Schock für „Phoenix“-Gäste: Düsseldorfer Sterne-Restaurant wird zur Kantine

Currywurst-Pommes statt Prunier Kaviar Tradition! Düsseldorf verliert eins seiner acht Sterne-Restaurants. Das "Phoenix" im Dreischeibenhaus fungiert bald als Büro-Kantine. Tonight News kennt die Hintergründe.
Dreischeibenhaus Düsseldorf
Foto: Shutterstock/Manninx
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Zweierlei vom Reh & Kürbisküchlein mit Cumberland, Tannenrauch und Bitterorangensorbet? Die Zeiten sind (bald) vorbei! Denn im „Phoenix“, einem von acht Düsseldorfer Restaurants mit Michelin-Stern, sollen bald Büroangestellte zu Tisch gehen. Mittagspause statt Fine Dining? „Im Sommer wird das Phoenix als Business Restaurant und Bistro wieder eröffnet. Die Zielgruppe sollen im Wesentlichen die Mitarbeiter der ansässigen Firmen im Dreischeibenhaus sowie die umliegenden Büros rund um den Gustaf-Gründgens-Platz sein“, so das Unternehmen Black Horse Investments zur „Rheinischen Post„.

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Black-Horse-Gründer Patrick Schwarz-Schütte hatte das „Phoenix“ Ende 2015 eröffnet. Ende Februar 2024 soll dann Schluss sein. Aber: Im Sommer wird das Lokal unter dem Namen „Phoenix All Day Bar and Bistro“ wieder eröffnen – mit brandneuem Konzept. Neben Mittagsgerichten soll es auch diverse Kaffee- und Teevariationen, Sandwiches, Kuchen, Delikatessen und eine Weinauswahl geben. Innerhalb des Dreischeibenhauses soll dann auch ein „Phoenix Office Delivery“-Service angeboten werden, der Speisen und Getränke auf Bestellung in die Büros liefert.

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Düsseldorf: Deswegen schließt das „Phoenix“ im Dreischeibenhaus

Nachdem Philipp Wolter die Küche übernommen hatte, bekam das „Phoenix“ im Jahr 2022 sogar einen Michelin-Stern. Auch vom Gourmet-Magazin „Feinschmecker“ wurde das Lokal in Düsseldorf gerade erst mit drei Sternen bewertet, kam in die Top 500 aus ganz Deutschland (hier lesen, welche Düsseldorfer Restaurants noch auserkoren wurden).

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Doch warum schließt das erfolgreiche Gourmet-Restaurant dann jetzt? In der „Rheinischen Post“ erklärt Gastronomie-Professor Michael Ottenbacher von der Universität Heilbronn das Dilemma: „Im Vergleich zu gutbürgerlichen Restaurants ist die Gewinnmarge bei einem Sterne-Restaurant wesentlich geringer: Die Zutaten wie Fisch oder Fleisch sind teurer, die Personalkosten höher. Schließlich hat man für vielleicht 40 Gäste acht bis neun Köche im Einsatz. Auch im Service arbeiten mehr Menschen als in einem normalen Restaurant.“ In gehobenen Fine-Dining-Lokalen gebe es etwa – anders als in Pizzerien – keine Doppelbelegung pro Tisch an einem Abend. Ottenbacher: „Da bleiben die Gäste bis zum Schluss.“ Im Vergleich geben Deutsche ihr Geld außerdem lieber für Autos und teure Urlaube aus. Hochklassiges Essen stehe nicht besonders weit oben auf der Liste.

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