Spiele-ABC für Anfänger: Von „Meeple“ bis „Worker Placement“ – alle Begriffe erklärt!

Vom "1W6" bis zum "Meeple", von "Worker Placement" über "Roll and Write" bis "Eurogame" und "Escape-Room-Spiel": Viele Wörter aus der Welt der Brett-, Karten- und Rollenspiele zaubern Außenstehenden Fragezeichen ins Gesicht. Damit ihr beim nächsten Spieleabend oder beim Besuch der Spielemesse Essen mit "Fachwissen" punkten könnt, erklären wir euch hier die wichtigsten Begriffe.
Rollenspiel Würfel Roll and Write Spielen Brettspiele
Bei einem Rollenspiel wird mit Würfeln ums Überleben gekämpft. Foto: Shutterstock.com / dodotone
Bei einem Rollenspiel wird mit Würfeln ums Überleben gekämpft. Foto: Shutterstock.com / dodotone

Der Markt der Brett- und Kartenspiele boomt wie nie zuvor. Zeitgleich war es noch nie so einfach, den heimischen Tisch gegen das digitale Dauerfeuer einzutauschen. Tausende Spiele aller Genres bieten sowohl vom Schwierigkeitsgrad als auch thematisch den passenden Zugang für wirklich jeden Geschmack. Mit unserem großen „Spiele ABC“ gelingt der Einstieg noch leichter: Wir erklären die wichtigsten Begriffe und liefern Antworten auf die meist gestellten Fragen rund um Brett- und Kartenspiele. Ideal auch für alle Besucher der Spielemesse in Essen.

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Was ist ein „4X-Spiel“?

Das „4X“ steht für die Grundpfeiler dieser Spiele: „Explore! Expand! Exploit! Exterminate!“ oder übersetzt “Erforschen, Expandieren, Ausschöpfen und Ausrotten!”. Beispiele für Titel, in denen viel geforscht, gesiedelt und sich zum Schluss meist kriegerisch bekämpft wird, sind unter anderem „Civilization“, „Twilight Imperium“ und „Scythe“.

Was sind „Aktionspunkte“?

In vielen Spielen stehen euch pro Zug nur eine bestimmte Anzahl von Aktionspunkten (AP / APS) zur Verfügung. Eines der prominentesten Beispiele hierfür ist „Pandemie“ – hier müsst ihr stets abwägen, wofür ihr eure Aktionspunkte möglichst effektiv ausgebt.

Was ist ein „Bluff“?

Ein Bluff soll den Gegner beim Spiel in die Irre führen. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Kartenspiel und wird etwa beim Pokern oder beim Skat genutzt. Mittlerweile wird es in vielen Spielen eingesetzt.

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Was steckt hinter „BoardGameGeek“?

„BoardGameGeek“, kurz „bgg“, ist eine der bekanntesten, internationalen Internetseiten rund um das Thema Brettspiele. Ihr findet die Seite auf boardgamegeek.com. Die gigantische Datenbank umfasst so ziemlich jedes Spiel der Welt, führt Regeln und Erklärvideos auf und benotet die Spiele. Leider ist die Seite nur in englischer Sprache verfügbar.

Was ist ein „Booster“?

Booster sind kleine Packungen mit neuen Karten (teils Figuren), welche ihr eurem Spiel hinzufügen könnt. Bei einem Trading Card Game ist der Inhalt der Booster meist unbekannt.

Was verbirgt sich hinter den Begriffen „Deck“, „Deckbuilding“ oder „Deckbau“?

In sogenannten „Deckbuilding“- oder auch „Deckbau“-Spielen startet ihr mit einer kleinen Auswahl an Karten, um danach immer neue Karten zu erwerben und eurer Hand („dem Deck“) hinzuzufügen. Dabei müsst ihr stets abwägen, welche Karten am besten passen und euch dem Sieg näherbringen. Typische Deckbau-Spiele sind „Klong!“, „Dominion“ und „Gloomhaven“.

Was bedeuten die Abkürzungen 1W6 und 1W10?

Würfel Rollenspiel

Foto: Shutterstock.com/Firn

Ganz simpel: Hinter den Abkürzungen „1W6“ und „1W10“ verbergen sich Würfel! Oder in diesem Fall: ein Würfel mit 6 und ein Würfel mit 10 Seiten. In der Welt der Rollenspiele gibt es viele unterschiedliche Würfel, welche wortwörtlich mit den Wahrscheinlichkeiten spielen. Vom zweiseitigen Würfel bis zum wahnwitzigen 1W120 ist mittlerweile alles erhältlich.

