ihm ihren Lebensunterhalt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Die zweisprachige Ausstellung (Deutsch, Englisch) stellt erstmals jüdische Karnevalisten in den Mittelpunkt, die den Karneval prägten, mitgestalteten, feierten. Sie lade dazu ein, ihre Geschichten zu entdecken – in historischer Perspektive, aber auch ganz gegenwartsnah.

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Henriette Reker freut sich auf Ausstellung „Schalom und Alaaf“ in Köln

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Karneval ist seit 200 Jahren ein wichtiger Teil Kölns – dazu haben von Anfang an auch Kölner Jüdinnen und Juden beigetragen. Die Ausstellung ‚Schalom & Alaaf‘ hebt die wichtige gesellschaftliche Rolle der jüdischen Karnevalistinnen und Karnevalisten hervor und erzählt ihre größtenteils vergessenen Geschichten. Es ist eine ehrenvolle Hommage an ehemalige Kölner Bürgerinnen und Bürger, von denen einige Publikumslieblinge waren – und die plötzlich aufgrund ihres Glaubens ausgeschlossen und verfolgt wurden.“

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Jüdische Kölner waren Ende des 19. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Künstler und in den Vereinen sehr aktiv gewesen – und fest in die Karnevalstraditionen integriert, so die Stadt Köln. 1922 wurde mit dem „Kleinen Kölner Klub“ der erste und einzige jüdische Karnevalsverein gegründet. Der Teilhabe stand von Anfang an die Ausgrenzung jüdischer Karnevalisten gegenüber. Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten wurden sie immer radikaler diffamiert, ausgeschlossen und verfolgt – wenige konnten fliehen. Den Karneval nahmen sie mit in ihr Exil. In der Diaspora stellte er ein Stück Heimat dar und schuf neue Verbindungen, auch wieder nach Köln.

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„Schalom und Alaaf“: Ausstellung zeigt jüdische Karnevalisten aus Köln

In vier thematischen Bereichen erzähle die Ausstellung von Mitwirkung und Ausschluss, von Begeisterung, Zugehörigkeit, erzwungener Entfremdung – und Wiederkehr: im Straßenkarneval, auf der Bühne, im Vereinsleben und im Exil. Eine Galerie stellt mehr als 70 jüdische Karnevalisten vor – vom berühmten Bühnenkünstler Alfred Heinen bis zu Marlis Zilken, die Ende der 1920er Jahre im Alter von zwei Jahren als „Roter Funke“ verkleidet den Straßenkarneval feiert.

„Schalom und Alaaf: Jüdinnen und Juden im Kölner Karneval“ im Überblick

  • Ausstellungsbeginn- und ende: 8. November 2023 bis 31. März 2024
  • Adresse: NS-Dok, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln
  • Öffnungszeiten in der Woche: Dienstag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr
  • Öffnungszeiten am Wochenende: Samstag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr
  • Eintritt: 4,50 Euro/ermäßigt 2 Euro (kostenfrei am 1. Donnerstag im Monat)