Wessen letztes Stündlein schlug vier Tage vor dem 41. Geburtstag?

Wessen letztes Stündlein schlug vier Tage vor dem 41. Geburtstag? Das der DDR.
Das Haus von Erich Mielke, Chef der Staatssicherheit in der DDR, aufgenommen am 16.06.2017 in der Waldsiedlung Wandlitz in Bernau (Brandenburg). Das Haus steht neben anderen Wohnhäusern der DDR-Oberen von nun an unter Denkmalschutzstatus. Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Das Haus von Erich Mielke, Chef der Staatssicherheit in der DDR, aufgenommen am 16.06.2017 in der Waldsiedlung Wandlitz in Bernau (Brandenburg). Das Haus steht neben anderen Wohnhäusern der DDR-Oberen von nun an unter Denkmalschutzstatus. Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Wessen letztes Stündlein schlug vier Tage vor dem 41. Geburtstag? Das der DDR. In Deutschland gab es zwischen 1949 und 1990 zwei Staaten: Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR. Die DDR war ein sozialistischer Staat, in dem die Menschen nicht frei leben konnten. Es gab keine freien Wahlen, die Macht lag alleine bei einer Partei.

Brandenburg: DDR-Museum versteigert

Alles ist unter den Hammer gekommen: Das DDR-Museum in Döberitz ist Geschichte. Bei einer Auktion des Berliner Auktionshauses Historia gingen am Samstag in Berlin und im Netz Fahrzeuge, Spielzeug und Alltagsgegenstände weg. Den besten Zuschlag habe ein Barkas Krankentransport für 18 000 Euro gebracht, sagte Kunsthistorikerin Christina Schulze von Auktionshaus. Ein seltener Forst-Trabant ging für 7000 Euro weg – der Startpreis lag beide Male bei 100 Euro. Das Interesse sei groß gewesen: „Es ist alles verkauft“, sagte die Kunsthistorikerin. „Die Live-Bieter haben sich überschlagen.“ Viele Bieter seien aus Ostdeutschland gewesen.

Das DDR-Museum in Döberitz, einem Ortsteil von Premnitz im Havelland, barg besondere Schätze aus der Geschichte der DDR. Manfred Hüsges, der aus Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen stammte, hatte 40 000 Objekte, Fahrzeuge, Spielzeug und Alltagsgegenstände zusammengetragen und auf 400 Quadratmetern in einem ehemaligen Tanzlokal ausgestellt.

Die Sammler konnten bei der Auktion ganze Vitrinen, Regale, Fahrzeuge, aber auch eine Modelleisenbahn, Puppen, Lampen und Radios ersteigern. Das „Pebeland“ zeigt eine Stadt mit NVA-Kaserne, Konsum und Rathaus aus Pebe-Plastiksteinen, dem ostdeutschen Pendant zu Lego. Auch das Museumshaus wurde im Auftrag der Erben angeboten. Es ging für 50 000 Euro weg, der Startpreis waren 30 000.

Hüsges hatte die ehemalige Gaststätte umgebaut und 2014 als DDR-Museum eröffnet. Er starb bereits vor einigen Jahren. Danach wurden nach Angaben des Auktionshauses noch einige Versuche unternommen, das Museum auch mit Hilfe der Kommune zu erhalten – ohne Erfolg.

mit dpa