Parkausweis-Wucher: Anwohner sollen über 1000 Prozent mehr zahlen – SPD empört

Grüne, CDU und Volt wollen das Parken in Köln für Anwohner exorbitant verteuern. Die Parteien planen eine Preissteigerung von über 1000 Prozent. Jetzt reagiert die SPD.
Anwohner
Das Schild weist auf Parkplätze für Anwohner hin. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Das Schild weist auf Parkplätze für Anwohner hin. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Autofahrer in Köln brauchen Nerven aus Stahl: Immer mehr Parkplätze und Fahrspuren fallen weg, ganze Straßen werden autofrei und jetzt soll auch der Anwohnerparkausweis extrem teuer werden. Kölner, die im Besitz eines solchen Ausweises sind, zahlen derzeit 30 Euro im Jahr, wodurch ihnen das Parken im Wohnbereich kostenlos ermöglicht wird. Allerdings besteht auch hier keine Garantie für einen Parkplatz vor der eigenen Tür.

Doch auch dieser augenscheinlich letzte kleine Vorteil soll PKW-Besitzern nun genommen werden, wie ksta.de berichtet. Laut dem Portal fordern Grüne, CDU und Volt eine Preissteigerung von über 1000 Prozent.

Demnach sollen Anwohner für den Parkausweis bald bis zu 350 Euro pro Jahr bezahlen. Offiziell bestätigt wurde das Vorhaben noch nicht. Weitere Fraktionsmitglieder müssen noch darüber abstimmen.

Auch OB Henriette Reker (parteilos) ist für eine Preiserhöhung: „Es ist doch lächerlich, dass es aktuell nur 30 Euro sind.“ Die studierte Juristin aus Bickendorf sei allerdings auch dafür, dass die Kosten für die Anwohnerparkausweise an die Gegebenheiten der Fahrer angepasst werden: Fahrer größerer Autos sollen mehr zahlen als Besitzer von Kleinwagen. Auch das Gehalt soll eine Rolle bei der Preisbestimmung spielen. Nichtsdestotrotz solle der Ausweis laut der OB für alle teurer werden.

Kölner SPD reagiert auf teure Anwohnerparkausweise

Jetzt reagiert auch Christian Joisten, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion: „Wer so etwas fordert, hat die Bodenhaftung verloren und keine Ahnung von den Sorgen und Nöten der Menschen derzeit im Land. Man kann nicht in Berlin Entlastungspakete mit beschließen und den Menschen dann vor Ort das Geld direkt wieder wegnehmen. Für eine neue Verkehrspolitik brauchen wir Alternativen zum Auto wie neue KVB-Strecken und sichere Fahrradwege, damit die Menschen gerne vom Auto auf Bus, Bahn und Rad umsteigen.“

Und weiter: „Hier müssen sich Grüne und CDU ins Zeug legen, statt die Menschen jetzt mit neuen finanziellen Forderungen zu verunsichern.“