DFB gibt bekannt: Joachim Löw hört nach der EM 2021 als Bundestrainer auf

Joachim Löw wird seine Tätigkeit als Bundestrainer nach der EM 2021 beenden. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag überraschend mit. Damit endet eine 17-jährige Zusammenarbeit, deren Höhepunkt die Weltmeisterschaft 2014 war.
Joachim Löw 2020
Foto: Federico Gambarini/dpa
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Joachim Löw wird seine Tätigkeit als Bundestrainer nach der EM 2021 beenden. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag überraschend mit. Damit endet eine 17-jährige Zusammenarbeit, deren Höhepunkt die Weltmeisterschaft 2014 war.

Der 61-Jährige habe darum gebeten, seinen bis zur WM 2022 in Katar laufenden Vertrag nach der Europameisterschaft in diesem Jahr zu beenden. „Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht“, wird Löw auf der Website des DFB zitiert.

https://twitter.com/DFB_Team/status/1369226789613092868

Und weiter: „Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren. Und weil ich insgesamt fast 17 Jahre mit den besten Fußballern des Landes arbeiten und sie in ihrer Entwicklung begleiten durfte. Mit ihnen verbinden mich große Triumphe und schmerzliche Niederlagen, vor allem aber viele wunderbare und magische Momente – nicht nur der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Dankbar bin und bleibe ich gegenüber dem DFB, der mir und der Mannschaft immer ein optimales Arbeitsumfeld bereitet hat.“

Mit Löws Aus endet beim DFB eine Ära. 2004 wurde er an der Seite von Jürgen Klinsmann Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und war maßgeblich am „Sommermärchen“ 2006, der WM im eigenen Land, die mit Platz drei endete, beteiligt. Nach der WM 2006 übernahm Löw Klinsmanns Posten als Bundestrainer, es folgte die Vize-Europameisterschaft 2008, Platz drei bei der WM 2010 und das Halbfinal-Aus bei der EM 2012, ehe 2014 mit der Weltmeisterschaft der ganz große Coup gelang.

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Wie bei der vergangenen Europameisterschaft erreichte er mit dem deutschen Team 2016 das Halbfinale, unterlag dort aber Gastgeber Frankreich (0:2). Bei der WM 2018 in Russland folgte dann der Tiefpunkt von Löws Karriere als Bundestrainer: Erstmals in der Geschichte schied das DFB-Team bereits in der Vorrunde aus. In der Folge wurden immer wieder Stimmen laut, die den Rücktritt des Bundestrainers forderten – zuletzt nach der historischen 0:6-Niederlage gegen Spanien in der UEFA Nations League im November. Auch wegen der Trennung von Mats Hummel, Thomas Müller und Jerome Boateng hatte es immer wieder Kritik gegeben.

Fritz Keller: „Einer der größten Trainer im Weltfußball“

„Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Joachim Löw. Der DFB weiß, was er an Jogi hat, er ist einer der größten Trainer im Weltfußball. Jogi Löw hat den deutschen Fußball wie kaum ein anderer über Jahre hinweg geprägt und international zu höchstem Ansehen verholfen“, erklärt DFB-Präsident Fritz Keller.

„Unter Jogi stand die Nationalmannschaft wieder für Spielfreude und attraktiven Offensivfußball, diese Mannschaft und ihre Spieler haben sich unglaublich mit ihm entwickelt. Ich bedauere, dass sich nach der EURO unsere Wege beruflich voneinander trennen“, sagt Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und DFB-Akademie, der über den gesamten Zeitraum mit Löw arbeitete. „Ich weiß, dass Jogis volle Konzentration und Energie in den nächsten Wochen und Monaten einzig und allein der Vorbereitung auf die Europameisterschaft gelten. Uns verbindet im Sommer weiterhin ein großes gemeinsames Ziel.“

Das bestätigt Löw: „Für die bevorstehende Europameisterschaft verspüre ich weiterhin den unbedingten Willen sowie große Energie und Ehrgeiz. Ich werde mein Bestes geben, unseren Fans bei diesem Turnier große Freude zu bereiten und erfolgreich zu sein. Ich weiß auch, dass dies für die gesamte Mannschaft gilt.“