Hitlergruß bei Konzert: Finch Asozial stellt Neonazi bloß und wirft ihn raus

Als einer seiner Konzertbesucher den Hitlergruß zeigte, reagierte Finch Asozial umgehend. Er nahm sich den Neonazi zur Brust – unter tosendem Applaus der Fans.
Finch Asozial
Foto: Instagram/finch_asozial
Foto: Instagram/finch_asozial

Als einer seiner Konzertbesucher den Hitlergruß zeigte, reagierte Finch Asozial umgehend. Er nahm sich den Neonazi zur Brust – unter tosendem Applaus der Fans.

Finch Asozial ist bekannt dafür, Grenzen zu überschreiten. In seinen Songs rappt der 29-Jährige über Drogenkonsum, Sex und die Überlegenheit Ostdeutschlands gegenüber dem Westen. Doch bei einer Sache versteht der Mann mit der roten Vokuhila keinen Spaß: Nazi-Gehabe.

Und so unterbrach der Rapper sein Konzert in Erfurt, nachdem ein vermeintlicher Fan den Hitlergruß gezeigt hatte, um ein Statement zu setzen. „Hitler ist tot, Dicka. Und das ist auch gut so“, brüllte Finchi ins Mikrofon. „Und wegen Fotzen wie dir werden wir Ossis als Nazis abgestempelt, Alter!“

Doch damit noch lange nicht genug. Unter dem Jubel der restlichen Besucher fügte er an: „Finch Asozial ist international. Weißt du wer mich groß gemacht hat? Ein Jude! Und du hast automatisch einem Juden Geld gegeben. Was sagt denn Hitler dazu?“ Es folgt – logisch – Applaus. „Mein Manager ist Kurde. Der kriegt 20 Prozent. Kann jeder wissen, der ist mein Bruder. Du bezahlst einen Kurden. Was sagt Hitler dazu?“ Und nachdem der Rapper auch noch von seinem besten Freund, einem Libanesen, erzählte, war die Standpauke vorbei, das Konzert ging ohne den Störenfried weiter.

Auf „Bild“-Nachfrage erklärte Finch Asozial sein Handeln: „Solche Personen gehören direkt zurechtgewiesen und ich möchte allen Menschen zeigen, dass so etwas auf Konzerten nicht geht. Asozialität hin oder her – es gibt Grenzen. Und hier wurde die Grenze klar überschritten.“ Gerade in der heutigen Zeit, in der die Spaltung der Gesellschaft gefühlt so groß sei wie noch nie zuvor sei, sei es wichtig, etwas zu sagen.

Ein starkes Statement, das noch weiterging: „Solche Leute brauchen nicht denken, dass sie im Schutz der Menge sicher sind. Solche Menschen muss man direkt an den Pranger stellen. Mir war wichtig, ihn nicht heimlich aus der Halle rausführen zu lassen. Sondern, dass er bloßgestellt wird, damit auch andere sehen, dass man sich nicht benehmen kann wie Sau.“

Ob die ungewohnt ernsten Worte die Kritiker des Rappers verstummen lassen wird, darf getrost bezweifelt werden. Doch der Erfolg gibt ihm recht: Sein erstes Studioalbum „Dorfdisko“ stieg im März auf Platz zwei der deutschen Albumcharts ein und hielt sich insgesamt acht Wochen in den Top 100. Im Sommer trat er bei diversen Festivals wie „Juicy Beats“ oder „Parookaville“ auf und war zudem mehrfach auf der Bühne des berühmten Megapark am Ballermann auf Mallorca zu sehen. Am 14. Februar 2020 erscheint sein zweites Album, das den Namen „Finchi’s Love Tape“ trägt.