Salina Bousmayo: Diese Düsseldorferin mausert sich zu einer der besten Turnerinnen des Landes

Im Juli fanden die Finals 2023 in Düsseldorf statt – und brachten der 16-jährigen Salina Bousmayo großen Erfolg in der eigenen Heimatstadt. Wie sieht der Alltag der ambitionierten Nachwuchssturnerin aus? Tonight News hat sie beim Training besucht.
Salina Bousmayo
Die Düsseldorferin Salina Bousmayo ist 17 Jahre alt und gehört zu den besten Leistungsturnerinnen des Deutschen Turner-Bundes. Ihren bisher größten Erfolg feierte sie bei den Finals 2023 in der NRW-Landeshauptstadt. Foto: Tonight News / Former
Salina Bousmayo
Die Düsseldorferin Salina Bousmayo ist 17 Jahre alt und gehört zu den besten Leistungsturnerinnen des Deutschen Turner-Bundes. Ihren bisher größten Erfolg feierte sie bei den Finals 2023 in der NRW-Landeshauptstadt. Foto: Tonight News / Former

Sie ist gerade mal 16 Jahre alt und besticht bereits jetzt mit einer unfassbaren Disziplin: Salina Bousmayo aus Düsseldorf gehört im Turnzentrum der Deutschen Sporthochschule Köln (TZ DSHS) schon zu den Besten – und will nach ihren Erfolgen bei den Finals 2023 in Düsseldorf nur noch höher hinaus.

Tonight News hat die Nachwuchsturnerin beim Training begleitet und erfahren, was die junge Frau im Alltag und im Vergleich zu ihren Altersgenossen anders macht.

Salina Bousmayo feiert Erfolg bei den Finals 2023 in Düsseldorf

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Es ist Freitagmorgen. Um Punkt 8.30 Uhr stehen acht ehrgeizige Damen im Alter von 9 bis 23 Jahren auf der Matte. Mit dabei: Salina Bousmayo aus Düsseldorf. Sie trainiert seit 2019 im Turnzentrum der „Spoho“ Köln. Der Verein tritt in der ersten Bundesliga der Deutschen Turn-Liga an.

Auch Trainerin Shanna Poljakova, Trainer Edwin Zegers und Nachwuchscoach Patrick Magnane sind am Start. Gemeinsam kommen sie im Turnzentrum für bis zu 30 Stunden pro Woche zusammen, montags bis samstags – täglich.

„Ich turne, seitdem ich vier Jahre alt bin. Seither wollte ich nie etwas anderes in meinem Leben machen“, erinnert sich Salina im Gespräch mit Tonight News. Entfacht wurde ihre Leidenschaft zum Turnen durch ihre ältere Schwester, ebenfalls Turnerin: „Meine Eltern und ich haben sie früher öfters vom Training abgeholt. Irgendwann wollte ich es auch versuchen – und dann packte mich der Ehrgeiz.“

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Seither sind 13 Jahre vergangen. „Meinen bisher größten Erfolg habe ich bei den Finals 2023 in Düsseldorf gefeiert“, erzählt Salina stolz. „Dort ging ich für das Kunstturnleistungszentrum Düsseldorf, meinem ehemaligen Verein, an den Start und holte dreifach Bronze in den Finals des Gerätturnens.“

Turntalent Salina Bousmayo: Leistungssport „ohne Eltern definitiv nicht machbar“

„Die Mädels haben von 8.30 Uhr bis 13 Uhr Training. Danach fahre ich sie rüber zum Internat der NRW-Sportschule Köln, dort bekommen sie ein warmes Mittagessen und haben Zeit für ihre Hausaufgaben“, erzählt Nachwuchscoach Patrick Magnane (27). Denn: Die Mädchen drücken nach dem Training auch noch die Schulbank. „Dort erwartet sie Fächer wie Deutsch, Mathe und Bio – wie andere Mädchen in ihrem Alter auch.“

Die Turnerinnen stecken ihr ganzes Herzblut in den Sport, opfern ihre Freizeit für lange Autofahrten auf. „Teilweise pendeln die Turnerinnen aus ganz NRW täglich her, denn sie wohnen noch bei ihren Eltern“. Nicht selten spielen Mama oder Papa den Fahrtdienst – und das geht ins Geld: „Ohne die Eltern wäre das definitiv nicht machbar.“ Durch ein Förderprogramm ist für wenige der Mädchen des Vereins ein Verdienst zwischen 200 und 800 Euro pro Monat möglich. „Das ist aber eher selten der Fall.“ Der finanzielle Ertrag und Aufwand stehen so nur selten im Gleichgewicht.

