Duisburg: Nach dem Tod von Norbert Zajac – wie geht es mit dem „größten Zoogeschäft der Welt“ weiter?

Das weltgrößte Zoogeschäft hat seinen Besitzer verloren: Der Duisburger Zoohändler Norbert Zajac ist im Alter von 67 Jahren überraschend verstorben. Für Tierschützer ist und bleibt er jedoch umstritten. Wie geht es weiter?
Zoo Zajac
Der Besitzer des weltweit größten Zoofachgeschäfts, Norbert Zajac, ist tot. Foto: Monika Skolimowska/dpa
Der Besitzer des weltweit größten Zoofachgeschäfts, Norbert Zajac, ist tot. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Die Nachricht kam wohl mehr als überraschend: Der Besitzer des weltweit größten Zoofachgeschäfts, Norbert Zajac, ist tot. Er sei am Dienstag im Alter von 67 Jahren plötzlich gestorben, bestätigte sein Unternehmen am Donnerstag in Duisburg. Wie geht es mit dem Geschäft weiter?

Kult-Zoohändler Norbert Zajac verstorben: Gefeierter Youtuber und umstrittener Besitzer des „Zoo Zajac“

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Zajac war mit seinen Internet-Videos über alltägliche und exotische Tiere zum Kult bei Tierliebhabern im Netz geworden – seinem Youtube-Kanal folgten fast 300.000 Abonnenten. Fernsehteams begleiteten ihn immer wieder für Reportagen und Dokusoaps durch sein 13.000 Quadratmeter großes Geschäft im Duisburger Norden, das als größtes Zoofachgeschäft im Guinness-Buch der Rekorde steht.

„Zoo Zajac“ in Duisburg: Fans kritisieren veröffentlichtes Youtube-Video nach Tod

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„So René, wir drehen ja heute über Pommes“ – witzelt Zoo-Zajac-Inhaber Norbert Zajac in die Kamera. Auf dessen Youtube-Kanal ploppte am Dienstag (20. Dezember) ein neues Video des Kult-Zoohändlers auf. So weit, so gut.

Doch das Videoschauen erscheint für Fans nach dem Tod von Norbert Zajac am Dienstag (13. Dezember) alles andere als leicht. Ganz unerwartet und plötzlich sei der Inhaber des größten Zoofachladens der Welt verstorben. Jetzt zeigt das Duisburger Zoogeschäft seine letzten Erklärvideos.

„Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, ist Norbert leider von uns gegangen. Um euch seine letzten Videos nicht vorzuenthalten, laden wir noch alle vorproduzierten Videos von ihm hoch“, teilte das Team von Zoo Zajac bei der Veröffentlichung auf Youtube mit.

Ganz bitter wird es zum Schluss des Videos: „Die nächsten Tage bin ich wieder da“, verspricht Norbert Zajac zum Ende des Beitrags. Den Fans wird bei diesen Worten ganz anders: „Es ist so verdammt schwer sich das Video anzuschauen und zu wissen, dass es vermutlich das letzte von und mit dir gewesen ist/war“, trauert ein Fan.

Nach Tod von Norbert Zajac: Wie geht es mit dem Youtube-Kanal weiter?

Fans und Anhänger fragen sich nun, wie es mit dem beliebten Youtube-Kanal weitergehen würde. Den Kommentaren unter den Videos zur Folge würden es viele Fans begrüßen, dass das Team die Videos nach dem Tod nicht mit ins Begräbnis nehmen würde: „Wenn es möglich ist, setzt seinen Einsatz irgendwie fort. Norbert hätte es so gewollt“, so ein Kommentar.

Zur Weiterführung des Youtube-Kanals hat sich Norberts Familie noch nicht geäußert. Lediglich, dass der Betrieb in Duisburg von Norberts Familie weitergeführt werden würde, stehe fest.

Zoo Zajac in Duisburg: „Psychoterror für Hunde“ – auch Martin Rütter findet Kritik

Auch, wenn er wahrscheinlich viele Menschen mit Haustieren versorgt hat, gilt Zajac besonders für Tierschützer als umstrittene Person: Er verkaufte unter anderem seltene Tierarten und Hundewelpen. Zuletzt hatte Hundetrainer Martin Rütter zum Boykott des Welpenverkaufs bei Zoo Zajac aufgerufen und die Haltung von Welpen in dem Geschäft als „Psychoterror für Hunde“ kritisiert.

Zoo Zajac verkauft 3000 verschiedene Tierarten und 250.000 Tiere

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Norbert Zajac, auch bekannt als „Tier-Dealer“, sorgte im Lauf seines Lebens immer wieder selbst für Furore. Schon als Jugendlicher hatte Zajac zusammen mit seinen Brüdern Wellensittiche gezüchtet und verkauft. 1975 gründete er den Fachhandel „Zoo Zajac“ in Duisburg-Meiderich, der 2004 expandierte und sich zum größten Zoohandel der Welt entwickelte – samt Eintrag ins „Guinnes-Buch der Rekorde“.

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Auf einer Ladenfläche von mehr als 13.000 Quadratmetern leben 250.000 Tiere, verteilt in über 1000 Aquarien und 500 Terrarien, dutzende Volieren und Teichbecken. Dabei stehen auch seltene und exotische Tiere zum Verkauf wie Faultiere, Erdmännchen, Kaimane, Affen und sogar Gürteltiere.

Der wohl medienwirksamste Verkauf startete 2012 mit dem Verkauf von Hundewelpen – und das, obwohl der Verkauf von Hundewelpen in Zoogeschäften seit den 90er Jahren in Deutschland eigentlich nicht mehr erlaubt ist.

„Zoo Zajac“ in Duisburg: Tierschützer sprechen Beileid aus – und fordern neues Konzept

Die Tierschutzorganisation Peta sprach den Angehörigen von Norbert Zajac ihr Beleid aus. Trotzdem finden sie klare Worte und sprechen sich für eine „notwendige Neuausrichtung“ aus. Der Tierverkauf müsse umgestellt werden und das Sortiment ausschließlich auf tiergerechtes Zubehör und Tierfutter umgestellt werden, so die Forderung.

„Zoo Zajac“ in Duisburg: Bleibt das Geschäft geöffnet?

Die Zoohandlung traf es wie ein Blitz: „Zoo Zajac“ war am Todestag von Norbert Zajac geöffnet. „Das ist ja ganz plötzlich und unerwartet passiert“, sagt Kathi Geven, die neben Zajacs Frau Jutta zur Geschäftsleitung gehört. „Wir wollten nicht im Laden anrufen und da für Panik sorgen.“ Eine Schließung sei generell keine Option, das sei auch im Sinne von Norbert Zajac. „Mit dem Geschäft geht es jetzt ganz normal weiter“, sagt Geven gegenüber 24rhein.

Das bedeutet wohl vorerst, dass der Verkauf und das Konzept der Zoohandlung bestehen bleibe. Das Geschäft werde nun von Norbert Zajacs Ehefrau weitergeführt.

Demo vor „Zoo Zajac“ in Duisburg: Tierschützer protestieren gegen Welpenverkauf

Kurz nach dem Tod von Norbert Zajac rufen Tierschützer auf Facebook zur Demo auf. Der Verkauf von Hundewelpen soll gestoppt werden. Gemeinsam starten sie die Aktion unmittelbar vor dem Geschäft in Duisburg am Konrad-Adenauer-Ring – mit Plakaten und im Hundekostüm.

Kürzlich gab die Co-Geschäftsführerin des „Zoo Zajac“ bekannt, dass der Verkauf von Hundewelpen weiter fortgeführt werden soll.