Nach Filial-Schließungen: Jetzt baut die Sparkasse auch noch die Automaten im Rheinland ab

Erst wurden etliche Filialen in Köln und im Rheinland geschlossen. Jetzt stampft die Sparkasse auch noch zig Geldautomaten ein. Was dahinter steckt, erfahrt ihr hier.
Die Sparkasse schließt sämtliche Geldautomaten im Rheinland. Foto: Oliver Berg/dpa
Die Sparkasse schließt sämtliche Geldautomaten im Rheinland. Foto: Oliver Berg/dpa

Die Kunden der Sparkassen im Rheinland müssen sich darauf einstellen, dass in den kommenden Jahren die Anzahl der Geldautomaten und Filialen weiter abnehmen wird. Thomas Pennartz, Geschäftsführer des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes (RSGV), gab bekannt, dass aufgrund einer geringeren Kundenfrequenz und aus Sicherheitsgründen die Anzahl der Geldautomaten reduziert und der nächtliche Zugang zu diesen eingeschränkt werden soll. Auch die Optimierung des Filialbetriebs stehe auf dem Plan. Trotz dieser Maßnahmen sollen jedoch flächendeckend Bargeldversorgungsmöglichkeiten erhalten bleiben.

Die Zahl der Geldautomaten im Rheinland ist seit 2015 von 2558 auf 2155 gesunken, ebenso wie die Zahl der Filialen von 1273 auf 919. Dies ist laut Pennartz auf sich ändernde Kundenpräferenzen zurückzuführen. Im Dezember 2023 gab es insgesamt 6,5 Millionen Abhebungen bei den rheinischen Sparkassen, im Vergleich zu 9,5 Millionen vor acht Jahren. Gleichzeitig stieg der durchschnittliche Abhebungsbetrag von 183,63 auf 251,71 Euro an. Besonders stark stieg das kontaktlose Bezahlen im vergangenen Jahr um 27 Prozent an.

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Weniger Sparkassen-Automaten im Rheinland aus Sicherheitsgründen

Die geplante Reduzierung der Geldautomaten wird auch mit Sicherheitsaspekten begründet. Es gibt Fortschritte im Kampf gegen Automatensprengungen, was auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen ist. Im vergangenen Jahr verzeichneten die rheinischen Sparkassen 37 Angriffe, im Vorjahr waren es 55. Die Erfolgsquote der Sprenger sank auf 24 Prozent.

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Im Jahr 2023 übertrafen die Sparkassen im Rheinland erstmals seit über zehn Jahren die Marke von fünf Millionen Girokonten. Trotzdem gab es einen Rückgang der Kundeneinlagen um 2,1 Prozent auf 144,4 Milliarden Euro. Das Wertpapiergeschäft verzeichnete hingegen einen Umsatzzuwachs von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Immobilienkrise machte sich jedoch bemerkbar, mit einem Einbruch von fast 40 Prozent bei den Darlehenszusagen für Neubau oder Kauf. Im Rheinland gehören 27 Sparkassen dem Verband an, mit insgesamt 24.634 Beschäftigten.

mit dpa