Salina Bousmayo pendelt täglich von Düsseldorf nach Köln zum Training

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Salina pendelt täglich per Bahn zwischen Düsseldorf und Köln. „Als ich noch jünger war, hat mich meine Mutter öfters gefahren.“ Bis vor kurzem wohnte sie für zwei Jahre im Sportinternat in Köln, nahe der Trainingshalle. „Im Internat habe ich meinen heutigen Freundeskreis kennengelernt. Mit meiner besten Freundin habe ich hier sogar zusammen wohnen dürfen.“

Aktuell wohne sie jedoch wieder in Düsseldorf bei ihrer Familie, denn „zu Hause ist es dann doch am Schönsten“, wie sie sagt.

Salina Bousmayo: So sieht der Trainingsalltag einer Leistungsturnerin aus

Die 16-Jährige: „Ich würde schon sagen, dass das Turnen bis zu 70 Prozent meines Tages einnimmt.“ Spätestens jetzt ist zu erahnen, inwiefern sich ihr Tagesablauf  zu dem von anderen Altersgenossen unterscheidet. „Morgens stehe ich um 6 Uhr auf. Dann fahre ich eine Stunde mit dem Zug, um pünktlich zum Training zu erscheinen. Dann trainieren wir vier Stunden, werden für die Mittagspause rüber ins Internat gefahren und starten um 15 Uhr den Unterricht. Um 19 Uhr bin ich dann wieder zu Hause – vorausgesetzt, mit der Bahn hat alles geklappt.“

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Übungen auf dem Sprungbrett beim Training im Turnzentrum in Köln: Salina Bousmayo meistert die Drehung mit links. Foto: Tonight News / Former

Salina gibt zu: „Viel Zeit für etwas anderes bleibt unter der Woche nicht.“ Am Wochenende widme sie sich vor allem dem „Entspannen und Essengehen“. Als Düsseldorferin weiß sie, wie man sich kulinarisch verwöhnen lassen kann. „Aktuell stehe ich total auf Asia- und Sushi-Restaurants.“ Auf ein Lieblingslokal möchte sie sich allerdings nicht festlegen.

Eine spezielle Diät, wie es etwa in der Leichtathletik üblich ist, muss die Leistungsturnerin nicht einhalten. „Ich achte allerdings darauf, dass ich vor Trainingseinheiten und Wettkämpfen keine schwere Kost zu mir nehme.“ In diesem Momenten greift sie gerne auf schnelle Energielieferanten, wie etwa eine Banane, zurück. „Alles andere würde mir schwer im Magen liegen.“

Übrigens: Tonight News hat beim Training nicht nur zugeschaut, sondern durfte sich mit Salinas Hilfe auch selbst am Barren versuchen. Auf unserem Instagram-Kanal könnt ihr das Ergebnis sehen.

Salina Bousmayo besitzt über 30 Trainingsanzüge

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Beim Training – und auch schon bei den Finals 2023 in Düsseldorf – trägt Salina glitzernde Trainingsanzüge. Diese sind sogar mit ihrem Namen versehen. „Die sind handgemacht. Eine Schneiderin fertigt sie extra für mich an“, erklärt sie. „Ich habe mittlerweile über 30 Stück davon zu Hause im Schrank hängen“, gesteht die Turnerin mit einem Grinsen. „An einigen hängen wertvolle Erinnerungen von Wettkämpfen. Die bewahre ich mir gerne auf.“

Salina Bousmayos nächstes Ziel: Der Einzug in den deutschen Nationalkader

Wo sieht sich eine solch ambitionierte und junge Leistungsturnerin eigentlich selbst in naher Zukunft? „Aktuell kämpfe ich um den Einzug in den Nationalkader.“ Denn: Im Herbst dieses Jahres stehen im belgischen Antwerpen die Kunstturn-Weltmeisterschaften an. Vielleicht nimmt Salina ja bereits dort die ersten Schritte zu einer großen Karriere auf der internationalen Bühne.

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