Was bedeutet „DSA“?

„Das schwarze Auge“ ist eines der ältesten und populärsten Rollenspiele. Das deutsche Pen & Paper-Rollenspiel erschien erstmals 1984 über Schmidt Spiele und spielt in der Fantasy-Welt von „Aventurien“.

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Was bedeutet „Drafting“ oder „Draften“?

Simpel ausgedrückt: eine Kartenhand ziehen. Zum Beispiel indem mehrere Karten reihum gegeben werden und sich jeweils ein Spieler eine aussuchen darf. Der Rest wandert zum nächsten Spieler, bis der Stapel verbraucht ist.

Was bedeutet „Downtime“?

Ihr blickt während des Spiels in viele ratlose Gesichter, oder schaut verärgert einen Kollegen an, der mal wieder gefühlt mehrere Stunden dafür benötigt, um seine Kartenhand zu ordnen? Mit „Downtime“ ist schlicht die Zeit gemeint, in der ihr auf den Zug eures oder eurer Mitspieler wartet. Sobald diese Zeit einen gewissen „Ich will nicht mehr warten!“-Nervfaktor überschreitet, wird die „Downtime“ meist explizit als Minuspunkt in einem Test zum Spiel genannt. „Vorsicht, dieses Spiel hat eine hohe Downtime!“ – oder anders gesagt, ihr müsst zwingend länger auf eure Mitspieler warten.

Was ist ein „Dungeon“?

Dungeon wird übersetzt mit „das Verlies“. Hier finden Unmengen an Rollenspielen ihre Heimat, denn nur mutige Abenteurer entdecken neben fiesen Monstern und Fallen auch jede Menge Schätze. „Dungeon Crawler“ sind ein eigenes Genre. Populäre Beispiele sind „Heroquest“, „Descent“, „Star Wars: Imperial Assault“ und „Gloomhaven“.

Was bedeutet „End Game“?

Die letzte Phase eines Spiels.

Was ist ein „Erklärbär“?

Die Jungs und Mädels, welche euch die Regeln eines Spiels erklären – beispielsweise auf der Spielemesse in Essen.

Was bedeutet „Eurogame“ und wie spricht man es aus?

Eurogame wird englisch ausgesprochen, also „Juh-Ro-Game“. Der international genutzte Begriff hat sich in den letzten Jahren für thematisch meist eher biedere Spiele durchgesetzt, die eher auf taktischer Planung basieren. Auch das vorzeitige Ausscheiden von Spielern gibt es im Eurogame nicht. Klassische Beispiele für Eurogames sind Catan, Carcassonne, Agricola, Terra Mystica und Mombasa.

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Was macht man in „EXIT-“ und „Escape-Room-Spielen“?

In einem „Escape Room“ müsst ihr als Gruppe unter Zeitdruck viele knifflige Rätsel lösen, um den „Raum“ wieder verlassen zu können. Viele dieser Räume sind thematisch extrem aufwendig gestaltet, zum Beispiel als großes „Sherlock Holmes“-Abenteuer, aber auch im Fantasy- oder Horrorgewandt. Der „Escape Room“-Kult hat seinen Weg längst in die Welt der Brettspiele gefunden, beispielsweise in der von Kosmos vertriebenen „EXIT“-Serie.

Wofür steht die Abkürzung „HP“?

„HP“ steht für Hitpoints. Übersetzt auch gerne „LP“ (Lebenspunkte) oder „TP“ (Trefferpunkte). Die Hitpoints zeigen an, wie oft ihr noch getroffen werden dürft, bevor euer Charakter das Zeitliche segnet.

Was macht „kooperative Spielen“ aus?

Ganz simpel und kurz: Kooperative Spiele werden zusammen gegen das Spiel bestritten. Und das kann ganz schön knifflig sein. Beispiele populärer Koop-Spiele sind „Pandemie“, „EXIT“, „Paleo“, „Gloomhaven“ und „Aeon’s End“.

Wofür steht die Abkürzung „LARP“?

