Verkehrswende geht schief: “Sichere” Radspur in Mönchengladbach sorgt für unzählige Unfälle

In Mönchengladbach hat die Hohenzollernstraße eine mit Abgrenzungssteinen abgesicherte Radspur erhalten. Seither häufen sich jedoch die PKW-Unfälle.
Auto auf Radweg
Autos parken auf einem Radweg. Foto: Annette Riedl/dpa
Autos parken auf einem Radweg. Foto: Annette Riedl/dpa

Seit wenigen Tagen ist die neue Radspur auf der Hohenzollernstraße in Mönchengladbach eröffnet, doch bereits jetzt schlägt die Umstellung der Verkehrswege hohe Wellen. So wurde in beiden Fahrtrichtungen eine Spur vom Autoverkehr jeweils dem Radverkehr zugesprochen, nun geht es nur noch einspurig in die Innenstadt oder in Richtung Neuwerk. Der größere Aufreger sind aber die Abgrenzungssteine, die nun die Rad- von der Autospur zwischen der Künkelstraße und der Neuhofstraße trennen.

Denn diese sorgen in den vergangenen Tagen vermehrt für Unfälle und damit auch für gehörig Unmut unter den Autofahrern in der Vitusstadt, wie die „Rheinische Post“ berichtet. So gab es am Wochenende und auch zu Wochenbeginn wiederholt Unfälle, wo Autos mit den Grenzsteinen kollidierten. Ein Grund dafür könnte darin liegen, dass die weißen Steine zwischen den weißen Fahrbahnmarkierungen liegen und damit schlicht nicht als Steine erkannt werden.

Radweg sorgt für Unfälle – Stadt Mönchengladbach bleibt entspannt

Die Folge sind Achsenbrüche, kaputte Reifen und zerstörte Stoßdämpfer, die Schäden bei den betroffenen Kraftfahrzeugen gehen jeweils in die Tausende. Die Stadt sieht die Unfälle zunächst entspannt und spricht von einer neuartigen Verkehrssituation, an die man sich erst gewöhnen müsse. Allerdings wird eingestanden, dass Hinweisschilder vielleicht nicht die schlechteste Variante wären, weshalb diese nun auch aufgestellt werden sollen.

Die sogenannte „Protected Bike Lane“, wie sie hochoffiziell heißt, wurde im Mai 2022 beschlossen und soll den Radfahrern mehr Platz einräumen. Es ist das erste Projekt dieser Art in Mönchengladbach. Offenbar noch mit einigem Verbesserungsbedarf, wie man an den Unfällen sieht.