Schifffahrtsstopp am Rhein? Duisburger Unternehmen rechnet mit dem Schlimmsten

Schlechte Nachrichten für Logistik-Dienstleister: Wenn der Rheinpegel weiter fällt, sieht es düster aus für die Schifffahrt.
Niedriger Pegelstand im Rhein
Frachtschiffe fahren bei niedrigem Pegelstand auf dem Rhein. Foto: Federico Gambarini/dpa
Frachtschiffe fahren bei niedrigem Pegelstand auf dem Rhein. Foto: Federico Gambarini/dpa

Die anhaltende Dürre treibt den Rheinpegel weiter nach unten – und macht die sichere Schifffahrt damit unmöglich. Das Duisburger Unternehmen Contargo plant bereits eine Landbrücke per Lastwagen. Doch die Transportkapazitäten sind begrenzt.

Der Logistik-Dienstleister Contargo rechnet wegen der anhaltenden Trockenheit damit, seine Binnenschifffahrt am Ober- und Mittelrhein in den nächsten Tagen einstellen zu müssen. Wenn der Pegel bei Kaub ab dem Wochenende wie erwartet unter 40 Zentimeter falle, sei für die Binnenschiffe eine gefahrfreie Passage nicht mehr möglich, teilte das Duisburger Unternehmen am Freitag mit.

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Einstellung des Betriebs am Ober- und Mittelrhein

Der Betrieb am Ober- und Mittelrhein solle daher in diesem Fall aus Sicherheitsgründen weitgehend eingestellt werden. Die Schiffsflotte am Niederrhein solle über eine Landbrücke per Lastwagen Container vom Mittelrhein erhalten – die Transportkapazitäten auf dem Landweg seien allerdings begrenzt.

Nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes lag die Fahrrinnentiefe bei Kaub am Freitagmorgen bei nur noch 1,54 Metern. Niedriger als in Kaub im Rhein-Lahn-Kreis ist die Fahrrinnentiefe laut WSV an keinem anderen Abschnitt des Mittel- und Niederrheins. Sie ist letztlich entscheidend dafür, wie viel Fracht Binnenschiffer noch zuladen können.

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Pegel Kaub am Freitag bei nur 42 Zentimetern

Der besonders kritische Pegel Kaub bei Rheinkilometer 546,3 stand am Freitag der WSV zufolge bei 42 Zentimetern nach 47 am Vortag. Der Pegelstand zeigt allerdings nicht die tatsächliche Wassertiefe an, sondern die Differenz zwischen der Wasseroberfläche und dem sogenannten Pegelnullpunkt. Der wiederum liegt nicht am tiefsten Punkt der Flusssohle.

Binnenschiffer müssen bei ihrer Ladung den Tiefgang des Schiffes beachten und einen gewissen Sicherheitsabstand zum Flussboden beachten. Bei niedrigen Wasserständen können sie weniger Fracht befördern.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hatte kürzlich erklärt, bis zu einem Wasserstand von etwa 30 bis 35 Zentimetern am Pegel Kaub könnten flachgehende Binnenschiffe die Mittelrheinstrecke noch passieren. Prognosen gehen von Pegelständen Richtung 30 Zentimeter bis Anfang nächster Woche aus. Dann komme die Rheinschifffahrt in diesem Bereich „tendenziell zum Erliegen“, hieß es.