LARP Rollenspiel

Foto: Shutterstock.com/moorathenight

„LARP“ steht für „Live Action Role Play“. Oder anders ausgedrückt: Leute, die sich Kettenrüstungen und edle Kostümierungen überwerfen und damit tatsächlich „live“ eine Rolle spielen. LARP-Gruppen treffen sich mittlerweile in großer Anzahl, meist ganz ähnlich zu einem Festival. Einige Schlachten zwischen Orks und Menschen werden teils filmreif inszeniert.

Was sind „Legacy Spiele“?

„Legacy Spiele“ sind ein recht neues Phänomen: Diese Spiele zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich mit jeder neuen Runde weiterentwickeln. Dazu kann alles mögliche gehören: Regeln und neue Materialien kommen hinzu, alte Materialien werden teils zerrissen und wandern in den Papierkorb. Populäre Beispiele: „Pandemic Legacy“, „Risiko Evolution“, „Zombie Kids Evolution“, „Gloomhaven: Die Pranken des Löwen“.

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Wofür steht die Abkürzung „LCG“?

„LCG“ ist die Abkürzung für „Living Card Game“: Ein Verwandter des Trading Card Games (TCG) – aber mit fest vorbestimmten Karten. In diesen Spielen bekommt ihr tatsächlich das, was auch auf der Packung steht. Dabei müsst ihr keine Kartenpakete (Booster) blind kaufen. Teuer kann der Spaß dennoch werden: Viele „LCGs“ setzen auf unzählige Erweiterungen. Beispiele sind „Arkham Horror“, „Der Herr der Ringe“ und „Android Netrunner“.

Was ist ein „Legespiel“?

Ein Legespiel ist ein Spiel, welches seine Mechanik auf das Anlegen neuer Spielfelder fokussiert. Prominentestes Beispiel: Carcassonne. Weitere Genre-Vertreter sind „Ecos – Der erste Kontinent“, „Patchwork“, „Cottage Garden“ und „Alhambra“.

Was ist eine „Ludografie“?

Während ein Autor auf seine Bibliografie zurückblickt und ein Musiker auf die Diskografie, werden die publizierten Spiele eines Spieleautors (meist chronologisch) in einer Ludografie zusammengefasst.

Was ist ein „Meeple“? Woher kommt das Wort „Meeple“?

Meeple Figuren Menschen Bunt Brettspiel Legespiel

Foto: Shutterstock.com/PicMy

Die kultigen Holzfiguren in vielen bunten Farben und Formen liegen den meisten Brettspielen bei und gelten meist als höherwertige Alternative zu Plastikfiguren. Gerüchten zufolge wurde der Begriff bereits im Jahr 2000 während einer Partie „Carcassonne“ geprägt: Aus „My people“ wurde das charmant-knuffige „Meeple“.

Wofür steht die Abkürzung „MP“?

MP steht für „Manapoints“ oder „Mana Punkte“, hin und wieder auch ZP (Zauberpunkte) oder ähnliches. Mana ist eine weitere Quelle für meist magische Fertigkeiten, die im Spiel genutzt werden dürfen.

Wofür steht die Abkürzung „MtG“?

„MtG“ steht für „Magic the Gathering“, eines der bekanntesten Kartenspiele aller Zeiten. Siehe „TCG“.

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Was ist ein „Pen & Paper-Rollenspiel“?

Damals hat man Rollenspiele noch stilecht mit einem Stift, mehreren Papierbögen und jeder Menge Würfeln gespielt. Die eigene Fantasie hat die passende Grafik dazu geliefert. Schön, dass es auch heute noch klassische „Pen and Paper“-Rollenspiele gibt! Populäre Genre-Vertreter sind „Das Schwarze Auge“, „Dungeons & Dragons“, „Shadowrun“ und „Pathfinder“.

Was ist ein „Pöppel“?

Pöppel ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Spielfiguren aus Holz oder Plastik. Am bekanntesten dürften die Plastikmännchen aus „Mensch ärgere dich nicht!“ sein: Der klassische Pöppel!

Wofür steht die Abkürzung „PvP“?

„PvP“ steht für „Player vs Player“, also Spieler gegen Spieler. Diese Spiele sind das Gegenteil zu kooperativen Spielen.

Was bedeutet „Roll and Write“ und „Flip and Write“?

