Kamelle-Preise in Köln und Düsseldorf explodieren – so tief müssen Jecken in die Tasche greifen

Helau und Alaaf! In ganz Deutschland feiern Narren und Jecken den Karneval, so auch in den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf. Doch hinter den bunten Kostümen und ausgelassenen Feiern steckt auch eine Menge Kalkulation. Allen voran die Kosten für Kamellen, die in die Menge geworfen werden.
Erste Rosenmontagszüge seit drei Jahren
Karnevalisten feiern vor dem Rathaus in Düsseldorf. Foto: Fabian Strauch/dpa
Karnevalisten feiern vor dem Rathaus in Düsseldorf. Foto: Fabian Strauch/dpa

Die Inflation schlägt auch beim Karneval zu: Süßigkeiten, die als Wurfmaterial an Jecken und Narren verteilt werden, sind deutlich teurer geworden. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise im Durchschnitt um 18,8 Prozent gestiegen. Schon im vergangenen Jahr berichteten wir von einer Preissteigerung von 30 Prozent.

Der Zahlungsanbieter „SumUp“ hat sich die Kosten für Kamellen in verschiedenen deutschen Karnevalshochburgen genauer angesehen. Das Ergebnis: Die Ausgaben für Süßes sind weiterhin am explodieren.

Inflation auch im Düsseldorfer Karneval spürbar

Hans-Peter Suchand, Pressesprecher des Comitee Düsseldorfer Karneval, bestätigt „SumUp“: „Die Preis- und Kostensteigerungen sind auch im Karneval deutlich spürbar – sowohl für den Bau der Rosenmontagswagen, das Wurfmaterial, die Kosten für Sicherheit und Sicherheitspersonal, Abfallbeseitigung etc.“ Der Rosenmontagszug in Düsseldorf werde in diesem Jahr voraussichtlich 1,2 bis 1,3 Millionen Euro kosten. Das sind mindestens 10 Prozent mehr als im Jahr 2023.

Ein ähnlicher Preisanstieg macht sich beim Wurfmaterial bemerkbar: 30 Tonnen Süßigkeiten werden in Düsseldorf geworfen, was in diesem Jahr Gesamtkosten von über 625.000 Euro entsprechen – im Vorjahr war dies mit  526.767 Euro noch wesentlich günstiger.

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Kamellen im Kölner Karneval kosten 3,1 Millionen Euro

Über 1,5 Millionen Besucher feierten 2023 ausgelassen den Kölner Karneval und ließen sich mit reichlich Kamellen beschenken. 300 Tonnen wurden davon im vergangenen Jahr in die Menge geworfen. Klingt nach viel, aber bei so vielen Jecken bleiben rechnerisch nur 200 Gramm pro Person – also etwa 20 kleine Haribo-Tütchen.

Der Spaß hat seinen Preis: Die Kosten für die Süßigkeiten werden sich bei einem Großhändler-Preis von durchschnittlich 10,43 Euro pro Kilogramm Süßigkeiten auf über 3,1 Millionen Euro belaufen. Im Vorjahr kosteten die geworfenen Kamellen noch eine halbe Million Euro weniger (ca. 2,6 Millionen Euro).

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So viel kosten Kamellen in den deutschen Karnevalshochburgen 2024:

  • Köln: 3,1 Millionen Euro
  • Düsseldorf: 625.800 Euro
  • Mainz: 625.800 Euro
  • München: 484.995 Euro
  • Braunschweig: 484.995 Euro
  • Frankfurt am Main: 484.995 Euro
  • Münster: 347.579 Euro
  • Bonn: 323.330 Euro
  • Eschweiler: 323.330 Euro
  • Duisburg: 242.497 Euro

Doch die hohen Kosten tun der Stimmung keinen Abbruch, findet auch Michael Schrezenmaier, Geschäftsführer bei „SumUp“: „Auch wenn die Kosten für Süßigkeiten aufseiten der Karnevalsumzüge sehr hoch scheinen, werden deutschlandweit Millionen Besucher von den Feierlichkeiten angezogen, die rund um das Geschehen Geschäfte und Restaurants besuchen. Sie bringen in den Regionen einen ungemeinen Boost für die örtliche Wirtschaft, wovon im Speziellen auch viele kleine Händler profitieren.“

Die ganze Kostenanalyse kann hier eingesehen werden.

Die Berechnung basiert nach Angaben des Zahlungsanbieters „SumUp“ auf Daten, wie die erwarteten Besucher- und Teilnehmerzahlen, die Umzugslänge und die Menge an geworfenen Kamellen, aus dem Vorjahr sowie auf den durchschnittliche Preis pro Kilogramm Wurfmaterial (ausschließlich Süßigkeiten) über vier verschiedene Großhändler in Deutschland.