Was sorgt besonders bei lateinamerikanischer Musik oft für rhythmische Klänge?

Der Rhythmus ist in der lateinamerikanischen Musik eine der wichtigsten Faktoren, nicht selten entscheidend ist die Sambagurke.
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Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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„Yo canto“. Ich singe. Der Titel des Debütalbums von Julio Iglesias umfasste 1969 im Grunde schon alles, wofür der Schmuse-Spanier bis heute steht und was er seit über 50 Jahren unermüdlich tut: Singen, singen und nochmal singen.

Wer lateinamerikanische Musik liebt, kennt auch die Sambagurke. Die Sambagurke sorgt bei lateinamerikanischer Musik oft für rhythmische Klänge – ist also eines der Merkmale dieser Musikrichtung. Zerzaustes Haar vorm blauen Meer, rote Krawatte, Schmachtblick und dann dieses Latin-Lover-Lächeln, das Frauenherzen von Köln bis Kolumbien schmelzen ließ, das Cover von „Yo canto“ zeigte schon, wo die Reise des Musikers hingehen sollte. Bei Liveauftritten hat der heute 75-Jährige laut seiner Homepage mittlerweile 60 Millionen Zuschauer(innen) auf fünf Kontinenten beglückt.

Das Album war der erste musikalische Wurf nach dem abrupten Ende von Iglesias‘ Fußballkarriere. Als Teenie hatte er von einem Leben als Profi-Torhüter geträumt und in den Jugendmannschaften von Real Madrid geglänzt, aber ein schwerer Autounfall machte alle Hoffnung zunichte. Im Krankenhaus brachte er sich das Gitarrespielen bei.

Denn damals, in seinen wilden Zwanzigern, hat der Charmeur nach eigenen Angaben frauentechnisch nichts anbrennen lassen. Vor einigen Jahren gestand er bei einem Konzert im uruguayischen Urlaubsort Punta del Este unverhohlen: „Das erste Mal, als ich nach Punta del Este kam, war ich 24 und habe drei Mal am Tag Liebe gemacht. Mittlerweile habe ich den Sex seit 15 Jahren aufgegeben.“ Einer Zeitung in Uruguay sagte er, er habe früher nicht auf die Bühne gehen können, wenn er vorher nicht mit einer Frau geschlafen hatte. Der Text des Iglesias-Evergreens „To All The Girls I’ve Loved Before“ ist wohl mehr Reminiszenz als Dichtung.

Höchstwahrscheinlich werden Iglesias‘ Anwälte Berufung einlegen. Verliert der Sänger, dann steht Sánchez Santos spanischen Medienberichten zufolge wohl ein Erbe von 30 Millionen Euro zu. Das zeigt, wie reich der Schmachtbarde mit seinen rund 300 Millionen verkauften Tonträgern und Duetten unter anderem mit Frank Sinatra, Plácido Domingo und Willie Nelson geworden ist. Schließlich hat er schon acht Kinder, die auch erben werden. Drei, darunter sein berühmter Sohn Enrique, stammen aus der ersten Ehe mit Isabel Preysler, fünf aus der zweiten mit dem Ex-Model Miranda Rijnsburger.

dpa