An „Roll & Write“- und „Flip & Write“-Spielen führt aktuell kein Weg vorbei: Beide Genre befinden sich voll im Trend! Dabei ist die Erklärung zum Glück ganz simpel: Bei einem „Roll & Write“ wird vor allem gewürfelt („ein Würfel gerollt“) und das Ergebnis auf einem Stück Papier festgehalten.

Eines der ältesten „Roll & Write“-Spiele kennt sicherlich jeder von euch: „Kniffel“ ist der deutsche Urvater aller „Roll & Write“-Games ! Neuere Spiele dagegen hören auf Titel wie „Ganz schön clever“ oder „Qwixx“, thematisch wird es in Titeln wie „Rajas of Ganges-The Dice Charmers“ und „Railroad Ink“.  Fallen die Würfel aus der Gleichung und werden durch Karten ersetzt, spricht man übrigens von einem „Flip & Write“ – zum Beispiel „Der Kartograph“ oder „“Welcome To The Moon“.

Wofür steht die Abkürzung „RPG“?

„RPG“ ist die Abkürzung für „Role Play Game“, also das klassische Rollenspiel.

Was ist ein „Spieleautor“?

Als Spieleautoren werden Personen bezeichnet, die Gesellschaftsspiele entwerfen. Bei Videospielen spricht man hingegen vom „Spieleentwickler“.

Was ist ein „Stich“ in Bezug auf Spiele?

Ein Stich bezeichnet eine Spielrunde bei Kartenspielen. Den Stich gewinnt meist derjenige, der die höchste Karte ausspielt. Beispiele: Skat, Doppelkopf, Wizard, Tichu und „Die Crew“.

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Was sind „Tabletop“-Spiele?

„Tabletop“-Spiele sind meist strategisch angehauchte Spiele mit einer großen Anzahl von Miniaturen. Letztere sind heutzutage meist aus Kunststoff, seltener aus Zinn oder Papier. Der Begriff leitet sich davon ab, dass „Tabletop“-Spiele nicht auf herkömmlichen „Brettern“, sondern über die ganze Tischoberfläche verteilt gespielt werden. Der Abstand zwischen den Figuren wird dabei mit einem Maßband gemessen. Einige Titel hingegen nutzen Hexfelder (sechseckige Spielfelder), um Entfernungen darzustellen. Beinahe allen Tabletop-Spielen ist gemein, dass deren Fans die Figuren gerne aufwändig bemalen.

Was bedeutet „Tappen“?

Tappen ist ein Anglizismus und wird dementsprechend „Täppen“ ausgesprochen. Das Wort bedeutet eigentlich „Tippen“ oder „Klopfen“, wird hier aber mehr in seiner Bedeutung als „Anzapfen“ oder „Verbrauchen“ genutzt. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Kartenspiel „Magic“: Durch das seitwärts Drehen einer Karte wird der Effekt dieser Karte „verbraucht“, also „getappt“.

Wofür steht die Abkürzung „TCG“?

: … ist die Abkürzung für “Trading Card Game”, also Sammelkartenspiel (Yu-gi-oh, Magic).

Welche Spiele-„Verlage“ gibt es?

Zu den größten und populärsten Spiele-Verlagen gehören unter anderem die Ravensburger AG und Hasbro. Unter Vielspielern extrem populär sind Queen Games, Pegasus, Feuerland und natürlich Asmodee, die in den letzten Jahren zu der Brettspiel-Macht schlechthin gewachsen sind und viele große Verlage geschluckt haben (Days of Wonder, Libellud, Heidelberger).

Was versteht man unter „Wiederspielwert“?

Nicht ganz unwichtig beim Kauf eines neuen Spiels ist der Faktor, wie der Spaß im Lauf der Zeit erhalten bleibt. Ist der Titel bereits nach fünf Runden langweilig? Oder kann man das Spiel immer wieder aus dem Schrank kramen?

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Was sind „Worker Placement“-Spiele?

In diesen Brettspielen packt ihr eure Figuren oder Marker auf ein bestimmtes Spielfeld, damit sie in der kommenden Runde eine bestimmte Aktion vollführen. Auf diese Weise sammelt ihr meist spielentscheidende Ressourcen. Zu den populärsten „Worker Placement“-Spielen gehören unter anderem „Agricola“, „Imhotep“, „Village“, „Rajas of the Ganges“ und „Terra Mystica“.