Ukraine-Krieg: Journalist lässt sich im Kriegsgebiet massieren, während Soldaten kämpfen

Was macht ein Journalist in einem Kriegsgebiet? Er lässt sich massieren – dafür wurde ein australischer Berichterstatter nun kritisiert. Zurecht?

Mitten im Kriegsgebiet in der Ukraine sind auch zahlreiche Journalisten von TV-Stationen und Zeitungen weltweit. In den Mittelpunkt ist dabei der australischen Journalist Tom Joyner geraten. Ihn hat ein Shitstorm ereilt, nachdem sich der Reporter des öffentlich-rechtlichen Senders ABC im Kriegsgebiet massieren ließ.

Es ist eine Situation, die es in vergangenen Kriegen so auch nie gegeben hätte. Reporter Tom Joyner ist für den australischen Sender ABC in der Ukraine unterwegs und berichtet von vor Ort über die russische Invasion. Wobei: Bei ihm geht es nicht nur um Schlachten, Waffen und persönliche Schicksale.

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Auf Social Media zeigt Joyner auch mal eine andere Seite und gewährt private Einblicke. Aber was sind private Einblicke in einem Kriegsgebiet, das dürfte sich der ein oder anderen Fragen. Offenbar findet auch dort noch (halbwegs) normales Leben statt. Denn so hat Joyner mehrere Storys bei Instagram gepostet, die ihn bei der Massage zeigen.

Über Tage Kamera gehalten – Journalist lässt sich massieren

Später argumentierte er damit, dass diese mal unbedingt nötig gewesen sei, nachdem er über Tage eine Kamera tragen musste. Einige Zuschauer – gerade in Australien, wo Joyner wie gesagt für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig ist – fanden diese Aktion aber gar nicht so lustig, viele sogar ziemlich geschmacklos.

Tom Joyner Massage Ukraine-Krieg

Die Instagram-Story aus dem Massagesalon im Kriegsgebiet. Foto: Instagram/tom.joyner

„Enttäuschend“, schrieb unter anderem ein Nutzer unter seinem aktuellen Instagram-Post. Laut einem Artikel von „The Australian“ fanden auch einige seiner Kollegen, dass das Posten der Massage in einem Kriegsgebiet eher unangebracht sei. Allerdings bekam Joyner von seinen Landsleuten auf jede Menge Unterstützung.

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Das aber weniger wegen der Notwendigkeit der Massage, sondern eben weil er sich dem Risiko des Berichtens im Kriegsgebiet aussetzte. „Danke dir für deine engagierte Arbeit, die uns dabei geholfen hat, die Situation besser zu verstehen“, kommentierte ein User wiederum unter Joyners aktuellem Tweet.

Seine vorerst letzte Arbeit im Kriegsgebiet hat Joyner am Wochenende verrichtet. Mittlerweile hat er es verlassen, diese Entscheidung steht allerdings in keinem Zusammenhang mit seinen Massagen-Posts. Seine aktuelle Insta-Story? Ein Bild vom Big Ben in London. Da dürfte die Gefahr für Joyner deutlich geringer sein.